427 Millionen U.S.-Dollar Verlust mit Gen-Mais: 85 Prozent Export-Einbruch nach China
Was Aufklärung nicht erreichte, machen herbe finanzielle Verluste statt satter Gewinne wieder mehr als wett:
Syngenta wird von U.S.-Agrar-Organisation aufgefordert, kommerziellen Vertrieb samt Werbung bestimmter Gen-Mais-Sorten einzustellen. Farmer wurden informiert, vom vorläufigen Anbau in diesem Jahr Abstand zu nehmen.
Die U.S.-amerikanische Gesellschaft der nationalen Getreide- und Futtermittelindustrie National Grain and Feed Association (N.G.F.A.) veröffentlichte am 24.Januar 2014 eine Warnung an die Farmer und Getreidehändler der Vereinigten Staaten von Amerika. Alarmiert über die dramatische Entwicklung auf den internationalen Absatzmärkten bei der Abnahme gentechnisch veränderter Maissorten aus den U.S.A. kommt es zu derartig grossen Umsatzeinbußen, dass es zum ersten Mal empfindlich die einheimische Biotechnologie-Branche trifft. Es muss erst so richtig finanziell weh tun um die weltweite Ausbreitung der Gentechnologie zu begrenzen.
Nicht nur das, die N.G.F.A. gab am 24.Januar 2014 die Empfehlung an die Landwirte und Saatguthändler heraus, in der diesjährigen Anbausaison auf im Ausland nicht zugelassene Getreidesorten und den Handel zu verzichten, bis diese im Ausland die Zulassung erhalten.
Das ist ein Novum, denn bisher richteten sich die Zulassungsbehörden anderer Staaten nach den strengen Kriterien der U.S.A., vor allem in der pharmazeutischen oder Lebensmittelindustrie. U.S.-Zertifikate galten als „Heiliger Gral“: Produkte, die diese hohen Hürden passiert hatten, galten als Maßstab und Garantie der Unbedenklichkeit für die Zulassung im eigenen Land ohne weitere eigene aufwendige und langzeitliche Überprüfungsprozesse.
Der Grund, weshalb die Farmer in diesem Jahr vor dem Anbau bestimmter Sorten gewarnt wurden, ist der Absatzmarkt in China – der drittgrösste Importeur von Mais aus den U.S.A.
Die chinesischen Behörden haben nicht nur illegale Ladungen reinen gentechnisch veränderten Mais zurückgewiesen, der in China gesetzlich verboten ist, sondern auch Ware in den Häfen nicht löschen lassen, die Spuren des Gen-Mais MIR162 enthielten, die bei Stichproben gefunden wurden. MIR162 wurde von dem Biochemie-Konzern Syngenta entwickelt, der einen im Jahr 2010 eingereichten und bis heute nicht genehmigten Antrag bei der zuständigen chinesischen Behörde um Genehmigung gestellt hatte.
Insgesamt hat China die Einfuhr von fast 1,45 Millionen Tonnen Mais seit dem letzten Jahr verweigert. Im Vergleich zum davor liegenden Jahreszeitraum bedeutet das ein Rückgang von 85 Prozent.
Desweiteren fordert die N.G.F.A. den Pharmariesen Syngenta auf, eine Zusicherung darüber abzugeben, auf die kommerzielle Einführung und Bewerbung der Produkte Viptera (Gen-Mais 162) und Duracade (5222 E-Z Refuge) in den Vereinigten Staaten von Amerika zu verzichten, bis China und andere U.S.-Exportmärkte die erforderlichen behördlichen Genehmigungen erteilt haben.
Die Verlinkung dieser beiden Sorten führt zur Erklärung zu dem entsprechenden werbenden Internetauftritt der Firma Syngenta und stellt auf keinen Fall eine Promotion unsererseits dar. Wir empfehlen dazu den Artikel
Seilschaften deutscher Gentechnik – Vortrag von Jörg Bergstedt.
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Quellen:
http://www.ngfa.org/2014/01/24/ngfa-naega-issue-joint-statement-urging-syngenta-to-suspend-commercialization-of-agrisure-viptera-and-duracade-biotech-corn/
http://www.chicagobusiness.com/article/20140411/BLOGS08/140419921/chinas-anti-gmo-stance-hurts-u-s-grain-traders-including-adm