Syrien-Invasion nächster Versuch: Das U.S.-Imperium schlägt gegen sich selbst zurück

Ein Jahr nach dem letzten Versuch wollen die U.S.A. wieder einmal Luftangriffe in Syrien legitimieren. Nur diesmal nicht gegen dessen Regierung, sondern die eigenen Invasionsstreitkräfte, die sie und ihre „Alliierten“ selbst aufgebaut und ins Land haben einfallen lassen. Lächerlicher geht es nicht.

Nachdem das U.S.-Imperium vor einem Jahr einen Chemiewaffen-Einsatz der syrischen Regierung zusammengelogen hat (1, 2, 3) und trotz dieses offenkundig durch die Proxy-Armeen der „Rebellen“ selbst angerichteten Massakers kurz vor Beginn der offenen Invasion Präsident Barack Obama die Luftangriffe am 31. August 2013 wieder absagen musste, weil die Russische Föderation das Spiel nicht mitmachte und (als Alleinstellungsmerkmal der Weltpolitik) auf Beweisen für Behauptungen Washingtons und Langleys bestand, daher kein Mandat der Vereinten Nationen vorlag und dem u.s.-geführten Westblock nun eine militärische Konfrontation mit einem realen Gegner drohte, versuchen Regierung und Militär der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika jetzt ein Jahr später durch einen sowohl ausgesucht skrupellosen wie plumpen Trick, um in dem seit drei Jahren für sie uneinnehmbaren Syrien doch noch irgendwie einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Weisses Haus und Pentagon gaben gestern U.S.-Militäreinsätze in Syrien zu, was für die berühmte „breite Mehrheit“ in Deutschland offensichtlich nur durch Übersetzungshilfe zu begreifen möglich ist.

Bemerkenswerterweise regten sich über diese Bekanntmachung von Regierung und Pentagon auch noch Leute im U.S.-Apparat auf, die nicht wollen, dass seit 2001 gängige Kriegseinsätze und Spionage-Operationen ihres expandierenden Imperiums überhaupt bekannt werden. Als ein Beispiel von vielen tauchte Michael Morell, passenderweise von der C.I.A. zu CBS gewechselt, erst bei seinem „Arbeitgeber“ und dann in den 20 Uhr Nachrichten der „Tagesschau“ im Fernsehen auf und beklagte sich, nun würde der „Islamische Staat“ ja wissen, dass U.S.-Truppen in Syrien operieren.

Ach die. Die würden das jetzt wissen, nicht etwa 7 Milliarden strunzdumme Hornochsen die jeden Sch**ss glauben der ihnen erzählt wird.

Gestern Abend nun legten Minister Chuck „Ich muss mich schon wieder in Asien vorwärts verteidigen, aber diesmal bin ich zuhause im Sessel und hab das Kommando“ Hagel und der Leiter aller nur denkbaren Leuchtstäbe Martin Dempsey vor die Presse.

Dempsey – seine Brüder und Schwestern im Neocon-Lager hatten schon in 2006 zu den damaligen (drohenden) U.S.-Kriegen in bzw gegen Irak, Iran, Libanon, Nordkorea, Afghanistan und dem Attentat in Mumbai eine massive Propagandawelle für das Ausrufen eines „Weltkrieges“ gestartet – erklärte Krieg im Irak und in Syrien führen zu wollen, aber nicht gegen Irak und Syrien.

Man stelle sich mal vor ein U.S.-General hätte das vor 40 Jahren über Vietnam gesagt. Oder ein sowjetischer General Anfang der 80er über Afghanistan.

Hey, Moment mal – das haben sie.

Was aber war der Unterschied zu heute? War vor Jahrzehnten der geistige Zustand von „Linken“, Sozialisten und Sozialdemokraten der gleiche wie heute? Fehlte es in den 60ern schlicht an Glausamel Killel auf den Titelseiten vom Springer Verlag?

Oder braucht ein Imperium schlicht Feinde, um sich zu stabilisieren und sich nach außen und innen zu legitimieren? Und was macht es, wenn es expandieren will, oder wenn Profiteure im Windschatten dieses Imperiums wollen dass es expandiert, dieses aber keinen Feind hat gegen den es in Vorwärtsverteidigung marschieren und dabei leider, leider in ein Land nach dem anderen einfallen kann?

