Verhandlungen in Wien: Die Staatsführung des Iran sollte zu einem Ergebnis gelangen
Die Verhandlungen der Atommächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sowie der Merkel-Steinmeier-Regierung, mit dem Iran über ein international bindendes Abkommen repräsentieren keineswegs nur die Frage eines „Atomprogramms“, welches zu unterscheiden ist von einem nicht existierenden Atomwaffenprogramm des Iran. Auch im Staat Iran werden, wie in Dutzenden anderen Industriestaaten weltweit, Atomkraftwerke und Atomforschung u.a. für medizinische Hochtechnologie betrieben (auch im Iran wollen Röntgenbilder dann und wann gemacht sein).
Nein, es geht bei den Verhandlungen in Wien nicht um das „Atomprogramm“ des Iran und diesen perpetuierten Witz über eine virtuelle „iranische Atombombe“. Es geht vielmehr um die Anerkennung des Existenzrechts des Iran, um ein Friedensabkommen, und den Verzicht der Vereinigten Staaten von Amerika nach 14 Jahren weltweitem Krieg auch noch diesen Staat in einem Blutbad zu ertränken. Darum geht es, um nichts weniger.
Die Staatsführung des Iran und ihr Verhandlungsteam versagt vor dieser Aufgabe, die sicherlich nicht ist, die Interessen des Iran – und ganz nebenbei: die von Millionen Individuen, die es leid sind sich ihr Leben von den Machenschaften skrupelloser Kriegstreiber versauen zu lassen, ganz gleich woher sie kommen – aufzugeben, sondern im Gegenteil diese eben zu vertreten. Das tut die Staatsführung des Iran und ihr Verhandlungsteam aber nicht. Es spielt auf Zeit. Es pokert, und das seit Jahren.
Die Nomenklatura des Iran, die wie überall von einer winzigen Minderheit gestellt wird, schädigt dabei nicht nur die eigene Bevölkerung (der sie nach Abschluss des Abkommens auch noch das Feiern des Friedens in den Straßen Teherans verbieten lassen will), sondern auch all die Menschen rund um den Erdball die sich Jahren oder gar Jahrzehnten darum bemühen einen Angriffskrieg gegen den Iran zu verhindern. Ich gehöre dazu.
Warum ich das tue und in der letzten Dekade so ziemlich alles eingesetzt habe was mir zur Verfügung steht, werden die Wenigsten verstehen, gerade in Deutschland, wie nur noch die Wenigsten verstehen was gut und schön ist. Daher spare ich mir auch weiterhin eine Erläuterung meiner Motivlage.
Was ich hier und jetzt der Staatsführung des Iran dringend rate, ist nicht etwa auf irgendwelchen zynischen Tricks der „europäischen“ Verhandler (vorneweg die rund um die Kriegsverbrecher Fabius und Steinmeier) reinzufallen oder sich auf die Aussagen der russischen oder chinesischen „Diplomaten“ zu verlassen. Diese sind – genauso wie die iranischen „Diplomaten“ – zu zynischen Spieltheoretikern geronnen und handeln ausschließlich aus Eigennutz und Selbstsucht, entsprechend den von geostrategischen Plänen geprägten Vorgaben ihrer Regierungen.
Was ich hier und jetzt der Staatsführung des Iran vielmehr ernsthaft ans Herz legen möchte, wenn da noch Platz ist, ist, davon auszugehen, dass dieser Präsident bzw Cäsar im Weißen Haus tatsächlich an einem Friedensabkommen, der Anerkennung des Iran interessiert ist.
Heisst es nun in meiner politischen Tradition „Im Zweifel für die Freiheit“, so sollte es in der Diplomatie heißen „Im Zweifel für das Telefon“.
Dies sollte der Staatsführung des Iran ausreichen, um jetzt, jetzt eine Entscheidung zu treffen.
Möge es eine gute Sein. Und mögen die Iraner und Iranerinnen anschließend in den Straßen der uralten Stadt Teheran feiern (dürfen) was das Zeug hält.