Zur Versüssung des Abends kommt nun eine kurze Video-Einlage der besonderen Art für Tierfreunde und Drohnen-Gegner. Manchmal hilft sich „Mutter Natur“ mit einem kurzen Prozess. In Cambridge im U.S.-Bundesstaat Massachusetts verteidigt ein Vogel sein Revier gegen einen Eindringling in seinen Luftraum.
Mit blitzschneller Zielgenauigkeit verweist das elegante Tier eine Drohne des Types FC40 zurück auf den Fussballplatz. Die intakte Kamera des kopfüber gestrauchelten künstlichen Vogels zeigt die Welt nun „von unten“.
Die Rotorblätter des Quadrocopter haben den Vogel nicht verwundet, schreibt Christopher Schmidt, der Besitzer des künstlichen Flugobjekts.
Video: „Hawk attacks drone! ‚Angry bird‘ takes down quadcopter from skies“
Für den Bestand der von Reduzierung und Ausrottung bedrohten Greifvögel stellt die neue Entwicklung eine Gefahr dar, sich an den drehenden Propellern zu verletzen. Bürgerrechtler kämpfen darum, aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre vor Überwachung, keine Drohnen zuzulassen.
Tierschützer sollten sich anschliessen und eine gemeinsame Front gegen den in den Startlöchern lauernden „neuen, boomenden“ Wirtschaftszweig – mit einem von Anlageberatern der Finanzwelt prophezeiten riesigen Absatzmarkt bilden. Gegen den Beginn einer Welt, in der Drohnen in verschiedenen Missionen unkontrollierbar für den Einzelnen den Himmel über den Städten wie Moskitoschwärme verdunkeln.
Zunächst wird die geforderte kommerzielle Flugerlaubnis auch unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Natur betrieben. Als Beispiele werden die Überwachung der Wälder (Waldbrände) und Berge (Überschwemmungen, Lawinen) in unzugänglichen Gebieten genannt, die aber gerade dort oft unter Naturschutz stehen und die letzten Rückzugsgebiete bedrohter Tierarten sind.
Möglicherweise kommen die eifrigsten Verfechter des Einsatzes der Drohnentechnologie nun auf die Idee, der einen oder anderen Vogelart anzudichten, Überträger von gefährlichen, Seuchen übertragenden Viren zu sein, um die Bestände auszulöschen. Jeder kann bei derartigen Meldungen selbst überlegen, woher der Wind weht und der Hase hinläuft.
Jeden Tag wird dieser Planet ärmer durch den Einsatz menschlicher Technologien. Eines der anschaulichsten Beispiele sind die militärischen Sonar-Signale in den Meeren, die die Sinnesorgane der Meeressäuger beeinträchtigen.
Die Einführung neuer Errungenschaften sollten nur unter gewissenhafter Abwägung unter Einbeziehung des Schutzes von Menschen, Tieren und Pflanzen erfolgen.
Klingt utopisch? Nicht für Radio Utopie.
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