Kommentar des Departements für Information und Presse des Außenministeriums Russlands vom 19. August zu den Aussagen des Parlamentsvorsitzenden der Ukraine
Wir hören nicht auf, uns über die Menge an Spekulationen, Unwahrheiten und offenen provokativen Lügen über die russische humanitäre Hilfe für die in Not geratene Bevölkerung des Südostens der Ukraine zu wundern.
Wieviel Tinte wurde bereits von zahlreichen „Analytikern“ verbraucht, die in den schönsten Farben den „hinterlistigen Plan“ Russlands für Waffenlieferungen an die Volksmilizen und den Truppeneinmarsch im Osten der Ukraine unter dem Vorwand und unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe beschreiben? Mit solchen Schlussfolgerungen zeichneten sich nicht nur die Schreiberzunft sondern auch zahlreiche Staatsmänner aus, welche diese Version in den offiziellen Diskurs im Westen einbrachten und lange Zeit absolut ernsthaft die „Gefahr eines russischen Einmarsches auf den weißen KAMAZ-Lkws“ diskutierten.
Seinen Beitrag zu dieser „Analyse“ leistete auch der Vorsitzende der Werchowna Rada (Parlament) der Ukraine, Olexandr Turtschynow, nach dessen Meinung fast 2.000 Tonnen russischer Hilfe an die Zivilbevölkerung des Südostens in Form von Stromgeneratoren, Lebensmitteln, Medikamenten, Trinkwasser und Kindernahrung eine „Fälschung“, ein „Feigenblatt“, eine Provokation und Spekulation sind. Nach Turtschynow berücksichtigt die russische humanitäre Hilfe nicht die Probleme des Ostens, sondern „wird ausschließlich für die Waffenlieferung an die Kämpfer geschaffen“. „Das ist die Hilfe des Todes“, zog er die Schlussfolgerung.
Diese Erklärung kann man vor dem Hintergrund des unaufhörlichen Artilleriebeschusses von Donezk und Lugansk durch die ukrainischen Soldaten, der Zerstörung von Objekten der Infrastruktur und Wohnvierteln und des Massensterbens von Zivilisten nur als Zynismus höchsten Grades bezeichnen.
Die Ausweitung der humanitären Krise im Osten der Ukraine bemerken mit Sorge auch die Leiter angesehener internationaler Organisationen, wie der UNO, des Europarats, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, der OSZE.
Selbst die ukrainischen Behörden sprachen davon, dass sich die Menschen im Südosten in einer schwierigen humanitären Lage befinden, und anerkannten die russische Fracht als humanitäre Hilfe.
Die Fahrtrouten, die Modalitäten und Fragen der Sicherheit und der Begleitung der Hilfe wurden mit der Ukraine und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz abgesprochen.
Wir würden gerne glauben, dass Herrn Turtschynow das Gefühl der christlichen Nächstenliebe nicht fremd und das Schicksal seiner Landsleute ihm nicht gleichgültig ist und dass die humanitäre Fracht unter der Ägide des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in allernächster Zeit die Adressaten erreicht.