Im Januar 2010 berichtete Radio Utopie über die Pläne der Regierung unter Präsident Daniel Ortega in Nicaragua ein Bauprojekt in Zusammenarbeit mit Russland und China zu realisieren (Zweiter Kanal zwischen Pazifik und Atlantik), einen neuen Wasserkanal zwischen atlantischen und pazifischen Ozean.
Für die Vereinigten Staaten von Amerika bedeutet dieser neue Kanal ein wirtschaftliches und militärisches Fiasko und ist einer der Gründe mehr, China und Russland als potentielle Feinde durch die evangelikane Faschistenriege zu defamieren, die führende Schlüsselpositionen in der U.S.-Politik einnehmen.
So wie die Kontrolle der Strasse von Malakka in Asien und der Suezkanal in Ägypten ist der von den U.S.A. kontrollierte Panama-Kanal einer der strategisch wichtigsten Knotenpunkte in der weltweiten Schiffahrtsindustrie.
Kein Wunder also, dass auch die Reederei Maerks grösstes Interesse an dem zukünftigen vierzig Milliarden U.S.-Dollar schweren Projekt bekundet und dieses unterstützt. Die grössten Containerschiffe der Reederei können den immer wieder versandeten Panama-Kanal nicht passieren. Auch die dänische DHI Group, spezialisiert auf Grossanlagen im Bereich Wasser und Umwelt, bemüht sich um Aufträge an der Projektentwicklung.
Nicaragua schloss jetzt verbindliche Verträge zur Erteilung einer Konzession mit dem chinesischen Grossinvestor HKND Group. über den Bau des Kanals mit einer Laufzeit von einhundert Jahren ab. Noch liegen nicht alle Prüfberichte zur Umweltverträglichkeit vor.
In der lokalen Bevölkerung formierte sich grosser Widerstand. Das Projekt ist ein Eingriff in unberührte Waldlandschaften und grosse Seen mit einer einmaligen Flora und Fauna sowie Lebensraum der indigenen Bevölkerung. Dennoch ist der Baubeginn noch in diesem Herbst vorgesehen. Der Kanal wird von Strassen- und Eisenbahnlinien und Ölpipelines flankiert werden. An den Küsten der beiden Ozeane entstehen Terminals, ein Flughafen mit all der notwendigen Infrastruktur.
Russland beteiligt sich ebenfalls mit Bauinvestitionen. Vor allem aber ist hier auch der militärische Aspekt vor Sabotage und Übergriffen aus den U.S.A. von Bedeutung. Nicaragua wird auf eine verstärkte militärische Zusammenarbeit mit Moskau setzen.
Weiter wird eine Bodenstation für das Satellitensystem G.L.O.N.A.S.S. aufgebaut. Zu Beginn diesen Monats wurden die satellitengestützten G.P.S.-Bodenstationen der U.S.A. auf russischem Territorium geschlossen. Der Grund liegt nicht in der aktuellen Krise in der Ukraine sondern darin, dass seit Jahren im Gegenzug für die Erlaubnis von Bodenstationen der Russen in den Vereinigten Staaten von Amerika bisher stets wegen der Möglichkeit von Spionageaktivitäten aus dem Erdorbit diese Genehmigung abgewiesen wurde.
Fazit: Mit dem Kanal werden unwiderbringliche intakte Gebiete unseres Planeten zerstört. Der Grund liegt allein darin, dass wir das zulassen. Anstatt gemeinsam friedlich mit allen Ländern Handel zu treiben erlauben wir den Regierungen die militärische Aufrüstung, die Finanzierung in Kriegseinsätze und eine Politik der Spannungen mit all ihren Eskalationen.
In einer Welt, die sich die meisten Menschen wünschen, würde der schon existierende Panama-Kanal oder ein Kommunikationssystem von allen Nutzniessern gemeinsam finanziell gestützt und modernisiert werden. Viele Personen glauben an diese Vision, die schon längst keine mehr sondern Realität sein sollte.
Artikel zum Thema
19.01.2010 Zweiter Kanal zwischen Pazifik und Atlantik
Quellen:
http://amerika21.de/2014/06/102042/russland-nicaragua-kanal
http://www.bnamericas.com/news/infrastructure/maersk-stands-up-for-nicaraguan-canal
http://shippingwatch.com/Services/article6785776.ece
http://en.ria.ru/russia/20140516/189872928/OPINION-Russias-Glonass-Navigation-System-Unaffected-by-Proton.html
http://nicaraguadispatch.com/2014/04/nicaragua-looks-to-russia-to-modernize-army/