Gipfel der „Gruppe der acht Entwicklungsländer“ D-8 in der Türkei
Asien und Afrika ohne Europa und Nordamerika: Türkei übernimmt Ratspräsidentschaft von Pakistan: Fünf Tagungen von Mai bis Oktober stehen in diesem Jahr auf dem Programm des 9. Gipfeltreffens der Allianz.
Am 10.April 2014 trafen sich Vertreter der D-8-Staaten in der pakistanischen Botschaft in Ankara in der Türkei zur offiziellen Übergabe der Ratspräsidentschaft durch den Generalsekretär Dr. Sayed Ali Mohammad Mousavi.
Mit der Übernahme des routierenden Vorsitzes durch die Türkei über die Handels- und Wirtschaftsorganisation „Developing 8 Countries“ (D-8, D8) werden in diesem Jahr insgesamt fünf Spitzentreffen stattfinden.
Mitgliedsländer mit vorwiegend muslimischem Bevölkerungsanteil sind die acht Staaten Türkei, Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Malaysia, Nigeria und Pakistan. Im Jahr 1997 wurde diese Gruppe in Istanbul auf Initiative der Türkei gegründet. Alle zwei Jahre finden Zusammenkünfte statt und werden traditionell in dem Land durchgeführt, das den Vorsitz über die Gruppe übernommen hat. In dem vergangenen Zweijahres-Zeitraum fungierte Pakistan als Gastgeber.
Die Schwerpunkte der ökonomischen Zusammenarbeit liegt auf der Entwicklung der Industrie, Technologien und des gemeinsamen Handelsaustauschs sowie die Abwicklung des Finanztransfers über die landeseigenen Zentralbanken. An vorrangiger Stelle stehen dazu Gespräche über Öl, Erdgas und Förderung von Projekten zu erneuerbaren Energien.
Zum Auftakt in diesem Jahr wird das erste Treffen der D-8-Energieminister in sechs Wochen, vom 26. bis 28.Mai 2014, in der zentralanatolischen Provinz Kayseri stattfinden.
Anschliessend kommen die Finanzminister vom 16. bis 17.Juni in Istanbul zusammen. Für einen florierenden Reiseaustausch sorgen die Minister für Tourismus der Länder vom 1. bis 2.September, gefolgt zum Abschluss von den Landwirtschaftsministern vom 15. bis 17.Oktober 2014 in der türkischen Metropole Istanbul.
Die theoretischen Grundsätze dieser Allianz wurde mit den Leitsätzen
– Frieden statt Konflikt
– Dialog statt Konfrontation
– Kooperation statt Ausbeutung
– Gerechtigkeit statt Doppelmoral
– Gleichheit statt Diskriminierung
– Demokratie statt Unterdrückung.
festgeschrieben. Papier ist geduldig.
Besonders die dramatischen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Ägypten und Nigeria, aber auch in Pakistan mit der gewaltsamen Niederschlagung von Demonstrationen, blutigen Gemetzel durch die Staatsgewalt, Entführungen, Folter in Gefängnissen und Morde, mit Attentaten und dem Ausspielen der unterschiedlichen ethnischen Bevölkerungsgruppen in den letzten Monaten und Jahren haben offenbart, wie weit diese Länder noch von einer lebendig gelebten Demokratie entfernt sind. Auch die übrigen Mitgliedsländer glänzen nicht mit Gewaltlosigkeit in ihrer Gesellschaft.
Diese inneren Konflikte werden zum grossen Teil von den führenden Industrienationen geschürt, die nur ihnen geneigte Beamte in den Spitzenpositionen von Politik, Wirtschaft und Militär zulassen und nicht vor Interventionen zurückschrecken. Libyen, Syrien, Mali und die Ukraine sind nur die offensichtlichsten Versuche der Einflussnahme der „westlichen Hemisphäre“.
Die Gründung der „Gruppe der acht Entwicklungsländer“ war ein Versuch, sich diesem dominierenden Einfluss zu entziehen auf dem Weg in die relative Unabhängigkeit von dem Diktat der Welthandelsorganisation (WHO), dem Internationalen Währungsfond (IWF) und ähnlichen Konstrukten, die geschaffen wurden, die Ausbeutung der Rohstoffe in den ehemaligen „Kolonien“ und „Protektoraten“ unter anderer Bezeichnung fortzuführen. Ein Beitritt zu dieser Allianz steht jedem Staat offen.
Wir werden sehen, ob dieses Gipfeltreffen ohne Einmischung von aussen in Frieden und ohne den üblichen unliebsamen Störversuchen wie Sprengstoffanschläge durch „Militante“ in der Türkei stattfinden wird. Nach allen bisherigen Enthüllungen werden die Geheimdienste der schon „Entwickelten“ nicht von dem Verdacht als anstiftende Auftraggeber befreit sein.
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