THE VISITOR: Mumbai

THE VISITOR - Mumbai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Träume

Wir sind in Bollywood und genau wie in Hollywood werden auch hier Träume produziert, für die viele bereit sind, ihr Leben zu geben. Das klingt kitschig, ist aber im Grunde logisch. Für was sonst lohnt es sich wirklich zu leben? Am ersten Tag, als wir, also meine Kamerafrau Paola und ich, mit der Kamera durch Mumbai gehen, spricht uns Ramesh an und fragt, was wir da filmen, er könne mitmachen, er sei zu allem fähig und bereit, da an allem, was mit Film zu tun habe interessiert. „THE VISITOR: Mumbai“ weiterlesen

THE VISITOR: Yili, Shanghai

THE VISITOR - Shanghai, Yili

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Wir treffen eine Frau, eine Musikproduzentin, die ein Jahr in Berlin gelebt hat um zu malen. Sie sagt, sie finde Berlin toll, nur die Armut sei schwer zu ertragen. Die Musiker, die sie da kennengelernt habe können sich nicht einmal Obst kaufen. Über die Musikproduzentin lernen wir Yili kennen, er ist ein Freund von ihr, Designer und homosexuell. Die Musikproduzentin hat verstanden, dass wir auf unsere sehr eigene Art in unserem Projekt Menschen im Alltag begleiten und uns Yili vorgeschlagen. Wir erklären ihr, dass wir nur Menschen begleiten, die wir auf unseren Strassenexpeditionen finden. Sie sagt, mit Yili müssten wir eine Ausnahme machen, an jemand wie Yili kämen wir nicht zufällig heran, da er seine Wohnung nicht verlässt. Yili aber wäre für unsere Shanghai Erfahrung unabdingbar. Wir beschliessen ihn zu treffen, ohne zu wissen wohin das führt.

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U.N.O.-Resolution gegen Nazi-Ideologie und Gewaltverherrlichung ohne Deutschland verabschiedet

Deutschland wird von schleimenden Duckmäusern regiert. Eine andere Interpretation lässt sich schwerlich finden in Anbetracht des Abstimmungsverhaltens am vergangenen Freitag auf der Zusammenkunft des Dritten Komitee der Generalversammlung der Vereinten Nationen.

Ein von der russischen Regierung eingereichter Resolutionsentwurf gegen die Glorifizierung des Nationalsozialismus und die Leugnung der deutschen Nazi-Verbrechen wurde von einhundertundfünfzehn Ländern angenommen, fünfundfünfzig Staaten enthielten sich – darunter Deutschland obwohl per Gesetz dieses Verbot festgeschrieben ist. „U.N.O.-Resolution gegen Nazi-Ideologie und Gewaltverherrlichung ohne Deutschland verabschiedet“ weiterlesen

ISIS – Kampf gegen die modernen Wahabiten

Sir John Baggot Glubb, besser bekannt als Glubb Pascha, war eine der farbigsten und romantischsten Figuren des modernen Mittleren Ostens. Er und der „Chinese“ Gordon von Khartum waren die letzten großen Offiziere des britischen Weltreichs.

Von Britannien zu seinem Protektorat, dem haschemitischen Königreich Jordanien abgestellt, machte Glubb dessen kleine Beduinenarmee, die Arabische Legion, zur feinsten Streitmacht der arabischen Welt.

Glubbs Arabische Legion hätte wahrscheinlich Israels Streitkräfte im arabisch-israelischen Krieg 1948 besiegt, hätten Britannien und Jordaniens doppelzüngiger König Abdullah nicht den Vormarsch der Legion blockiert, wie Glubb Pascha sich mit Bitterkeit in seinen Memoiren erinnerte.

Als er gefragt wurde, welche seiner vielen Medaillen und Ehrungen er am höchsten schätze, antwortete Glubb überraschend: „Verteidiger der Schäfer des Irak.“ Diese obskure Ehrung wurde Glubb vom König des Irak zuteil, als Sir John in den 1930ern die irakische Grenzpolizei befehligte.