Oder anders ausgedrückt: Ist es für die Bevölkerung, ist es für angebliche Sozialisten, Sozialdemokraten, Linke, Intellektuelle, Freunde der Frauen, Minderheiten, Sauerstoffatmer und andere TV-Glotzer überhaupt noch vorstellbar, dass Regierungen, Presse, Spione, Militärs, Funktionäre lügen können? Das sie irgendetwas erfinden, um dann sein (Fuss)Volk in den Krieg zu schicken? Geht das den Menschen im Goldenen Westen des 21. Jahrhunderts, trotz der zweiten Irak-Invasion in 2003 und den erfundenen dortigen Massenvernichtungswaffen, überhaupt noch in den Schädel? Oder gibt´s dann ´nen Burnout zwischen den Ohren?

Gestern also kroch Hagel, wie in der guten alten Zeit, seinem obersten Militär hinterher. Sowohl Hagel als auch Dempsey vermieden eine direkte Ankündigung von Luftangriffen, also offenen Kriegseinsätzen, in Syrien, hielten sich aber „alle Optionen“ offen; die „Option“ von U.S.-Luftangriffen in Syrien, aber diesmal nicht gegen Syriens gerade neu gewählte Regierung, wie noch vor einem Jahr durch Kriegstreiber erbettelt und ersehnt, sondern gegen Syriens Kriegsgegner, die Invasionsstreitmacht mit ständig wechselnden Bezeichungen wie „Islamischer Staat“ oder „IS“, „ISIL“, „ISIS“, bezüglich der mittlerweile sogar etablierte Denkschubladen wie die „Stiftung Wissenschaft und Politik“ zart wagen zu erwähnen, dass sie „vom Westen befreit“ wurde.

Es muss sich nun jeder die Frage stellen, warum diese „IS“ so plötzlich mit modernen U.S.Militärgerät, enormen finanziellen Kapazitäten und Zigtausenden von in aller Ruhe in N.A.T.O.-Staaten und U.S.-Allierten wie den Golfmonarchien oder der Türkei rekrutierten Söldnern ausgerüstet ein Jahr nach dem im letzten Jahr gescheiterten offenen Invasionsversuch auftaucht, als die Intrige des Chemiewaffen-Einsatzes der von den U.S.A. und ihren „Alliierten“ im Windschatten aufgebauten Paramilitärs und Milizen scheiterte und das syrische Regime seine Chemiewaffen und entsprechende Anlagen durch die „Organisation für das Verbot von Chemiewaffen“ zerstören ließ.

Meine damaligen Szenarien vom weiteren Verlauf der Eroberung Syriens innerhalb der nächsten 12 Monate, geschrieben am 28. September 2013, kann sich jeder einmal durchlesen und an all die nicht enden wollenden Versuche der Invasionsmächte bwz Staaten des Nordatlantikpakts der letzten Monate denken die Chemiewaffen (und damit den Rechtfertigungsgrund für eine offene Invasion) irgendwie in Syrien zu halten. Bis zuletzt wurde geklammert, bis zuletzt gab es Angriffe der „Rebellen“ in Syrien auf die letzten Depots, immer wieder, selbst noch während des Abtransports, für den die Regimetruppen sich erst eine Schneise durch die Invasionsstreitkräfte bahnen mussten. Noch im Frühjahr 2014 wurde durch die üblichen Propagandisten von Chlor-Angriffen des Regimes in Damaskus gefaselt, bis auch dazu jeder abwinkte.

