„The Internet’s Own Boy – The Story of Aaron Swartz“ – jetzt öffentlich im Kino und Internet
Seit Freitag, dem 27.Juni 2014 ist der Film „The Internet’s Own Boy – The Story of Aaron Swartz“ über das Leben und Wirken von Aaron Swartz in den U.S.A. in den Kinos zu sehen. Wer nicht darauf warten will, ob oder wann der Dokumentarfilm in unseren Filmtheatern gezeigt wird, kann „The Internet’s Own Boy – The Story of Aaron Swartz“ hier gegen ein kleines Entgeld herunterladen. Im Januar wurde der Film von Brian Knappenberger auf dem Sundance Film Festival (Youtube-Kanal) uraufgeführt.
Das Vermächtnis des Internetaktivisten ist der Kampf um ein von den Regierungen unzensiertes Internet mit freien kostenlosen Zugang zu Informationen und Wissen für alle Menschen. Wir alle wissen, mit welcher Verzweiflung diese weltverändernde Basis der nie zuvor existierenden unabhängigen Vernetzung zerstört werden soll. Es ist der grösste Krieg in der Geschichte der Menschheit.
Eine Schlacht um die Befreiung aller Menschen auf dieser Erde vor Bevormundung und Ausbeutung durch die jeweiligen Regierungsformen in den Staaten. Demokratien, Republiken oder Diktaturen unterscheiden sich nicht in ihren Regierungsbehörden, Präsidenten, Ministerpräsidenten oder sonstige „Staatsoberhäupter“, den freien Zugang zu Wissen mit Lügen und Repressalien zu verhindern.
Der finanzielle Aufwand, der dazu unter Einbindung des Militärs, der Spionageapperate, der Wissenschaften, der Medien und Wirtschaft betrieben wird, sprengt jedes Mass. Die Kosten des Kriegs um das Internet sind neben den materiellen Produkten wie Kampfbomber der Rüstungsindustrie die sinnloseste Vergeudung an Ressourcen, die den Menschen für ein Leben in Würde in ihren Ländern entzogen werden.
Ein Heer von Internetspionen wird rund um die Uhr beschäftigt, soziale Interaktionen zu analysieren und immer neue Software wird entwickelt um den Lösungen der kreativen Köpfe zur Verschlüsselung hinterher zu jagen. Ironischerweise sind diese jedoch Open Source und werden in gemeinsamer Weise erarbeitet und verbessert.
Unzählige Personen wurden wegen ihren Aktivitäten rund um das Internet bedroht, ermordet, in die Verzweiflung getrieben oder sitzen in Gefängnissen bzw. in geschlossenen Abteilungen der Psychatrien. Whistleblower, politische oder gesellschaftliche Akteure, Programmierer – die einzelnen Schicksale werden in ihrer Gesamtheit nie bekannt werden. Nicht ein einziges Land auf dieser Erde bildet hierzu eine Ausnahme.
Mit dem Fortschritt der neuen Technologien gibt es kaum noch einen Menschen, der nicht datenmässig erfasst, kontrolliert und überwacht werden wird. Es liegt in unseren Händen, das jetzt zu verhindern und vorhandene Strukturen wie die Datenvorratsspeicherung, elektronische Gesundheitskarte, biometrische Datenerfassungen, Anlegung von Profiling des Einzelnen in Datenbanken, Standort-Datenabfragen aufzulösen. Österreich bewies gestern, dass es möglich ist: die Datenvorratsspeicherung wurde mit sofortiger Wirkung vom Verfassungsgericht aufgehoben (Presseerklärung des Urteils des Verfassungsgerichtshof Österreich).
Aaron Swartz war ein unbestechlicher Kämpfer für die bedingungslose Freihheit aller Menschen miteinander zu kommunizieren und gemeinsame Projekte zu gestalten und zog den Freitod, in den ihn die Justiz der Vereinigten Staaten von Amerika getrieben hatte, einem langen Leben im Gefängnis vor.
Sehen Sie den Film.
Trailer:
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