Der 1992 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unter der falschen Flagge „Europäische Union“ aufgebaute Nachfolger und Kontrollapparat über die unberechenbaren europäischen Demokratien liegt noch nicht ganz am Boden. Insofern ist es legitim noch einmal kräftig nachzutreten.
Ein Kommentar zur Wahl des Präsidenten von Polen.
In der ersten Runde der polnischen Präsidenschaftswahl bekam der Künstler Pawel Kukiz 20 Prozent der Stimmen. Seine Botschaft: Verabscheuung für die um die Tröge versammelte Klasse, die sich selbst „politisch“ nennt. Die sich unter der Flagge links, sozialdemokratisch, sozialistisch, etc, versteckenden Plünderer, Lügner und Betrüger dieser Klasse wurden von den in der eigenen Republik immer noch am längeren Wahl-Hebel sitzenden Polinnen und Polen praktisch vernichtet (Kukiz will übrigens bis zur Parlamentswahl im Herbst eine Partei gründen).
In der gestrigen Stichwahl zwischen Bronisław Komorowski und Andrzej Duda wurde nun statt Komorowski, gesetzter Statthalter des designierten Bundeslandes im designierten Abbaugebiet der „Systemrelevanten“ namens „Europa“ (+/- „Vereinigte Staaten“, „Föderation“, Union“, etc, etc“), der bis vor der Wahl völlig unbekannte Duda zum Präsidenten gewählt.
Meiner Einschätzung nach spielten dabei weder politische Richtungen, noch irgendwelche Aussagen der Beteiligten die entscheidende Rolle, auch nicht die Versprechungen Dudas die Banken demokratisch zu kontrollieren, auch das haben schon alle versprochen und kommt dem Versprechen nahe die Geheimdienste demokratisch zu kontrollieren. Das muss man erstens wollen und zweitens können. All das haben die Polen gestern Duda genauso wenig abgenommen wie alle anderen die irgendwas erzählen.
Das Einzige was die Polen gestern wirklich wollten, als sie nach Jahren in der eigenen Republik für ein paar Minuten ausnahmsweise etwas zu melden hatten, war, ihre gesamte sich als Herrenmenschen verstehende Kaste, die sich da oben festgefressen hat, den menschlichen, politischen, kulturellen Abfall (von) ihrer Gesellschaft repräsentiert und diese vollständig ignoriert, mit aller Kraft ins Gesicht zu treten. Das haben sie geschafft.
Respekt. Das ist mehr als die Deutschen in, nun, demnächst bald 100 Jahren jemals fertig gebracht haben, wenn man von den Ostdeutschen in 1989 einmal absieht.
Wie kommt nun der Titel dieses Artikels zustande?
Die „Zeit“ am 20. Mai:
„Ein junger Mann ging auf ihn zu und fragte ihn, wie, bitteschön, seine Schwester eine Wohnung finden solle, wenn sie gerade mal 2.000 Zloty (370 Euro) verdiene, nachdem sie drei Jahre lang einen Job gesucht hatte. „Nun“, antwortete Komorowski vor laufenden Kameras, „wusste sie nicht, dass die Arbeitslosigkeit in Polen zurückgeht?““