Hanf-Jünger zelebrieren zukünftig ihre Rituale in Indiana in ihrem neuen Tempel, zu dem auch ein Café umfunktioniert werden kann, mit einem guten Joint.
Am 23.März 2015 bestätigte das Parlament des U.S.-Bundesstaates Indiana den eingereichten Gesetzentwurf Religious Freedom Restoration Act mit 63 zu 31 Stimmen. Am nächsten Tag passierte der Entwurf mit dem Recht zu bestimmten Handlungen im Zusammenhang mit der Ausübung der Religionsfreiheit den Senat mit 40 zu 10. Mit der Unterschrift des Gouverneurs Mike Pence trat das Gesetz „Bill 101“ in Kraft.
Es beinhaltet einige Abänderungen des Religious Freedom Restoration Act (RFRA) des Bundes aus dem Jahr 1993. Das Gesetz wird nicht nur in Indiana zwiespältig diskutiert, da auch negative Folgen befürchtet werden wie etwa die Diskriminierung von homosexuellen, lesbischen Personen, d.h., dass man diesen aus religiösen Gründen Dienstleistungen oder den Job verweigern kann.
Unabhängig davon nutzte Bill Levin sogleich diese Chance und gründete noch am Tag des Inkrafttretens „The First Church of Cannabis“. Levin reichte den Antrag im Büro des Staatssekretärs ein, der ohne Probleme genehmigt wurde. Somit ist die Marihuana-Kirche eine amtlich eingetragene Religion, in der aus religiösen Gründen bei ihren Zeremonien der Joint klimmen darf.
Levin als Oberhaupt seiner neuen Gemeinde nennt sich der „Grand Poobah of the First Church of Cannabis“ (Poobah: hohes Tier). Seit der Gründung gibt es regen Zuspruch von Sympathisanten. Allein auf Facebook erntete die Seite 4000 „Likes“ innerhalb von vier Tagen. Wie sich die Kirche entwickeln wird lässt sich noch nicht einschätzen und liegt nun an der Persönlichkeit Bill Levin‘s, wie er auf das bekundete Interesse reagieren und Helfer organisatorisch einbeziehen wird. Was eventuell als Gag gestartet wurde, hat Potential und ist durchaus ausbaufähig.
Es erinnert an „Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters e.V.“, einen in Deutschland eingetragenen Verein. Er ist ein Ableger der ursprünglich in den U.S.A. gegründeten Antwort auf die kreationistische Pseudowissenschaft Intelligent Design.
Eines ist gewiss: „Die Erste Kirche von Cannabis“ wird das Thema zur Legalisierung von Marihuana beflügeln. Wie die Strafverfolgungsbehörden oder die Abgeordneten mit einer Änderung des Gesetzes reagieren wird sich zeigen. Aber das wäre wieder eine Diskriminierung.
Möge es viele Mitglieder dieser jungen Gemeinde geben um der Überfüllung in den meist privatisierten U.S.-amerikanischen Gefängnissen vorzubeugen. Das wäre eine wahrlich gute Tat. Zu viele Häftlinge sitzen monatelang wegen geringfügig gefundenen Mengen an Marihuana ein, die bei Strassenkontrollen in den Taschen entdeckt werden.
(Abbildung oben: Screenshot)
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Quellen:
http://www.wthr.com/story/28621576/governor-pence-signs-religious-freedom-restoration-act
http://www.wthr.com/story/28634396/clamor-over-religious-freedom-law-gets-louder