Pentagon sucht Anstifter zu internationalen Unruhen im Internet

Achtung, politische Ansteckungsgefahr in sozialen Netzwerken!

Anstatt öffentliche Mittel in den Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur in Länder und Gemeinden zu investieren werden diese dazu vergeudet, die mit den Zuständen unzufriedenen Personen ausfindig zu machen und ihren Einfluss auf andere Menschen zu analysieren.

In mathematischen Modellen, die vorgeschlagen werden, wird nach der kritischen Masse gesucht, ab wann ein ausfindig zu machendes „Individuum“ gewisse Meinungen in sozialen Netzwerken einschliesslich Twitter posted und wie viele zustimmende Anhänger nötig sind um eine Lawine ins Rollen zu bringen. Es geht um Aufstände und Revolutionen, nicht etwa um gute Beispiele, die der Gesellschaft Nutzen für alle bringen würden.

Zwei Ziele können mit diesem Durchforsten von Meinungen und Gesprächen in Facebook, Twitter, Google Plus und anderen Netzwerken verfolgt werden.

Zum einen werden die Aktivisten herausgefiltert, die von Bedeutung für die Sicherheitsbehörden sind. Von den ausser Kontrolle geratenen Spionageapparat werden diese Personen unter Eingriff in ihre Grundrechte gezielt durchleuchtet und verfolgt um sie auszuschalten, bevor sie zu einer Gefahr („contagion“ – Seuche, ansteckende Krankheit) für die Privilegien einer herrschenden Minderheit werden.

Zum anderen können vom Staatsapparat getürkte Internet-Trolle mit falscher Identität Meinungen zur Manipulation von ahnungslosen Lesern posten um Aufstände zu provozieren. Nicht in das Konzept passende Politiker oder ganze Regierungen können so mit dieser Mobilisation gestürzt werden.

Unter Federführung des Air Force Office of Scientific Research hat das U.S.-Verteidigungsministerium im Rahmen der Minerva Initiative eine Studie

„Tracking Critical-Mass Outbreaks in Social Contagions“

an die Cornell University vergeben. Unter Leitung von Michael Macy und in Zusammenarbeit mit Applied Physics Laboratory; Morningside Analytics werden in den nächsten drei Jahren (von 2014 bis 2017) die vergangenen Posts von Menschen im Internet aufgespürt und untersucht, um Modelle für die Ermittlung der kritische Masse zu entwickeln – einer von Einzelnen ausgehenden mobilisierten Menschenmenge, die gesellschaftliche Umbrüche hervorrufen kann.

Das Augenmerk der Ausschreibung liegt auf diesen Ereignissen in anderen Staaten:

– ägyptische Revolution 2011
– die russischen Duma-Wahlen 2011,
– die Kraftstoff-Subventionskrise in Nigeria 2012
– die Proteste im Gazi Park in der Türkei 2013

Der an eine zivile Universität vergebene „soziologische“ Auftrag zu dieser langjährigen Studie zeigt wieder einmal mehr die Kollaboration von Bildungseinrichtungen mit dem Militärapparat. Diese Wissenschaftler sind nichts anderes als Nutten, die sich als Spione für Geld verdingen, denn es handelt sich nicht um unabhängige, neutrale akademische Forscherneugier bei diesem Auftraggeber.

Auch die Rolle der sozialen Plattformen muss auf den Prüfstand, inwieweit in den Datenschutz eingegriffen wird. Werden Personendaten, der Inhalt der Chatgespräche, private Nachrichten oder nicht öffentliche sondern nur für den Freundeskreis geschriebene Bemerkungen auf Anfrage interessierter Behörden illegaler Weise herausgegeben.

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Unverblümt schreibt die MIT Techology Review, dass “all das bedeutet, dass die Techniken der Aufstandsbekämpfung, die durch die U.S.-Armee in Afghanistan eingesetzt werden bald in den städtischen Strassen des Festlands der U.S.A. in Betrieb sein werden”.