Zwei Reden

WENN ICH zwischen den beiden rhetorischen Gladiatoren wählen könnte, würde ich lieber Mahmud Abbas als Vertreter Israels wählen und Netanjahu die andere Seite vertreten lassen.

Abbas stand fast bewegungslos da und las seine Rede (auf Arabisch) mit ruhiger Würde. Ohne effekthaschende Gags.

Netanjahu benützte alle Tricks, die man in Grundkursen für öffentliches Reden lernt. Er bewegte sein Gesicht regelmäßig von links nach rechts und zurück, streckte seine Arme aus, erhob und senkte Überzeugung heischend seine Stimme. An einer Stelle brachte er die erforderliche visuelle Überraschung. Das letzte Mal war es die kindische Zeichnung einer phantasierten iranischen Atombombe; dieses Mal war es ein Foto von palästinensischen Kindern in Gaza, die neben einem Raketenwerfer spielen.

(Netanjahu pflegte einen Vorrat von Fotos mit sich zu tragen, um sie zu zeigen – ISIS – Enthauptungen und Ähnliches – eher wie ein Vertreter, der Beispiele seiner Angebote mit sich herumträgt.)

Alles ein bisschen zu glatt, zu raffiniert, zu aufrichtig wie der Möbelhändler, der er einmal war. „Zwei Reden“ weiterlesen

Gentest für DNA-Datenbank in Republik Korea: Spielen mit dem Leid der Menschen

Der Aufbau von Datenbanken mit den genetischen Informationen über jede einzelne Person im Staat wird weltweit unter vielerlei angegebenen Gründen voran getrieben. Mit der Jagd der Strafverfolgungsbehörden nach Kriminellen und „Terroristen“, die angeblichen Vorteile für erkrankte Personen im Gesundheitswesen, mit der Zuordnung zur ethnischen Abstammung in der Geschichtswissenschaft… wird versucht, jegliche Kritik an diesen Kontrollinstrumenten der staatlichen Behörden auszuschalten.

Die Regierung von Südkorea übertrifft alle bisherigen Vorwände auf grausame Weise, nachdem das Parlament der Einrichtung eines landeseigenen „Gen-Pools“ zugestimmt hatte. „Gentest für DNA-Datenbank in Republik Korea: Spielen mit dem Leid der Menschen“ weiterlesen

Atommüllkompromiss im Eimer

E.on klagt

E.on geht mit einer Klage gegen das Standortauswahlgesetz (StandAG) und die Änderung des Atomgesetzes vor, das in der Öffentlichkeit als großer Kompromiss gefeiert wurde. Gorleben wurde in dem Gesetz trotz der geologischen Mängel und der politischen Trickserei als potentieller Standort fortgeschrieben, wird derzeit aber nicht weiter ausgebaut. „Atommüllkompromiss im Eimer“ weiterlesen