Das Obama-Clinton-Arrangement: Die Fortsetzung
Heute so gegen 18.00 Uhr MEZ gibt Hillary Clinton ihre Kandidatur für das Amt der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika bekannt. Dieses bislang nicht existierende Amt wird sie in 2016 mühelos bekommen.
Ich fasse mich kurz.
Rand Paul, der einzige ernstzunehmende Konkurrent der Clinton-Dynastie in der Partei „Republikaner“ (solche Witzbolde wie Ted Cruz können getrost vernachlässigt werden), ist einer der Senatoren im Kongress (Senat und Repräsentantenhaus), der den Premierminister eines anderen Staates eingeladen hat, damit der in einer „Rede aus dem Dick Cheney Handbuch“ (Abgeordneter des Repräsentantenhauses John Yarmuth) und „Machtübernahmeversuch mit seinen amerikanischen Partnern“ (Chris Matthews, MSNBC) darauf abzielt „die Vereinigten Staaten ein weiteres Mal in den Krieg zu trampeln“ (Abgeordneter des Repräsentenhauses Jan Schakowsky).
Außerdem ist Rand Paul einer der 47 „Verräter“ (New York Daily News), gegen die bereits Hunderttausende U.S.-Amerikaner eine Anklage wegen Hochverrats fordern, weil sie aus dem Senat ausgerechnet einen Brief „an die Führer des Iran“ geschrieben haben, um diese davon zu überzeugen, dass – grob umschrieben – irgendwelche offiziellen Verträge mit den Vereinigten Staaten sowieso sinnlos sind, weil diese sich eh nicht daran halten und diese wieder brechen, z.B. durch einen neuen Präsidenten, oder durch einen Beschluss des Kongresses.
Nun, gelogen haben sie damit nicht. Aber normale Menschen finden eben miesen, schmutzigen Betrug und hinterlistiges Geschacher (Politik) immer noch besser als einen Krieg. Noch dazu einen Angriffskrieg, vielleicht auch noch mit den eigenen Waffen, von denen dann behauptet wird der Gegner, der einem nie etwas getan hat, könnte sie haben (Irak, 2003), oder irgendwann einmal haben (1993-….).
Ich sage jetzt nicht, dass Hillary Clinton vor irgendetwas Skrupel hätte. Ich sage nicht, dass diese Person nicht jederzeit hunderttausende Menschen abschlachten würde ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Denn das gehört zu ihrem Job als erste Cäsarin. Und das weiß sie. Alle sollten das wissen, nach über 1,3 Millionen Toten seit Ausbruch des Terrorkrieges in 2001 (eine kühn untertriebende und vernebelnde Schätzung der I.P.P.N.W. für lediglich drei Kriegsgebiete über unterschiedliche Zeiträume gerechnet).
Was ich sage ist, dass Hillary Clinton Präsidentin des Roms unserer Epoche wird. Das hat die dortige Nomenklatura der Vereinigten Staaten bereits entschieden (der Rest ist Formsache). Die Bevölkerung, von den „Eliten“ im Prinzip als ein Haufen (gefährlicher) Biomasse und Emittenten betrachtet der ihr Eigentum versaut (den Planeten Erde), spielt keine Rolle. Das spielt sie (insgesamt gesehen) nirgendwo, mehr oder weniger.
Der Bruch der U.S.-Nomenklatura mit der Regierung des sich immer bizarrer aufführenden Staates Israel dabei ist „strategischer“ Natur. Der Schlüsselsatz von Barack Obamas Interview mit Neocon Thomas Friedman in der „New York Times“ am 5. April lautet denn auch „es wird strategische Differenzen geben“ („there are going to be strategic differences“).
