Finnischer Aussenminister: „Warum keine Sanktions-Peitsche gegen Israel?“
Kritik aus Helsinki: zweierlei Mass in der Aussen- und Wirtschaftspolitik der Europäischen Union zur Situation in der Ukraine und in Israel
Erkki Ruomioja, der Aussenminister von Finnland, zog letzte Woche in einem Interview mit der israelischen Zeitung „Haaretz“ den Vergleich zwischen den aktuellen Ereignissen in der Ukraine, der Krim und Russland mit den jahrzehntelang anhaltenden Konflikten in Israel um die Palästinenser-Gebiete Westjordanland, den Gazastreifen und den angrenzenden Nachbarländern.
Dabei warf der Aussenminister der Europäischen Union vor, Israel nur mit vorgehaltener „Möhre“ dazu zu bewegen, die Okkupation und militärischen Einsätze einzustellen anstatt wie im Fall der Krim die „Peitsche“ anzuwenden, mit der die E.U. schnell bereit war, Sanktionen gegen Russland zu erteilen. Die europäischen Länder offerieren Israel vor allem mit erweiterten Handelsbeziehungen ein „Zuckerbrot“, um Frieden mit den arabischen Nachbarn zu schliessen.
Ruomioja sagte, dass das bisher zwar noch niemand vorgeschlagen hätte, dass sich aber Parallelen zu diesem jetzt beschlossenen Präzedenzfall gegenüber Russland zeigen und deutete die Notwendigkeit an, dass es an der Zeit ist, dass man daher auch hier schärfere Massnahmen gegen die israelische Regierung in Betracht ziehen könnte.
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Quelle: http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/.premium-1.615797