Lauter Zionisten

OFT FRAGEN mich Leute: „Sind Sie Zionist?“

Meine Standardantwort ist: „Es kommt darauf an, was Sie unter Zionismus verstehen.“

Das meine ich ganz ernst. Der Ausdruck Zionismus kann sehr Unterschiedliches bedeuten. Wie zum Beispiel auch der Ausdruck Sozialismus. François Hollande ist Sozialist. Auch Josef Stalin war Sozialist. Haben sie irgendeine Ähnlichkeit miteinander? „Lauter Zionisten“ weiterlesen

„Rosa Luxemburg“- Revolutionsurteil des Verfassungsgerichts zum Streikrecht

Recht auf Streik als Menschenrecht. Urteil vom 30.Januar 2015:

Verfassungsrichterin Rosalie Abella, Ehefrau des auf die kanadische Arbeiterbewegung spezialisierten Historikers Irving Abella, legt die Geschichte des Streikrechts im Detail dar.

Recht auf Gewerkschaft. Urteil vom 16.Januar 2015:

Die Mounties, die königliche berittene Polizei Kanadas und andere bisher ausgeschlossene Berufsgruppen dürfen sich gewerkschaftlich organisieren

Entgegen des bisherigen zu beobachtenden Trends, Errungenschaften der Demokratie abzubauen, löst ein avant­gar­dis­tisches Urteil des Obersten Gerichtshofs in Kanada am 30.Januar 2015 ein politisches Erdbeben aus, dessen Tragweite nicht hoch genug einzuschätzen ist.

Immerhin werden in der nordamerikanischen parlamentarischen Monarchie, die durch einen Generalgouverneur vertreten wird, Urteile im „Namen der Königin, Elisabeth II.“ gefällt, in der Bundesrepublik hingegen „Im Namen des Volkes“. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und der Oberste Gerichtshof in Ottawa haben eines gemeinsam: das Ausserkraftsetzen von erlassenen verfassungswidrigen Gesetzen der erzreaktionären machtgierigen Regierungen, bedauerlicherweise in zu langen Jahresspannen, in denen zu viele Opfer der Ungesetzlichkeiten wurden. „„Rosa Luxemburg“- Revolutionsurteil des Verfassungsgerichts zum Streikrecht“ weiterlesen

Russland im Fadenkreuz

Washingtons Attacke gegen Russland hat die Grenze vom Absurden in das Reich des Irrsinns überschritten.

Der neue Chef der Rundfunkbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika Andrew Lack hat den russischen Nachrichtenservice RT, der in mehreren Sprachen sendet, zu einer terroristischen Organisation erklärt, gleichrangig mit Boko Haram und dem Islamischen Staat, und Standard and Poor’s setzte Russlands Kreditrating herunter auf Ramschniveau.

Heute interviewte mich RT International zu diesen verrückten Entwicklungen.

In früheren Zeiten, als Amerika noch ein vernünftiges Land war, hätte Lack’s Anschuldigung zur Folge gehabt, dass er aus seinem Amt gelacht worden wäre. „Russland im Fadenkreuz“ weiterlesen

Ukraine wird „Kornkammer“ für gentechnisch veränderten Getreideanbau

weizen1

Europäische Union als Steigbügelhalter der Chemie- und Biotechnologie-Konzerne im gnadenlosen Kampf um die ukrainischen Felder. Nach der Katastrophe von Tschernobyl erlebt die Ukraine nach dreissig Jahren ein neues ökologisches Desaster noch ungeahnten Ausmaßes.

Es mag sein, dass die deutsche Bevölkerung auf den Krieg in der Ukraine zwiespältig reagiert, da die tägliche Propaganda in den Medien zugunsten des Putsch-Regimes breit gestreut wird. Auch gibt es viele, die den geplanten „Schirm“ der N.A.T.O. nicht kritisch betrachten. Das ist der oft beobachtete Fehler derjenigen, die sich bereitwillig unter die Obhut des vermeintlich Stärkeren begeben, auf die Seite des scheinbaren – ihres – Siegers.

So sehr hier die politischen Ansichten gespalten sind, gibt es in Deutschland und den anderen europäischen Ländern eine klare Ablehnung zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln, die auch den Anbau der Futtermittel für die Viehhaltung sowie die Zusatzstoffe für die Kraftfahrzeugindustrie wie das Ethanol für Bio-Diesel umfasst. Auf das Thema „Ernährung“ reagieren die Menschen verständlicherweisse sensibler als zu Fragen über „abstrakte Raketenstationierung“ in einem anderen Land. Jeder möchte sich und seine Familie möglichst gesund ernähren, entsprechend gross ist der Widerstand gegen Manipulationen. „Ukraine wird „Kornkammer“ für gentechnisch veränderten Getreideanbau“ weiterlesen

Die Identität und die Zukunft der Republik bildet das Grundgesetz. Und das ist nicht Auschwitz.

Eine Antwort auf die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck, anlässlich vom Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und dem 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee.