Ob jetzt wie von der O.P.C.W. vor drei Tagen gemeldet die aus Syrien abtransportierten Chemikalien wirklich auf U.S.-Kriegsschiffen zerstört wurden bzw syrische Chemiewaffen in den Laboren der “Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten” des Verteidigungsministeriums im niedersächsischen Munster, unter sicherlich wachsamen Augen von Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst, oder ob diese bei irgendwelchen Attentaten unter Falscher Flagge plötzlich wieder auftauchen, sei einmal dahin gestellt. Ich möchte nur einmal daran erinnern, dass das durch den Bundestag am 9. April auch mit den Stimmen mancher „Linker“ der Gysi GmbH abgesegnete Syrien-Mandat der Bundeswehr für einen Einsatz im “Mittelmeer und bei Bedarf im Nordatlantik mit angrenzenden Seegebieten” noch bis Ende 2014 gilt und Resolution 2118 des U.N.O.-Sicherheitsrates vom 27. September 2013 im Falle eines erneuten Chemiewaffen-Einsatzes in Syrien “durch irgendwen” (“by anyone”, Originaltext der Resolution) eine umfassende Kriegsvollmacht gegen Syrien repräsentiert.

Wie bei jeder Eroberung bzw Militärbewegung des U.S.-Imperiums seit Beginn des Terrorkrieges in 2001, nach den Attentaten in Washington und New York, versuchen die U.S.A. und ihre „Alliierten“ in diesem Aufmarsch ihrer „IS“-Proxyarmee alle Interessen der unterschiedlichen Kräfte in der Region auszunutzen und zum eigenen Vorteil gegeneinander auszuspielen. Die Zersplitterung des 2003 eroberten Irak versucht man nun auszunutzen und noch zu forcieren. Warlords, Stämme, Milizenkommandeure, die sich in der Posse um die lukrativen Öl-Felder in der irakischen Region Kurdistan über den Tisch gezogen fühlen und ihren Anteil einfordern, werden in die Militärbewegungen und Feldzüge eingebaut. Wer fragt heutzutage schon danach, welche Milizen von welchem Kommandeur befehligt werden, woher diese wiederum ihre Befehle bekommen und warum diese Terroristen offensichtlich alle mit dem Teppich fliegen und z.B. keinerlei Treibstoffe für ihre Transportmittel benötigen (ich bin mir sicher, nun demnächst irgendeinen Schwachsinn über eroberte Raffinierien lesen zu dürfen). Woher bekommt diese „IS“-Armee ihre Satellitendaten? Ohne diese ist heutzutage kein Armee operativ einsatzbar. Woher kommen Munition, Ausrüstung, Infrastruktur? Wie kommunizieren diese Milizen? Schneidet diese keiner der vielen Facebook-Leser in den Geheimdiensten der N.A.T.O.-Staaten mit? Wer produziert all diese schicken, grausamen Videos, die man ständig – natürlich mit Emblem, auch Massenmörder haben Urheberrechte – in den Abendnachrichten zur besten Sendezeit sieht? Wo schlafen diese Paramilitärs, wo trinken sie ihren Tee? Und warum wird auf der Welt jeder Künstler und unabhängige Journalist von Vollidioten angequatscht wovon er eigentlich lebt, während öffentlich keiner diese Frage bezüglich irgendwelcher Massenmörder stellt? Wozu hat dieser Witz von einem Staat den Bundesnachrichtendienst? Damit dem irgendein Oberst Hazhar aus der separatischen Barzani-Regierung der irakischen Regionalregierung schon mal die Wunschliste an Waffen rüber faxt, damit dann die Parlamentsprothesen in einer mit Ach durch Krach einberufenen kläglichen Sondersitzung nach dem Regierungsbeschluss dazu ihre Hände heben, danke, raus, Urlaub, weitermachen? Was für ein K*ckstaat ist das hier eigentlich?!

Jetzt sage ich mal wie ich die Sache sehe: Die „IS“ ist ein Fantom und dient einerseits als Tarnkappe für Milizen irakischer Warlords und ihrer „Stämme“ und andererseits für eine Umetikettierung und Neugruppierung der Invasionsstreitkräfte im Syrien-Krieg, die u.a. im irakischen Kurdistan mit Wissen des alten Schurken Masoud Barzani aufgebaut wurden und nun auf Knopfdruck wie ein Pitbull von der Leine gelassen wurden. Beteiligte: der türkische Autokrat Tayyip Erdogan und seine Schergen in Militär und Geheimpolizei, die finanzstarken lieeeben Freunde in den Monarchien von Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, etc, etc, die Regierungen in Berlin, Paris und London samt ihrer Dienste, und das zio-faschistische Regime von Israel, welches seit Jahren ausschließlich damit beschäftigt ist zu versuchen alles außer sich selbst zu zerstören und seine Dummschwätzer als Berater an jedem Ohr im „Westen“ geparkt hat wo es was zu holen gibt.

