Verbindung von „Jugend forscht“ mit Führungsakademie der Bundeswehr – deutscher General als Chef der 7. U.S.-Armee
Ein Mann – zwei Posten: was der Forscher-Wettbewerb mit der Bundeswehr zu tun hat
Ein zweiter Mann auf einem grundgesetzwidrigen Posten: deutscher General als Oberbefehlshaber der 7. U.S.-Armee
Der alljährlich durchgeführte naturwissenschaftlich ausgerichtete Schülerwettbewerb „Jugend forscht“ der Stiftung Jugend forscht e.V. unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Bildung und Forschung und dem Magazin Stern bietet interessierten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in die Welt der Wissenschaften einzutauchen. In Gruppen können sie neue Ideen entwickeln und experimentelle Lösungsvorschläge in verschiedenen Sparten erarbeiten. Für die innovativsten Arbeiten gibt es Preise.
Die Bildung von Heranwachsenden an unseren Schulen muss frei von militärischen Einflüssen sein. Kinder dürfen nicht an dem Dienst an der Waffe interessiert werden. Kein Mensch wurde dazu von der Mutter geboren.
Friedensaktivisten, die sich gegen die Propaganda von „Werbeoffizieren“ der Bundeswehr an den Schulen einsetzen, Schulleitungen, die diese Aktivitäten auf ihrem Gelände untersagen und einige Studentenräte an Universitäten setzen sich gegen derartige Veranstaltungen ein.
Unsere industrialisierte Welt kann nur durch neue umweltschonende Technologien das Überleben der nächsten Generationen garantieren. „Jugend forscht“ kann dazu einen Beitrag leisten.
Das erfordert jedoch zwingend die Abkehr von sämtlichen militärischen Ambitionen. Mit der Beendigung der Spirale der Aufrüstung sollten demokratisch organisierte Gesellschaften beispielgebend sein.
Mit dem Leiter für „Kommunikation & Public Affairs“ von „Jugend forscht“, Dr. Daniel Giese, stellt sich die Frage, inwieweit die Neutralität der wissenschaftlichen Förderung für Schüler durch den Staat fernab von Projekten für die militärische Forschung gewahrt bleibt.
Dr. Giese, Reserveoffizier bei der Bundeswehr, ist seit dem Jahr 2004 für die Öffenlichkeitsarbeit von „Jugend forscht“ zuständig. Im Jahr 2011 wurde Dr. Giese als Lehroffizier für Kommunikation an die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg berufen.
Als Autor veröffentlichte der Bildungs-Offizier die Abhandlung „Militärische Führung im Internetzeitalter“, in der untersucht wird, mit „welchen konkreten kommunikativen und organisatorischen Herausforderungen die Streitkräfte im 21. Jahrhundert in einer sich wandelnden Medienlandschaft konfrontiert sind“. Den höchsten Führungskräften der Bundeswehr – Generälen, Admirälen, Stabsoffizieren – sollte der Stellenwert der Strategischen Kommunikation nach dem Muster militärischer U.S.-amerikanischer Modelle vermittelt werden, so Giese.
Mit Dr. Gieses gleichzeitiger Tätigkeit bei „Jugend forscht“ ist somit die erforderliche Neutralität weit überschritten.
Die Bildung unserer Kinder und das deutsche Militär müssen an unseren Schulen getrennt bleiben. Angeblich ist nicht genügend Geld für die Sanierung der Schulen vorhanden, an Universitäten werden Stellen reihenweise gestrichen.
Deshalb ist es notwendig, den Rotstift bei der Bundeswehr anzusetzen. Ein kriegerischer Apparat, der sich nach dem Muster der Vereinigten Staaten von Amerika als weltbeherrschende neue Supermacht aufschwingt. Nicht zufällig plant das U.S.-Militär, einen deutschen General als Generalstabschef über die 7. U.S.-Armee zu ernennen.
Dieses Amt über die Befehlsgewalt über die Landstreitkräfte des United States European Command (U.S.A.R.E.U.R.) verstösst nun vollends gegen das Grundgesetz und zeigt, wohin die geplante Reise der Bundeswehr mit ihrer Neuorientierung geht.
Artikel zum Thema
22.11.2013
Jena: Massenprotest “StEPagainst” der Studenten an Friedrich-Schiller-Universität
18.11.2011 Vom Netz entfernter Bundeswehr-Spot – es fehlen nur die Hakenkreuze
Quellen:
http://www.bundeswehr-journal.de/2014/web-2-0-strategische-kommunikation-und-social-media/
http://www.stripes.com/news/europe/for-1st-time-german-army-officer-to-be-usareur-chief-of-staff-1.274004