Wir leben in einem Land, dessen Einwohnerinnen und Einwohner, nach 47 Jahren Kaiserreich, des ersten Nationalstaates namens „Deutschland“, und nachfolgend 15 Jahren fragiler, autoritär strukturierter Demokratie sich in unfassbaren Tempo und Ausmaß einem Ameisenstaat unterwarfen und angliederten, der  – in äußerstem Zynismus und Brutalität, nach innen wie nach außen – zum Krieg in die Welt zog und diese mit hinein. Die Deutschen – vor dem Kaiserreich praktisch ohne Vergangenheit als Kolonialmacht, sondern im Gegenteil in ihrer Geschichte selbst Eroberungen und Ausplünderungen ausgesetzt – folgten nun in ihrer überwältigenden Mehrheit bedingungslos einem brünetten „Führer“ aus inzestiösen Familienverhältnissen und dessen Idealbild eines blonden blauäugigen 1.90 m großen Mannes und brachten fortan ihre Nachbarn wegen ihrer Religion, Überzeugung, Lebensweise, oder aus sonst irgendeinem Vorwand um, der ihnen oder ihren Autoritäten gerade einfiel. Der Glaube an den vererbaren Glauben, mithin die Mythologie der kirchlichen Gene, rational, rechtlich und politisch betrachtet ein Beispiel des bizarrsten Schwachsinns zu dem Menschen überhaupt fähig sein können, ließ die Deutschen von einer „jüdischen Rasse“ phantasieren. „Die Identität und die Zukunft der Republik bildet das Grundgesetz. Und das ist nicht Auschwitz.“ weiterlesen

Wurden Bundeswehrsoldaten zum Verrat von Dienstgeheimnissen aufgefordert?

Pressemitteilung der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) vom 26. Januar 2015

Verwaltungsgericht Koblenz verhandelt am 29.01.2015 über Flugblatt eines Atomwaffengegners

Darf eine Behörde die Verteilung von Flugblättern verbieten, mit denen Bundeswehrsoldaten dazu aufgefordert werden, die Öffentlichkeit umfassend über den aktuellen Stand der geplanten Atomwaffenmodernisierung zu informieren? Das ist die Kernfrage, über die das Verwaltungsgericht Koblenz am kommenden Donnerstag entscheiden muss. „Wurden Bundeswehrsoldaten zum Verrat von Dienstgeheimnissen aufgefordert?“ weiterlesen

Tödliche Polizeigewalt: jetzt betrifft es ihre eigenen Kinder!

Wie im Takt des Stakkato des Maschinengewehrfeuers werden nun täglich in den Vereinigten Staaten von Amerika Menschen Opfer einer exzessiven Polizeigewalt. Eher fallen alle Sterne vom Himmel ehe einer der Polizisten für die voreilig abgegebenen Schüsse und brutalen Schläge zur Verantwortung gezogen wird.

Charles M. Blow, Kolumnist bei The New York Times, stand der realen Gefahr gegenüber, am Wochenende seinen Sohn durch einen Polizeibeamten zu verlieren. Blow schrieb heute einen Artikel in der New York Times über den Vorfall am Samstag, indem er fragte „was wäre gewesen, wenn mein Sohn in Panik davon gelaufen wäre und der Polizist hätte geschossen? Stand ich kurz davor, ihn zu verlieren?“

Tahj, der Sohn des Autoren der renommierten U.S.-Zeitung, Biologie-Student an der elitären Yale University, verliess am Samstagnachmittag die Bibliothek der Universität. „Tödliche Polizeigewalt: jetzt betrifft es ihre eigenen Kinder!“ weiterlesen

Eugen Drewermann: Was niemand auszusprechen wagt

Rede von Eugen Drewermannam 13.12.2014 in Berlin vor dem Schloss Bellevue

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Friedens,

wir stehen hier in den Vorweihnachtstagen, um auszusprechen, was wohl jeder fühlt: Wir wollen Frieden, und keinen Krieg!

Als Theologe möchte ich Herrn Gauck daran erinnern, dass er seinen Gemeinden, als er noch im Dienst war, wohl nicht erläutert hat wie die Engel über den Fluren von Bethlehem zur Friedenspolitik des Kaisers Augustus in Rom aufriefen. „Eugen Drewermann: Was niemand auszusprechen wagt“ weiterlesen

Staatsaufruf: kollektives Singen der Nationalhymne am Montagmittag

Mit Vertiefung der Kluft zwischen Bevölkerung und Regierung werden nationale Symbole der Einigkeit beschworen zum Kaschieren der Differenzen.

Zum ersten Mal feiert ein grosses Land seinen Nationalfeiertag unter Einbeziehung der Armee mit Zurschaustellung ihrer Leistungsfähigkeit.

hmascanberraWenn ein Land seine Identität beschwört, indem die Regierung den Nationalfeiertag aufwändig zelebriert mit Luftwaffe und dem grössten Kriegsschiff der Marine als Kulisse mit ganztägigen Show-Einlagen davor, die landesweit von allen Medien übertragen werden, so würden doch viele spontan auf Länder mit autoritären Regierungsformen tippen.

Noch dazu, wenn jeder Bürger dazu aufgefordert wird, alles stehen und liegen zu lassen mit was er gerade beschäftigt ist und mit Inbrunst am Mittag die Nationalhymne zu singen. „Staatsaufruf: kollektives Singen der Nationalhymne am Montagmittag“ weiterlesen