Kurz erklärt: die Regierung von Israel, die man auch ganz anders nennen darf, hat mit ihrem letzten Massaker im Sommer 2014 (das, aus den Regierungen in Washington und Berlin gedeckt, u.a. dazu diente um jeden Preis die Hamas loszuwerden und deutsche Einheiten bzw unsere Republik in die Besatzung Palästinas bzw vom Gazastreifen zu verwickeln) und dem nachfolgenden Putschversuch im eigenen Land (einer Systemänderung zu einem „jüdischen Nationalstaat“) schlicht überzogen. Der nachfolgende „Machtübernahmeversuch“ in den Vereinigten Staaten setzte dem Ganzen noch die Krone auf.
Die neokonservative, imperialistische Kriegslobby, die mit nichts anderem verwechselt werden sollte, hat ihre Macht schlicht überschätzt und eine für sie verheerende Niederlage erlitten, indem sie ihre bislang folgsamen Diener zu sehr an der Leine zerrte und nun akkurat gebissen wurde. Das ist auch der Hintergrund der zunächst larmoyant, dann mürrisch, dann langsam immer ängstlicher und schließlich in nackter Panik laut werdenen Rufe nach Hillary Clinton im Zuge der Netanyahu-Invasion im Kongress. Als diese aber abtauchte, statt angesichts eines weiteren Massakers an Tausenden Menschen wie üblich einen zynischen pro-anti-asiatisch-unterirdischen Sermon abzusondern, begann (nach einem ebenso schnell gescheiterten wie witzigen Versuch aus der alten Bush-Riege ihr Sponsoren in Saudi-Arabien zu attestieren) diese „Email-„Kampagne gegen sie. Diese kann sie getrost weglächeln.
Meiner Einschätzung nach – und man weiß ja: ich liege immer daneben ^^ – haben sich Clinton und Obama zumindest dahingehend verständigt, dass jetzt Schluss ist mit dem Wahnsinn der Kriegslobby und ihrem ganzen Holy Shit und dass man jetzt – großzügig, wie Römer eben sind – nach bloß 47 Jahren Palästina die Unabhängigkeit gewährt; in ungefähr nochmal so fünf Jahren oder so, mit allen Drum und Dran (an den Haaren ins Homeland herbei / zurück gezerrte Kolonialisten inklusive). Des Weiteren hat Clinton offensichtlich zugesagt, einen internationalen Vertrag mit dem Iran zu respektieren bzw einzuhalten. Genau das wird auch der Iran tun, was nach eigener Aussage die größte Angst Netanyahus ist, der in spätestens 2 Jahren nach Neuwahlen endgültig weg vom Fenster sein wird, da die örtliche Verräterpartei (die „Arbeitspartei“ im Wahlbündnis „Zionistische Union“) es nicht wagen wird mit Netanyahu die gewünschte „Einheitsregierung“ Israels zu bilden, weil dann nämlich Ayman Odeh als Fraktionsvorsitzender der Gemeinsamen Liste, neue drittstärkste Kraft in der Knesset, Oppositionsführer wird. Wagt es die „Arbeitspartei“ mit Isaac Herzog dennoch, geht der Spaß erst richtig los. Wer dann in der typisch deutschen Presse solche Schlagzeilen wie „Israel: Araber wird Oppositionsführer“ titeln will, sollte ein „USA: Afrikaner ist Präsident“ nicht vergessen.
Als ich vor rund sieben Jahren das umschrieb was passiert, bevor es passierte, schrieb ich folgendes:
„Heute Abend ist es so, als hätte Luther seine Thesen an das Tor genagelt und alle herumstehenden hätten ihn gefragt, wo denn das Tor sei.
Es ist einfach unbeschreiblich. „
Nun, in Erwägung des bekannten Zitats von Che Guevara, könnte man sagen: Bevor man das Unmögliche tun kann, muss man erst das Unbeschreibliche beschreiben.
Eine recht zeitaufwendige Angelegenheit, das kann ich Ihnen versichern.
Ergänzung
Um 18.03 Uhr MEZ meldete der „Guardian“ unter Berufung auf wenige Minuten vorher erschienene Twitter-Meldungen von Insidern, dass das Clinton Team noch etwa, nun, ein paar Stunden mehr braucht um ihre Kampagne zu beschreiben.
Jetzt nur nicht durcheinander kommen, Kollegen.