Die japanischen Regierung hat in ihren Jahresberichten 2012 und 2013 an die Internationale Atomenergiebehörde (I.A.E.O.) den Bestand von 640 Kilogramm Plutonium unterschlagen, was Experten als eine „unangemessene Unterlassung“ bezeichneten.
Mit diesem Material können ungefähr achtzig Atombomben hergestellt werden.
Offiziell wurden nur vierundvierzig statt knapp fünfundvierzig Tonnen gemeldet.
Ein Beamter der Japanischen Atomenergie-Kommission behauptete, dass dieser Posten an Plutonium, der in Kernbrennstäben in einem Plutonium-Uran-Oxid-Gemisch (MOX) enthalten ist, von der Meldepflicht befreit ist.
Der ehemalige Generaldirektor der I.A.E.O., Olli Heinonen widersprach dieser Ansicht und sagte, dass unabhängig vom Standort das noch unverbrauchte Plutonium in den Gesamtbeständen Japans deklariert werden muss. „Wenn es in der Tat nicht bestrahlt worden ist, sollte sich dies in den Aussagen widerspiegeln.“
Im März 2011, noch vor dem Unfall in Fukushima am 11.März, wurden die MOX-Brennelemente in den Reaktor Nr.3 in den von Kyushu Electric Power Co. betriebenen Atomkraftwerk Genkai in der Präfektur Saga während einer regulären betrieblichen Routineüberprüfung geladen.
Das Material wurde zwei Jahre später, 2013, wieder entfernt, da der Reaktor bis heute stillgelegt ist und liegt seither in einem Lagerbecken.
Das von immer wieder von starken Erdbeben und Taifunen heimgesuchte Land verfügt nicht über ein Zwischen- oder Endlager für nukleare Elemente wie Uran oder Plutonium.
Als strategischer Verbündeter der Vereinigten Staaten von Amerika kommt es nur zu einem leichten Rüffel, und das noch nicht einmal von offizieller Seite der Internationalen Atomenergiebehörde mit den entsprechenden strengen Auflagen, die über andere Länder wie den Iran angeordnet werden.
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