Chaos im Jemen macht dem Drohnenkrieg der Vereinigten Staaten von Amerika einen Strich durch die Rechnung
Nach dem Rücktritt von Hadi ist unklar, wer die Angriffe absegnet
Die Obama-Administration wurde von der Regierung Saleh im Jemen in deren frühen Jahren ziemlich bedingungslos unterstützt, als diese die Probleme auf sich nahm, die mit der Vertuschung von verbockten Luftangriffen in Zusammenhang standen.
Als die Unruhen gegen den Langzeitdiktator Ali Abdullah Saleh anstiegen, orchestrierten die Vereinigten Staaten von Amerika die „Wahl“ eines anderen starken Mannes aus dem Militär, Abd-Rabbu Mansour Hadi, in Wahlen im Jahr 2012 mit nur einem Kandidaten. Seit damals war Hadi derjenige, der die Luftattacken der Vereinigten Staaten von Amerika absegnete.
Die von den Vereinigten Staaten von Amerika gestützten Diktatoren eines Landes, das ständig von Drohnen der Vereinigten Staaten von Amerika beschossen wird, sitzen nicht annähernd so fest im Sattel, wie von den Regierungsvertretern erhofft, und inmitten des zunehmenden Chaos trat Hadi am Donnerstag zurück und brachte damit die Drohnenkampagne in eine unsichere Situation.
Präsident Obama hat Wert darauf gelegt, zumindest nominelle Unterstützung von Seiten ordentlicher Regierungen für seine Drohnenkriege vorweisen zu können, und während er das in Pakistan ziemlich großzügig auslegte (indem er „schweigende“ Zustimmung angesichts steigender öffentlicher Verurteilungen geltend machte), kann es keine Zustimmung geben, wenn es keine Regierung im Jemen gibt.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben sich einen Haufen Feinde im Jemen gemacht, mit ihrer Unterstützung für Saleh und aufgrund des Wahlschwindels, der Hadi an die Macht brachte, so dass nicht wirklich viele neue Regierungen zur Verfügung stehen, die dem Luftkrieg der Vereinigten Staaten von Amerika ihre Unterstützung verleihen werden.
Das trifft auch zu, wenn die Houthis, die Rebellen, die zur Zeit die Hauptstadt kontrollieren, an der Macht bleiben. Diese lagen in den letzten Monaten im Krieg mit al-Qaeda, und die Drohnen der Vereinigten Staaten von Amerika richten sich gegen al-Qaeda, aber da gibt es keine gut funktionierende Beziehung.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten von Amerika den Drohnenkrieg aufgeben werden, aber es ist zu erwarten, dass sie einiges an Gehirnakrobatik aufführen werden, um irgendeine Unterstützung für dessen Weiterführung anführen zu können.
Orginalartikel „Yemen Chaos Throws a Wrench in US Drone War“
Quelle: http://antikrieg.com/aktuell/2015_01_23_chaos.htm
Artikel zum Thema
17.12.2013 Jemen: Parlament verabschiedet Gesetz gegen U.S.-Drohnenangriffe
24.04.2013 Geplatzte Kriegspropaganda: Bürger aus Jemen vor U.S.-Senat eine Woche nach Drohnen-Attacke auf sein Heimatdorf
03.01.2011 Von wegen Al Qaida: Jemens Weg zur Diktatur mit Präsident auf Lebenszeit
04.09.2009 Die Iran Situation: Jemen auf den Weg zum zweiten Somalia?