Uganda: Kommandeur der Sonderkommandos und Mitarbeiterstab lösen sich in Luft auf

Vorboten eines vorfristigen Regierungswechsels in Kampala?

Der Chef der Spezialeinheiten des Militärs von Uganda und sechzehn seiner engsten Vertrauten sind wie vom Erdboden verschluckt. Niemand weiss etwas über ihren Aufenthalt, weder ob sie sich im Inland oder ausserhalb der Grenzen von Uganda befinden. Die Militärpolizei fahndet nach den Abtrünnigen im ganzen Land.

Laut offizieller Darstellung gelten die Gesuchten als vermisst. Der ugandische Sicherheitsminister spielt den bekannt gewordenen Vorfall als isolierten Fall von Disziplinlosigkeit herunter.

Die Armee erklärte, dass bei dem Kommandeur der Sondereinsatztruppe eine ganze Litanei von Verfehlungen in vielen Fällen von Ungehorsam anhängig sei.

Hassan Kaps Funngaroo, Schattenminister für Sicherheit und Verteidigung behauptet, das Desertieren ist ein Ergebnis einer Reihe von Fragen innerhalb der Armee wie gesetzliche Zahlungen, schlechtes System der Förderung und undokumentierte Todesfälle von Soldaten im Einsatz an Frontlinien.

Es wurde nicht mitgeteilt, seit wann der Kommandostab der Elitetruppen verschwunden ist. Da laut dem Uganda People’s Defense Force Act des Verteidigungsministeriums ein Soldat nach neunzig Tagen unerlaubtem Entfernens von der Truppe als Deserteur gilt und Funngaroo öffentlich von Deserteuren sprach, wahrscheinlich schon seit einem längeren Zeitraum.

Regierungserklärungen sind nie Glauben zu schenken, besonders nicht in einem derartig aussergewöhnlichem Fall. Es bleiben nur Spekulationen, welche Variante der Wahrheit am nächsten kommt.

Spitzenbeamte der militärische Sondereinsatzkräfte in Uganda werden vom Ausland kontrolliert. Sie erhalten im eigenen Land und vor allem auch in den westlichen Ländern ihre entsprechende Konditionierung. Dazu gibt es die entsprechenden Programme für die Ausbildung der Rekruten, der Führungskader und die Ausstattung für den Einsatz in „friedensstiftende Missionen“ der Europäischen Union oder für die Schnelle Eingreiftruppe A.M.I.S.O.M. der Afrikanischen Union.

Deutschland bildet dabei natürlich keine Ausnahme bei der Zusammenarbeit mit den Militär- und Spionagediensten (Deutsche Spezialeinheiten agieren offiziell ab 1.Mai in Uganda und Somalia, Beitrag auf der Website der Bundeswehr: „Ausbildung in Uganda“ vom 3.Dezember 2013).

Als Erklärungsversuche für das Abhandenkommen der „Vermissten“ kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:

– Liquidierung wegen eines geplanten Putschversuchs gegen die Regierung,

– ausländische Kräfte ziehen die Kommandozentrale aus dem Verkehr,

– ein Umsturzversuch wird an geheimen Ort vorbereitet und es werden mit Hilfe ausländischer Mächte die Vorausetzungen arrangiert,

– es wird eine grössere Aktion auf einer geheimen Mission durchgeführt.

Es spielt keine Rolle, welche tatsächlichen Vorkommnisse sich in dem afrikanischen Land abspielen.

Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt das Militär in Uganda und dessen korrupte Regierung unter dem Diktat von Museveni. Die Verantwortlichen, die unter der Beteiligung der Bundeswehr und deutscher Spionageapparate unzuverläsige und abtrünnige Todeskommandos heranzüchten, müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Anfragen der Parteien im Bundestag dazu werden erwartet, wer ist die erste, die den Mut dazu aufbringt? Nun, vermutlich wie stets keine. Kleine Anfragen als Makulatur um das Gesicht zu wahren, zählen schon längst nicht mehr in diesem permanten Kriegsbeitrag mit der Einrichtung von ausländischen Todesschwadronen durch die Bundesrepublik in ihrem Bestreben nach einer grösseren, bedeutenderen Rolle auf der Weltbühne mit Hilfe von Gewalt.

Bundespräsident Joachim Gauck schreitet dabei schon wieder unermüdlich mit wehenden Fahnen in Oslo wie mit dem Gebaren eines verzweifelten Kriegsministers, dem seine Untertanen (das Grundgesetz und ihr Gewissen achtend) nicht Folge leisten, voran: Außenpolitik: Gauck fordert größere Bereitschaft zu Militäreinsätzen (Spiegel, 14.6.2014). Despoten in Uganda oder Saudi-Arabien sind eben keine solange sie bei der Errichtung eines neuen Militär-Deutschlands nützlich sind.

Lesen Sie dazu folgende Artikel zum Thema aus unserem Archiv:

18.03.2013 Uganda: Korruption des permanenten Kriegszustands
26.05.2011 Deutsches unmoralisches Doppelspiel in Uganda
21.01.2011 Gratulation, Herr Hoyer – Blackwater bietet Ihren Elitetruppen in Somalia das Fünffache!
19.01.2011 AMISOM-Massaker in Mogadischu – zwölftausend Spezialkräfte-Überläufer
29.10.2010 Bundeswehr richtete Vorposten in Äthiopien ein – Die Wacht am Horn
06.10.2010 Erpressung der UNO durch Westmächte für Ostafrika-Krieg
12.07.2010 Spannung in Ostafrika: Attentat in Uganda, Haftbefehl gegen Machthaber im Nord-Sudan
22.05.2010 Kriegseinsatz ehemaliger deutscher Bundeswehrsoldaten gegen Bundeswehrsoldaten in Somalia
14.04.2010 Deutsche Spezialeinheiten agieren offiziell ab 1.Mai in Uganda und Somalia
08.09.2010 Somalia unter falscher Flagge: Regierungstruppen sind “Al Shahab”-Milizen, tonnenweise US-Waffen “verschwunden”
28.04.2010 Sahara wird multinational mit westlicher Anleitung militarisiert
04.09.2009 Somalia: US-Waffen für Regierung und Aufständige
16.12.2008 Ostafrika: Süd-Sudan, Uganda und Kongo ziehen unter “LRA”-Tarnkappe Truppen zusammen
05.12.2008 Fälschten Regierungsfraktionen die Unterschriften von Abgeordneten unter zurückgezogenes Söldner-Gesetz?
12.01.2007 Der kommende Ostafrika-Krieg

Quelle: http://www.presstv.ir/detail/2014/06/13/366814/commander-of-ugandas-special-forces-goes-missing/