Kommentar des Departements für Information und Presse des Außenministeriums Russlands über die Entwicklung der Situation im Gazastreifen vom 31. Juli
Vor dem Hintergrund der andauernden israelischen Militäroperation verschlechtert sich die Situation im Gazastreifen weiter. Die unternommenen Versuche zur Erzielung einer Waffenruhe zwischen Israel und den palästinensischen Gruppierungen brachten bis jetzt noch keinen Erfolg. Eine weitere Eskalierung der Gewalt führt dazu, dass diese Konfrontation eine der blutigsten in der gesamten Geschichte der Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Gazastreifen werden kann.
Nach vorliegenden Informationen wurden seit Beginn des Konflikts mehr als 1.300 Palästinenser getötet und etwa 7.600 verletzt. Die meisten Getöteten und Verletzten sind Zivilisten. Durch die israelischen Schläge wurde die zivile Infrastruktur ernsthaft beschädigt. Auf Empörung stößt der Beschuss der Schule des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten durch israelische Panzer am 30. Juli, der nach einlangenden Informationen den Tod von 19 unschuldigen Menschen nach sich zog.
Die israelischen Verluste überstiegenen in diesem Zeitraum 50 Menschen – hauptsächlich Armeeangehörige. Auf israelisches Territorium wurden 2.400 Raketen abgeschossen.
Moskau ist tief beunruhigt über die wachsende Zahl an Opfern unter der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Absolute Priorität besteht jetzt in der unverzüglichen Umsetzung eines humanitären Waffenstillstands sowie in der Beendigung des Blutvergießens und der Leiden der Zivilbevölkerung. Das muss die Grundlage für zukünftige Abkommen werden, welche die Möglichkeit von ähnlichen gefährlichen Rückfällen ausschließen sollen, indem sie normale Lebens- und Entwicklungsbedingungen für den Gazastreifen und Sicherheit für Israel gewährleisten.
Wir begrüßen und unterstützen aktiv die in diesem Zusammenhang unternommenen Bemühungen zur Umsetzung der Friedeninitiative Ägyptens. Wir gehen von der Notwendigkeit kollektiver Bemühungen aller interessierten Parteien zur Lösung der Krise im Gazastreifen aus. Wir sind überzeugt, dass ein wichtiges Ergebnis dieser Arbeit die Schaffung von Bedingungen für die Wiederaufnahme der palästinensisch-israelischen Verhandlungen über den endgültigen Status der palästinensischen Gebiete sein muss.