Oberster Gerichtshof von Quebec: Polizisten müssen 15000 Dollar Haftentschädigung an Bürgerrechtler zahlen
Wegen zwei zu dienstbeflissener Polizisten in Montreal, Frédéric Mercier und George Lamirande, wird die zuständige Polizeibehörde zu einer Zahlung an Aktivisten wegen erlittener Schäden und Verletzung seiner Rechte verpflichtet. Das Verfassungsgericht der kanadischen Provinz erliess nach einer achtjährigen Odyssee durch die Instanzen ein Urteil zugunsten des Bürgerrechtlers Jaggi Singh.
Im Jahr 2007 wurde Singh von den beiden Polizeibeamten während der Teilnahme an einer Demonstration zum Internationalen Frauentag in Montreal verhaftet und für fünf Tage in Gefängnisgewahrsam genommen. Nach dieser Zeit wurde eine Anklage fallengelassen und Singh wieder auf freien Fuss gesetzt.
Der gut bekannte Bürgerrechtler wurde gezielt aus der Menschenmenge herausgefischt, da er vorbestraft und nach Ansicht der Polizei es ihm verboten war, an einer Demonstration teilzunehmen, die nicht friedlich verlief. Die Polizisten verteidigten ihr Vorgehen und sagten, dass die Menschen feindselig waren und Beleidigungen riefen.
Das Gericht unter dem Vorsitz von Richterin Micheline Perrault räumte ein, Beleidigungen zu hören war nicht angenehm für die Beamten, erklärte aber, dass keine Drohungen geäussert wurden.
Nach seiner Entlassung reichte der Inhaftierte Klage gegen dieses Vorgehen ein. Fünfzehntausend (Kanadische) Dollar sprach ihm der Oberste Gerichtshof nun als Haftentscädigung zu.
Die Stadt Montreal prüft jetzt, ob sie Berufung gegen das Urteil einlegen wird.