Die Radar-Blamage: Kuhbomben und Hufpanzer setzen Rüstungskonzern Hörner auf
Die Krux mit der Kuh
Der Rüstungskonzern Airbus Defence and Space, spezialisiert auf militärische Luftfahrt, scheitert an der seit siebzig Jahren entwickelten Technik des Rundsuchradars. Das von den Schweizer Militärs im Jahr 2009 in Deutschland „von der Stange bestellte“ 300 Millionen Franken teure militärische Anflugleitsystem Mals Plus erwies sich vier Jahre später beim Probebetrieb für die Landschaft in der Schweiz als untauglich.
Der Grund dafür sind recht lebendige Wesen – die Kühe beim Grasen auf den Almen, die als „feindliches Instrument“ vom Radarsystem erkannt werden. Zum Glück sind Kuh-Attacken selten und eher dem Verhalten des Angegriffenen geschuldet.
Zu den Störenfrieden gehören logischerweise alle Tiere in der Grössenordnung dieses Kalibers: Hirsche, Rehe, Gemsen, Esel, Pferde, Schafe – vielleicht sogar darunter.
Voraussichtlich wird es noch einmal fünf Jahre bis 2020 in Anspruch nehmen, bis das „viehische“ Problem, das nicht den hohen Bergen geschuldet ist, behoben ist. Elf Jahre von der Auftragserteilung bis zum funktionierenden Einsatz auf den Schweizer Militärflugplätzen – eine stolze Bilanz für ein Unternehmen. Auch Deutschlands Verteidigungsministerium steht mit der von Ursula von der Leyen georderten Technik vor dem gleichen, tierisch peinlichen Dilemma.
Ausführlicher in „Dieser Radar macht aus Kühen feindliche Objekte“
Foto: CC BY-SA 3.0, Henryart