Glubb Pascha und seine Männer hatten einen langen Feldzug gegen die Ikhwan von Saudiarabien geführt. Die Ikhwan (Bruderschaft) war eine Sammlung von fanatischen saudischen Stammesleuten, durchtränkt mit dem puritanischen Wüstenglauben des Wahabismus. „ISIS – Kampf gegen die modernen Wahabiten“ weiterlesen

U.S.-Veteranen zum Militäreinsatz im Inneren: Nationalgardisten, verweigert den Befehl und wechselt die Seite!

Der Rassismus nimmt unübersehbar weltweit zu. Die Verfolgung von Minderheiten wird zu oft auf staatlicher Ebene geduldet und unterstützt. Rassismus – der immer gewalttätiger durch Ausbleiben eines Widerspruchs aus Angst oder unreflektierter Zustimmung wird – gehört zu den Planspielen, geografische Gebiete oder gesellschaftliche Bereiche zu dominieren und demokratische Errungenschaften abzubauen. Wir sehen es in Israel mit der Besetzung palästinensischer Gebiete, an den Aussengrenzen der Europäischen Union – die „Festung Europa“, in der Ukraine, wohin das führt. Immer mehr Todesopfer sind zu beklagen. Diese sich auf dem Vormarsch befindlichen faschistischen Einflüsse gilt es unter allen Umständen zu bekämpfen.

In den Vereinigten Staaten von Amerika rufen ehemalige und aktive Angehörige der U.S. Armee ihre in der Nationalgarde dienenden Kollegen zu mehr als nur Zivilcourage auf: zur Befehlsverweigerung gegenüber ihren Vorgesetzten bei ihrem Einsatz gegen die Zivilbevölkerung infolge der Erklärung des Notstands in Missouri. Der Notstand, das sind Menschen, die sich gegen Rassismus wehren und von der Staatsgewalt brutal daran gehindert werden.

Am Montag, dem 17. November 2014, erklärte Jay Nixon, Gouverneur von Missouri, mit der Executive Order 14-14 den Ausnahmezustand für einen Zeitraum von einem Monat für die Stadt Ferguson und die Region St. Louis. „U.S.-Veteranen zum Militäreinsatz im Inneren: Nationalgardisten, verweigert den Befehl und wechselt die Seite!“ weiterlesen

Die unheilige Stadt

IN SEINER langen und wechselvollen Geschichte wurde Jerusalem von Dutzenden von Eroberern besetzt.

Babylonier und Perser, Griechen und Römer, Mamelucken und Türken, Briten und Jordanier – um nur einige zu nennen.

Der neueste Besetzer ist Israel, das Jerusalem 1967 erobert und annektiert hat.

(Ich hätte „Ostjerusalem“ schreiben können, aber das gesamte historische Jerusalem ist das heutige Ostjerusalem. Alle anderen Stadtteile wurden in den letzten 200 Jahren von jüdischen Siedlern gebaut oder sind arabische Dörfer der Umgebung, die willkürlich dem riesigen Gebiet einverleibt worden sind, das jetzt nach seiner Besetzung Jerusalem heißt.)

In dieser Woche stand Jerusalem wieder einmal in Flammen. „Die unheilige Stadt“ weiterlesen

THE VISITOR: Dave, Shanghai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Durch einen Zufall lernen wir Dave kennen. Wer Englisch kann, wer studiert, wer Geschäfte macht gibt sich einen englischen Namen. Dave, Christina, Chris, Karen. Eine Selbsttaufe in die internationale Welt. Dave hat Business gemacht. Er hat viel Geld verdient. Sehr schnell, sehr jung und natürlich international, mit irgendwelchen Belgiern. Er hatte irgendwann keine Freunde mehr oder vielleicht nie wirklich welche gehabt. Alles ging nur um Geld. Jetzt mag er kein Business mehr machen. Dave ist Ende 20. Wir begleiten Dave ein wenig, einfach so, wir filmen ihn nicht, wir begleiten ihn wie er versucht, ein anderes Leben zu leben. „THE VISITOR: Dave, Shanghai“ weiterlesen

Somalia: Parlament verbietet Einmischung der Ausländer – Konferenz in Kopenhagen

Mogadischu befindet sich im tiefsten Bürgerkrieg. Ein Minister oder Parlamentsmitglied nach dem anderen wird hingerichtet. Vierzehn Minister forderten den Premier vor vier Tagen am 16.November auf, innerhalb vierundzwanzig Stunden zurückzutreten. Am gleichen Tag reisten Delegationen aus den Truppen stellenden Ländern und den Geberländern nach Mogadischu. „Die internationale Gemeinschaft ist der Ansicht, der Ministerpräsident hat das Büro zu verlassen“, hiess es.

