Rauswurf von Leitung des Pentagon-Geheimdienstes D.I.A.
Das Pentagon wirft den Leiter der „Defense Intelligence Agency“ Michael T. Flynn und seinen Vize David Shedd raus. Flynn verfolgte mit dem unter seiner Verantwortung ab 2012 aufgebauten „Defense Clandestine Service“, in enger Kooperation mit C.I.A., J.S.O.C. und dessen Kommandeur Admiral William McRaven (der letzte der Viererbande), offenbar ganz eigene Pläne.
Der Direktor, Michael T. Flynn, und sein Stellvertreter David Shedd des militärischen Geheimdienstes des U.S.-Verteidigungsministeriums (Defense Intelligence Agency, D.I.A.) werden vorfristig ihrer Posten durch den Direktor der gesamten Geheimdienste der U.S.A. (Director of National Intelligence, D.N.I.), James Clapper, in Absprache mit der Regierung enthoben.
Generalleutnant Michael T. Flynn wird vorgeworfen, einen unbeherrschten, chaotischen Führungsstil während seiner Amtszeit ausgeübt zu haben. So die offizielle Version.
Die tieferen Gründe dürften in seiner vergangenen militärischen Laufbahn und in aktuellen Ambitionen zur massiven Aufstockung seiner Spione in regionale Militärstützpunkte mit Kommandozentralen in Ländern ausserhalb der Vereinigten Staaten von Amerika nach dem ausufernden unkontrollierbaren Konzept von Admiral William McRaven (11500 U.S.-Elite-Soldaten in Operationen der U.S.-Geheimarmee von Admiral William McRaven in 2013 in über 120 Ländern) liegen. Ein Bereich, für den die C.I.A. seit Jahrzehnten die alleinige Herrschaft beansprucht: Revierkämpfe der US-Geheimdienste im Ausland entschieden.
Eigentlich stimmen Flynn´s Vorstellungen mit der derzeitig bevorzugten Strategie der U.S.-Regierung überein, die massgeblich vom Center for a New American Security (C.N.A.S.) mit entworfen wurde: dem Abbau der klassischen kosten- und personalintensiven Militärverbände im Ausland hin zu geheimen Einsätzen von Sonderkommandos und bewaffneten Drohnen zur asymmetrischen Kriegsführung sowie die Automatisierung des Krieges ohne Soldatenverluste durch Robotertechnik (ferngesteuerte Flugzeuge, Fahrzeuge, und anderen Killermaschinen – auch um die eigene Bevölkerung zu beruhigen, die weiteren Truppeneinsätzen ablehnend gegenüber steht.
Wie es laut einem engen Mitarbeiter des Militärgeheimdienst-Chefs hiess, geht er dabei jedoch zu weit: so sollen massenhaft Analysten aus den Büros der D.I.A. in „Kampfgebieten mit hochintensiven Operationen eingesetzt werden – in Ländern, die Flynn als eine neue Bedrohung der nationalen Sicherheit bezeichnete und dort direkt vor Ort zur Unterstützung der Elitesoldaten in geheimer Mission gemeinsam als Feldaufklärer eingesetzt werden. „Ich bin mir nicht sicher, dass sich die D.I.A. selbst in ihren Aufgaben so sieht. Seine Vision wurde in der D.I.A. als störend angesehen.“
Flynn kollidierte mit anderen hochrangigen Beamten, einschliesslich dem Unterstaatssekretär für Nachrichten im Verteidigungsministerium, Michael G. Vickers, einem ehemaligen C.I.A.-Agenten, der versucht hat, die Ausbildung der D.I.A.-Mitarbeiter und ihre Präsenz in Übersee stärker auf den zivilen Sektor auszurichten. Beamte im Pentagon sagten laut dem Bericht, dass Flynn Vickers Bemühungen zu erheblichen Kürzungen der grossen Spionage-Zentren ablehnte, die gegründet wurden, um regionale Übersee-Kommandos des U.S.-Militärs zu unterstützen.
Möglicherweise sieht „man“ im Weissen Haus in der Person Michael T. Flynn als engster Vertrauter der ehemaligen amerikanischen „Viererbande“ ein unkalkulierbares, illoyales Risiko. Zudem gerät die Regierung aufgrund des immer noch zurückgehaltenen geheimen Berichts des Geheimdienstausschusses des U.S.-Senats – Die Folterchronik – zunehmend unter Druck (“Scheinbarer Selbstmord” eines führenden C.I.A.-Experten in Nord-Virginia im Zusammenhang mit Folter-Bericht?).
General Stanley McChrystal holte sich Flynn als führenden Geheimdienst-Berater während seines Einsatzes in den Kriegen im Irak als Kommandeur des Joint Special Operations Command (J.S.O.C.) und Chef des U.S. Central Command (C.E.N.T.C.O.M.) vom Mai 2003 bis zum Juni 2008 im Irak und in Afghanistan als Kommandeur der I.S.A.F. von Juni 2009 bis Juni 2010 an seine Seite.
Gemeinsam mit weiteren berüchtigten Kommandeuren der U.S.-Armee kam es unter Flynn‘s Verantwortungsbereich zu unvorstellbaren Grausamkeiten im Irak-Krieg mit der neuen Strategie der Aufstandsbekämpfung, Geheimgefängnissen und Foltermethoden durch die C.I.A. und ihre Gesinnungsgenossen in der Armee, die nicht nur von Donald Rumsfeld, Dick Cheney, John Brennan gedeckt wurden.
Im Juli 2012 wurde Michael T. Flynn zum Direktor der D.I.A. ernannt. Zu diesem Zeitpunkt sass Leon Panetta, der ehemalige C.I.A.-Chef als Verteidigungsminister im Pentagon und General David Petraeus wurde auf den Chefsessel der C.I.A. geschoben.
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Quelle: http://www.washingtonpost.com/world/national-security/head-of-pentagon-intelligence-agency-forced-out-officials-say/2014/04/30/ec15a366-d09d-11e3-9e25-188ebe1fa93b_story.html