Analyse: Vereinigte Staaten verfolgen das Konzept eines Kolonialreiches „Groß-Israel“, als Triebkraft des Terrorkrieges

Nach der Ablehnung der Unabhängigkeits-Resolution Palästinas im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen heute Nacht ist nun unleugbar und vor der Welt offensichtlich, dass die Vereinigten Staaten von Amerika am Mittelmeer keine Zwei-Staaten-Lösung, sondern die Ein-Staaten-Apartheid anstreben und damit das Konzept „Groß-Israel“ verfolgen. Dass viele Unterstützer Palästinas, nach 47 Jahren Kolonialherrschaft durch ein sich mehr und mehr entdemokratisierendes und transformierendes Israel, die Zwei-Staaten-Lösung ebenfalls aufgegeben haben und im Vorfeld die Resolution der P.L.O. nicht einmal mehr unterstützten, halte ich für einen schweren Fehler.

Natürlich hätten die U.S.A. im Falle eines Erreichens der vorgeschriebenen Drei-Fünftel-Mehrheit im U.N.O.-Sicherheitsrat (9 von 15 Stimmen) immer noch ihr Veto einlegen können. Dass sie das aber nicht mussten – „um nicht wichtige arabische Verbündete zu verärgern“, die offenkundig dabei mithalfen die Resolution an die Wand zu fahren – ist der übliche, Machtpolitik brandmarkende maximale Zynismus und bewahrte das U.S.-Imperium vor einer weltpolitischen Blamage. Nichts fürchtet das Rom des 21. Jahrhunderts mehr als dazustehen wie es ist.

Dass selbst die P.L.O. und die Autonomiebehörde von Mahmud Abbas offensichtlich für das Scheitern der eigenen Resolution sorgten, für die sie weniger Werbung machte als irgendeine Bürgerinitiative in Rheinland-Pfalz für eine Online-Petition, kalkuliert z.B. der „Forward“ als Taktik, um sich nach den Wahlen in Israel im März die Tür zu erneuten Verhandlungen mit einer moderateren israelischen Regierung offen zu halten. Diese Taktik wäre nicht nur grenzenlos naiv, sie wäre nicht nur irrational, sie wäre Verrat an der eigenen Sache. Gerade jetzt, in einer Schwächephase des israelischen Regimes, in der Endphase der Netanjahu-Regentschaft und dem Verfall der inneren Machtarchitektur Israels, dessen Bevölkerung genauso verarmt wie überall im Neokapitalismus des Westblocks, ist das (West-)Jerusalemer Kolonialregime am Besten unter Druck zu setzen. Die U.S.-Strategen und Manipulatoren wissen das, genauso wie ihre alliierten arabischen Monarchien und deren Einflüsterer an den Ohren der Palästinenser.

Heute trifft sich die P.L.O. um über die Situtation zu beraten. Vor Tagen hieß es noch seitens der palästinensischen Autonomiebehörde, im Falle eines Scheiterns der Resolution werde sie die Beziehungen zum israelischen Kolonialregime abbrechen.

Es liegt jetzt an der Palästinensischen Befreiungsorganisation, nicht nur ihre Glaubwürdigkeit zu bewahren und zu verhindern dass ihre Konkurrenz, die Hamas, weiter an Zulauf gewinnt; eine Organisation, die nicht nur die 2011 begonnene (und aus Israel heraus gestützte, „interacting“) Syrien-Invasion mit Hunderttausenden Toten mit zu verantworten hat, sondern mittlerweile solchen „Freunden“ Palästinas und Syriens wie dem türkischen N.A.T.O.-Autokraten Erdogan auf dem Schoß sitzt.

Es liegt ebenfalls in den Händen der P.L.O. die Zwei-Staaten-Lösung zu vertreten und zu bewahren, die Israel und sein großer Bruder in Washington zugunsten des Konzepts eines erneuerten, mittlerweile über 13 Jahre andauernden endlosen Terrorkrieges, mit der Triebkraft des Kolonialreiches „Groß-Israel“ in Vorderasien, versuchen zu zerstören, u.a. um in aller Ruhe nicht nur die geplanten (und vorerst verhinderten) deutschen Besatzungstruppen a.k.a. „Inspektoren“ nach Gaza zu bekommen, sondern auch die von der Merkel-Steinmeier-Regierung bereits beschlossenen deutschen Truppen in den Irak und die Befehlszentralen des Terrorkrieges.