Sondereinsatzkräfte mit Boden-, Meeres- und Luftunterstützung der U.S.-Armee für Länder südlich der Vereinigten Staaten von Amerika unter dem Label „Strassen- und Klinikbauer sowie Brunnenbohrer“ als neue Heilsbringer für die Bevölkerung in der Karibik
Das U.S. Southern Command hat ein neues Unterkommando für eine schnelle Eingreiftruppe geschaffen. Das Hauptquartier der Special Purpose Marine Air-Ground Task Force-South befindet sich auf dem Militärstützpunkt Soto Cano Air Base in Honduras. Die Einsatzgebiete sind Zentral- und Südamerika inklusive die Grenze zwischen den U.S.A. und Mexiko.
Anders als bei dem Einsatz des U.S.-Militärs, das nach dem Erdbeben in Haiti vor mehr als fünf Jahren zum Einsatz kam, wird dieses Kommando schon als Vorbereitung zur Bewältigung von potentiellen Krisen vor Ort aktiv. Zweihundertachtzig Soldaten der neuen Spezialeinsatzkräfte wurden stationiert. Ein Drittel wird zu Standorten in der Region gesandt um mit den lokalen Militärs zu arbeiten.
Seit Jahren wurde dieser erneuter Versuch, sich in diese Länder nach Art der vergangenen Aktionen der C.I.A. einzumischen in bilateraler Zusammenarbeit mit den Militärs in Belize, Guatemala, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Honduras und die Dominikanische Republik vorbereitet und diese wurden jetzt mit ihrer Zusammenarbeit zu einer geheimen, gemeinsamen Armee von Sondereinsatzkräften unter dem Kommando der Special Purpose Marine Air-Ground Task Force-South zusammengeführt.
Offiziell besteht die Aufgabe in der Hilfeleistung bei Schäden durch Naturkatastrophen, speziell bei Verwüstungen durch Hurrikans, Vulkanausbrüchen, Überflutungen und ähnlichen Ereignissen. So wird der Hurrikan Mitch genannt, der vor siebzehn Jahren, in 1998, in Honduras, Guatemala und Nicaragua starke Überschwemmungen verursachte.
Und ganz offiziell wurden bereits bisher zweihundert Soldaten nur für ein halbes Jahr während der Sturmsaison abkommandiert mit der Einschränkung, dass U.S.-Ausbilder als Trainer der örtlichen Militärs („train the trainer“) in den beteiligten Ländern dort ihren Aufgaben das ganze Jahr nachgehen.
Für den Truppentransport von „Hafen zu Hafen“ wird das Kriegsschiff USAV Spearhead oder ein ähnliches eingesetzt.
Besorgniserregend ist die Lage für die indigene Bevölkerung, die für ihre Landrechte kämpfen und ihre einflussreichsten Aktivisten ermordet werden. Mit dem Strassenbau unter Führung der Ingenieure der U.S.-Armee – versorgt mit vier Helikopter des Typs CH-53E Super Stallion und andere Logistik- und Technikausrüstung – in entlegene, unerschlossene Gebiete wird es für Polizei und Militär erleichtert, Demonstrationen niederzuschlagen. Zusätzlich wird der Weg für kommerzielle Firmen mit dieser neuen Infrastruktur vorbereitet, zukünftige Projekte durchzuziehen. Verbrämt wird alles als Verbesserung der Infrastruktur und Hilfe für isolierte Gebiete mit Bohrungen für Brunnen, Brückenbau und medizinischen Einrichtungen nach dem Vorbild Afghanistan durch diese karibischen „Navy Seals“.
Ein anderer Schwerpunkt der Elitetruppe liegt auf Ländern, in denen Gewalt und Unsicherheiten vorherrschen, um dort für die entsprechende „staatliche Ordnung“ zu sorgen. Die in den vergangenen Monaten über die Grenze der Vereinigten Staaten von Amerika geflüchteten Kinder ohne Begleitung von Erwachsenen werden als Beispiel herangeführt. Wochenlang beherrschten diese Bilder die Schlagzeilen und Berichtserstattung in den Medien.
Die Bekämpfung des Drogenhandels in Zentralamerika ist ebenfalls Teil des neuen „Vertrauenskorps“ für General John F. Kelly, Chef des SOUTHCOM.
Mit dem Aufbau von Partnerschaften zwischen den Regierungsvertretern und den Armeeführungen soll angeblich Korruption und Gewalt bekämpft werden. Gemeinsame Manöverübungen gehören zu diesen Massnahmen.
Col. Medardo Monterroso Suarez, Kommandant der Streitkräfte von Guatemala, äusserte vor einem Jahr ganz unverblümt:
„Wir sind ein neu gegründete Kraft und wir haben unsere eigene Zielvorstellung, aber es ist immer noch sehr wichtig für uns, die Erfahrung und das Know-how von den anderen Kräften zu bekommen, die sie durch Operationen gelernt haben.“
Wir empfehlen unseren Lesern das Portal amerika21.de, spezialisiert auf die Lage in Lateinamerika. Dort werden täglich Berichte über Vorkommnisse veröffentlicht, die ansonsten von der Medienlandschaft bewusst ignoriert werden wie der Beitrag vom 30.Mai 2015 „Aktivist in Honduras ermordet, neue Repressalien gegen bekannte Aktivistin„.
Aller diplomatischen Heuchelei der Regierung in Washington zum Trotz spricht das Verteidigungsministerium mit den gebilligten Einsätzen der U.S.-Armee eine andere Sprache.
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Quelle:
http://www.marinecorpstimes.com/story/military/pentagon/2014/09/27/corps-to-send-200-marines-to-central-america-during-hurricane-season-/16329551/
http://www.marinecorpstimes.com/story/military/2015/03/02/new-southcom-task-force-jhsv/24271403/
http://www.marinecorpstimes.com/story/military/2015/05/26/marine-central-america-task-force-deploys/27967623/