Das Imperium der Vereinigten Staaten von Amerika will die gescheiterte Invasion Syriens um jeden Preis retten, um nicht sein hässliches Gesicht zu verlieren. Dazu zerrt es mal wieder am Hundehalsband seiner Untertanen und lässt entsprechende Propaganda streuen, immer blutiger, immer wirrer, immer lächerlicher, in der Hoffnung auf Schock, Schwäche, Agonie und letztlich Resignation, passive Zustimmung und Unterwerfung der Bevölkerungen in den Ländern, die für die Fortsetzung des 13-jährigen Terrorkrieges benötigt werden, vorneweg die Berliner Republik.

Gerade der Elysee-Palast, mit seiner Witzfigur und Abbauunternehmer von Francois Hollande als Präsidenten der Fünften Republik Frankreich, spielt in diesem Angriffskrieg gegen Syrien – und im 13-jährigen Terrorkrieg insgesamt – eine extrem hinterhältige und heuchlerische Rolle. Seit Jahren schon baggert er jeden und alles um eine Unterstützung für eine offene Invasion Syriens an. Stand Hollande nach der letzten Absage Obamas von Luftangriffen gegen Syrien „düpiert“ da, gab er vor wenigen Tagen Waffenlieferungen an Invasoren nach Syrien zu, die „vor Monaten“ über eine stillschweigende Bühne gegangen seien.

Vor Monaten? Die Syrien-Invasion läuft bereits seit drei Jahren und kommt nicht vom Fleck. Wie realistisch ist das, wenn Hollande jetzt da sitzt und Waffenlieferungen „vor ein paar Monaten“ zugibt? Und wer garantiert, an wen diese Waffenlieferungen stattgefunden haben, angesichts der urplötzlich mit U.S.-Waffen ausgerüsteten „IS“-Proxyarmee? Und warum wohl will Hollande, will die Regierung von Frankreich eine Intervention im Irak um „die Bevökerung zu schützen“ und befleht nun dafür ein Mandat der Vereinten Nationen? Und wofür hat die archaische, in ihrer Skrupellosigkeit und ihrem Zynismus nur noch von Figuren wie Hollande oder dem verbündeten Regime Israels eingeholte Monarchie von Saudi-Arabien bereits Zehntausende von Soldaten an der Grenze zum Irak aufmarschieren lassen und schielt nach einer Invasion, mit dem Vorwand sich gegen eine Invasion des „Islamischen Staates“ aus dem Irak schützen zu müssen?

Das Weiße Haus und das Pentagon versuchen die seit 2001 herrschende extreme Heuchelei von Regierungen, Militärs, Spionen und Geheimpolizeien in den kriegführenden Ländern aufrecht zu erhalten und eine seit Tausenden von Jahren immer mal wieder stattfindende Eroberung nicht wie eine Eroberung aussehen zu lassen. Es sei ja alles nur für den guten Zweck, wie immer.

Was Barack Obama, Chuck Hagel und Martin Dempsey da alles erzählen interessiert uns genauso wenig wie das was alle anderen erzählen. Es ist uns auch egal wer da nun weshalb wieder einmal freidreht und Angst vor Veröffentlichungen hat, wie vor dem seit Jahren vertuschten und zurückgehaltenen C.I.A. Bericht über deren nach 2001 im Terrorkrieg begonnenen Programme und weltweit in kollaborierenden Staaten installierten geheimen Kerker und Folterkammern (1, 2, 3, 4).

Wir sehen was passiert. Und das passt uns nicht.

Wer nicht denken will fliegt raus. Das gilt für alle. Vorneweg die etablierten Parteiwitze dieser Republik, die es wagen der Regierung Merkel-Steinmeier und ihrer „Europäischen Union“ bei Interventionen in Palästina, Irak und / oder Syrien aktiv oder passiv zuzuarbeiten.