Zweitägige Konferenz in Dänemark

Die internationale „Wertegemeinschaft“ ist aber bisher relativ zufrieden mit den Ergebnissen.

Vom 19. bis 20.November 2014 fand in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen eine Spitzenkonferenz unter der Schirmherrschaft der Organisation der Vereinten Nationen über die politischen Fortschritte in Somalia statt, an der fünfundfünfzig Delegationen aus verschiedenen Nationen teilnahmen.

Auf diesem Treffen, genannt das „Partnerschaftsforum“ an dem die Bundesregierung von Somalia, Vertreter der Organisation der Vereinten Nationen und die internationalen Geldgeberländer teilnahmen, wurden die umgesetzten Vorgaben der gesetzten Ziele des „New Deal for Somalia“ (oder „New Deal Somali Compact“) ausgewertet, die auf der letzten Zusammenkunft in Brüssel im vergangenen Jahr mit sechsundfünfzig Delegationen vereinbart wurden.

Eine, und zwar die bedeutenste Führungselite dieses Planeten, reiste nicht an. Just am 19.November platzte Fox News mit der Botschaft „The UN gave millions to Somalia. Where did it go?“ heraus, dass laut internen Wirtschaftsprüfern seit Jahren Unsummen an U.N.O.-Geldern für Somalia unkontrolliert an Nichtregierungsorganistionen ausgegeben wurden. Die U.S.A. hatten schon im Vorfeld angekündigt, nicht an der Konferenz in Dänemark teilzunehmen und ihre Entwicklungshilfe für das Land einzustellen. Als Grund wird ironischerweise die anhaltende Gewalt und Verstösse gegen Menschenrechte genannt. Der Staatenbund in Amerika, der grösste Waffenlieferant und das von ihm kritisierte Land im Osten Afrikas als Empfänger dieser Warensendungen haben eine „herausragende“ Gemeinsamkeit: beide Länder haben gemein, die Konvention der Anerkennung der Rechte der Kinder als Menschenrecht bis heute nicht ratifiziert zu haben. „Somalia: Parlament verbietet Einmischung der Ausländer – Konferenz in Kopenhagen“ weiterlesen

THE VISITOR, Tagebuch: Shanghai

THE VISITOR - in Shanghai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Shanghai. Finding Stories.

Ankunft
Als wir ankommen, am Flughafen, will ich umkehren. Sofort. Das Gefühl verstärkt sich, während wir in die Stadt fahren, gut organisiert mit Bussen. Ein grauer Himmel empfängt uns. Stählern, unzugänglich, durchorganisiert und wohlbekannt wie schon der Flughafen. Was sollen wir hier? Ich sehne mich nach dem Anderen, dem Fremden. Das ist es nicht. So weit geflogen, um nicht weg zu sein. „THE VISITOR, Tagebuch: Shanghai“ weiterlesen

Jena: NPD-Plakatprozess gegen Kirsten Limbecker und Martin Michel eingestellt

Der Prozess gegen Kirsten Limbecker und Martin Michel wegen der Zerstörung verschiedener Wahlplakate der NPD im vergangenen Jahr wurde gegen Auflagen eingestellt.

Der größte Saal im Jenaer Amtsgericht war zu früher Stunde gut gefüllt. Ungefähr ein Dutzend Gäste sowie eine Schulklasse wohnte dem anderthalb stündigen Prozess bei. „Jena: NPD-Plakatprozess gegen Kirsten Limbecker und Martin Michel eingestellt“ weiterlesen