Video des syrischen ‘jungen Helden’ als Regierungspropaganda entlarvt
Ein dramatischer Videoclip, der einen jungen Buben zeigt, der inmitten eines Hagels von Gewehrfeuer in Syrien ein junges Mädchen rettet, hat es mittlerweile zu Millionen Zusehern auf YouTube gebracht und wurde auch auf anderen sozialen Plattformen stark verbreitet.
Die Massenmedien und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika haben sich an das Video angehängt, das sie als Beweis für die absolute Verkommenheit des Assad-Regimes hinstellen. Welche Art von Monster greift absichtlich Kinder an?
Es schrieb die International Business Times:
Der Vorfall ist sicher nicht das erste Mal, dass pro-Assad-Bewaffnete in den nahezu vier Jahren des blutigen Bürgerkriegs in Syrien auf Kinder geschossen haben.
Liz Sly, Chefin des Büros der Washington Post in Beirut, das über Syrien, Libanon und Irak berichtet – und mutmaßlich eine Expertin auf dem Gebiet? – warb für das Video auf ihrer Twitterseite, indem sie ihren Bemerkungen ein „wow“ anhängte. Slys Berichterstattung agitiert ständig für mehr Beteiligung der Vereinigten Staaten von Amerika in Syrien auf Seiten der Rebellen, ihre Abneigung gegen Assad steht eindeutig fest.
Dann kamen die „Experten” ins Spiel. Laut dem Londoner Daily Telegraph (der Artikel ist mittlerweile verschwunden) haben die Experten „die Authentizität des Videos bestätigt.“
Dann brachte sich das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika ins Spiel, um die Propaganda aufzublasen und auszurichten, indem es twitterte, dass ein junger „Held“ ein Mädchen vor einem Scharfschützen des Assadregimes gerettet hat, der auf Zivilisten schoss.
Ein Problem gab es: die ganze Geschichte war eine Fälschung. Das norwegische Filminstitut, gegründet von der Regierung des NATO-Mitglieds Norwegen, steuerte $30.000 bei, um den Film in Malta zu produzieren und zu veröffentlichen, ohne die Zuseher zu informieren, dass es sich nicht um authentisches Material handelte.
Die Filmmacher machten der norwegischen Regierung in ihrem Finanzierungsansuchen klar, dass sie nicht enthüllen würden, dass das Material gefälscht war, und die Behörden hatten nichts gegen die Operation einzuwenden.
Die BBC schrieb, wie so viele Menschen durch den Film zum Narren gehalten wurden:
Wie kam es dazu, dass der Film dermaßen verbreitet wurde, nachdem er einmal gemacht war? „Er wurde vor ein paar Wochen auf unser YouTube-Account gestellt, aber die Algorithmen zeigten uns, dass er nichts reißen wird,“ sagte Klevberg. „Also löschten wir ihn und posteten ihn erneut.“ Die Filmmacher sagen, dass sie der neuen Überschrift das Wort „Held“ hinzufügten und versuchten, das Video an Leute auf Twitter auszusenden, um eine Diskussion in Gang zu bringen.
Bis zu Zeitpunkt, als eindeutig bekannt war, dass er gefälscht war, hatten sich bereits Millionen über die Regierung Assad aufgeregt. Die Wirkung von Propaganda hängt davon ab, dass man das Thema als erster groß unter die Leute bringt. Niemand liest Berichtigungen, sobald eine falsche Geschichte verbreitet ist.
Wie günstig das alles kommt zu einer Zeit, in der so viele NATO-Mitgliedsländer und die üblichen Interventionisten die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hart bedrängen, ihre anti-ISIS-Kampagne in Syrien neu zu formieren und zuerst die Regierung Assad anzugreifen und zu zerstören.
Diese Geschichte soll aufzeigen, wie leicht es für Regierungen ist, sich hinter willigen Komplizen und den sozialen Medien zu verstecken, um Propaganda zu produzieren und zu verbreiten.
Die Sprecherin des Außenministeriums Marie Harf erntete neulich einige Lacher für ihre Erklärung, dass Beweise der Vereinigten Staaten von Amerika, die die russische Beteiligung am Abschuss des Malaysian Airlines Flugs MH17 über der Ukraine „belegten,“ aus der Quelle von „sozialen Medien“ kamen. Vielleicht werden diese „sozialen Medien“-Quellen, auf die zu verlassen sie von uns verlangt, auf ähnliche Weise von Regierungen unterstützt und bezahlt, die ihre Agenda vorantreiben wollen.
Sie lügen uns an.
Orginaltitel „Syria ‚Hero Boy‘ Video Revealed to be Government Propaganda“ vom 14. November 2014