„Buh“- und „Kriegstreiber“-Rufe für Angela Merkel in Dresden
Die Bundeskanzlerin auf Landtags-Wahlkampftour 2014 – eine Video-Impression aus der sächsischen Landeshauptstadt
Die peinlichsten Auftritte für Politiker sind diejenigen unmittelbar vor einer Wahl. Urplötzlich werden die Bürger als wichtigste Personen im demokratischen Prozess entdeckt. Den Wählern wird als Stimmvieh kurz eine Möhre austauschbarer Plattitüden vors Maul gehalten, auf das Kurzzeitgedächnis der Menschen gesetzt und im Galopp geht‘s zum nächsten Kampf in die Arena. Nach den Auftritten wird sich der Schweiss der Anstrengung von der Stirn gewischt und die notwendigen Pflichtübungen – oft mehrere pro Tag – sind endlich abgehakt.
Dieses kurzfristige Buhlen um den Sieg bei den Wahlen auf den Stimmfang-Touren mit schönfärberischen Worthülsen ist grotesk. Das einzige was zählt sind die Ergebnisse zwischen den Wahlen, die die „Abgeordneten des Volkes“ vorzuweisen haben. Entsprechend fallen die Quittungen für die erbrachten Leistungen und nicht eingelösten vollmundigen Verheissungen vergangener Tage aus. Der Freistaat Sachsen wählt am Sonntag eine neue Landesregierung. In der Landeshauptstadt Dresden absolvierte die Bundeskanzlerin am 29.August 2014 einen ihrer letzten Pflichtbeiträge zur Unterstützung der C.D.U. und Ministerpräsident Stanislaw Tillich.
Wie gross die Anerkennung der Dresdner für diese Partei ist, geht aus diesem Video hervor. Die Polizei und Ordnungskräfte übten sich bei den „Begeisterungsanfällen“ der Zuhörer vorbildlich im Rahmen des Rechts auf Meinungsfreiheit zurück und zügelten sogar einen älteren weisshaarigen Herrn, der mit einem Gegenstand auf die stimmverstärkenden mitgebrachten Megaphone einschlug um die tönenden Stürme des Publikums einzudämmen.
Das Fiasko auf dem Neumarkt für Angela Merkels Innen- und Aussenpolitik ist die natürliche Reaktion der deutschen Bevölkerung – und diese wohlverdiente eiskalte Dusche hier ist noch milde ausgedrückt.
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22.08.2014 Bundeskanzlerin: “… deshalb sind die Menschen wahrscheinlich auch auf die Strasse gegangen.”