Ok. Vergessen wir mal, dass der Planet nur deswegen eine weitere Krise am Hals hat, weil irgendwelche Schwachköpfe in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar eine „Waffenruhe“ mit den Putschisten schloss und die ukrainische Polizei anhalten ließ als diese schon die Hälfte des Maidan-Platzes geräumt hatte (ohne Tränengas und fast ohne Wasserwerfer-Einsätze, weil, das wäre wahrscheinlich zu aufwendig gewesen) und vorher monatelang zu doof dazu waren dieser Kleinstadt auf dem Maidan-Platz einfach den Strom abzustellen.
Sehen wir, kopfüber für ein ewiges Sekündchen am Mantelzipfelchen der Geschichte hängend, auch über den Wahnsinn hinweg, sich dann mit dem am Morgen des 20. (bevor der „Rechte Sektor“ die „Waffenruhe“ aufkündigt, putschistische Kräfte aus dem selbst besetzten Hotel „Ukraine“ mit Scharfschützen und der üblichen Eskalationstaktik irgendwelche Demonstranten massakrieren, während sie in Moskau Bananen essen) mit dem just vor dem Gegenangriff der Putschisten am Morgen des 20. Februars nach Kiew geeilten Frank-Walter Steinmeier zum Tete a Tete zu setzen und mit diesem am 21. ein „Abkommen“ abzuschließen, während die ukrainischen Polizei-Kräfte schon über alle sieben Berge oder zu Geiseln gemacht sind. (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8.)
Zumindest ein Hinweis, dass Wissen nicht immer Macht ist, wenn die Zahl der Blinden und Vollidioten auf der anderen Seite nur groß genug ist.
Vergessen wir ebenfalls uns vorzustellen, wie bescheuert man sein muss, sich an einem Abkommen mit denjenigen festzuhalten die diesen Umsturz über Monate herbei geführt haben, während vorher in den entscheidenden Tagen der russische Außenminister Lawrow sich mal wieder in einem Basar Vorderasiens festquatscht, weil er rein zufällig auf einer Reise nach Kuwait und Irak undundund ist und dann es fertig bringt diesen kleinen Urlaub einfach weiter fortzusetzen, anstatt seinen Corpus Delicti in den Flieger zu setzen und mal was zu tun, zur Abwechslung.
Über all diesen ganzen Mist, der in Moskau verzapft wurde und der erst diesen imperialistischen, mit faschistisch-nationalistischen Fusstruppen durchgezogenen Putsch des Westblocks in der Ukraine ermöglicht und diese ganze jetzige Situation um die Krim verursacht hat, habe ich bisher mehr oder weniger generös hinweggesehen. Nicht, dass ich mich nicht schon vorher – wie immer höflich und bescheiden – beschwert hätte. Wie man sieht, habe ich ja gar keine Ahnung was da vor sich geht und könnte die Vollprofis am Ruder der Russischen Föderation mutmaßlich bl0ß vom Arbeiten abgehalten. Und das wäre echt rücksichtslos von mir.
Es gibt da nur ein paar Fragen, die ich mir gerade stelle.
Wie soll das hier in den nächsten Tagen weitergehen, wenn Präsident Wladimir Putin in Sochi weiter Gewinner und Gewinnerinnen der Paralympischen Olympischen Spiele gratuliert (1, 2, 3, 4, 5) , was ich ja grundsätzlich für eine gute Sache halte? Nur, was macht solange der Vorsitzende vom „Institute of Contemporary Development“ I.N.S.O.R., Dimitri Medwedew (nebenberuflich auch noch russischer Ministerpräsident), wenn das I.N.S.O.R. mal nicht zum Treffen der Trilateralen Kommission einlädt um die Ukraine zwecks Unterschrift unter das E.U.-Assoziierungsabkommen zu zwingen, wie am 31. Oktober 2013 in Krakau, damit danach dann das geradezu westlich gesponsorte das Mitglied der Trilateralen Kommission Arseniy Yatsenyuk Premier des neuen Putsch-Regimes wird? Und wann lernen diese Rentner im russischen Außenamt – dass in seinen 10 Jahren Autopilot droht nicht nur die Interessen der Russischen Föderation, sondern die der gesamten Zivilisation durch ein gewisses Nichts zu versauen – wenigstens ihre gottverdammte Webseite zu aktualisieren, explizit den deutschsprachigen Teil, so dass dieser nicht immer die brandaktuellen Infos von höchstens vorgestern beinhaltet? Merkt man in Moskau nicht, dass diese – irgendwie, merkwürdigerweise – täglich von ein paar Tausenden in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelesen wird?
Ach wissen Sie, ich habe ja schon bei der Syrien-Invasion total daneben gelegen. Daher bin ich ja schon genügsam geworden.
Aktualisieren Sie diese Webseite.
Diese hier. Verstehen Sie? Diese!
Aber Vorsicht. Am Ende könnte sie noch gelesen werden. Ob wenigstens dieses Wissen dann Macht wird?