Enkel von israelischem Ex-Botschafter wegen Brandanschläge auf Zugstrecken in Japan verhaftet

Die Polizei in Tokio hat vor kurzem Izaya Noda, den Enkel von Moshe Barter, Israels Botschafter in Japan zwischen 1966 und 1972, festgenommen. Noda ist der Sohn einer Israelin und eines Japaners.

Der Vorwurf lautet Beteiligung an einer Serie von Brandstiftung auf die Infrastruktur von Bahnanlagen an verschiedenen Orten, unter anderem auf die Stationen in Shibuya, Nakano, Meguro sowie Kokubunji, die sich im Zeitraum vom August bis September 2015 ereigneten. Es kam zu grossen Zugausfällen und Verspätungen.

Einen Anschlag auf ein Umspannwerk der East Japan Railway Company am 23. August gab der Zweinudvierzigjährige zu, weitere bestreitet der Mann. Bei einer Hausdurchsuchung hatte die Polizei belastbares Material gefunden: ein Fahrrad, einen gelben Cowboyhut und eine Plastikflasche mit brennbarem Inhalt.

Izaya Noda warf den Brandsatz über den Zaun in das Gelände des Umspannwerkes im Stadtteil Shinagawa in Tokio und flüchtete mit dem Fahrrad. Ob er an den anderen sechs Brandstiftungen beteiligt war, wird ermittelt. Im Geständnis wurde als Motiv die Aussage „zu einem zu hohem Verbrauch an elektrischer Energie genannt“ von der Polizei genannt.

Die israelische Zeitung Ynet schrieb gestern, Izaya Noda sei ein Antiatom-Aktivist und hatte einen Song mit den Zeilen „Hide until the time comes to attack“ und „Burn! Burn! Burn!“ verfasst sowie ein Foto mit einer Plastikflasche auf Instagram veröffentlicht. Sein Vater wird dort mit den Worten zitiert, dass sein Sohn sich nach dem Reaktorunglück in Fukushima in 2011 an Antiatom-Protesten gegen die Betreiber des Atomkraftwerkes beteiligt hatte.

Ob nun Überzeugung oder eine versteckte Operation eines böswilligen Provokateurs im Auftrag hinter dieser Tat steckt, das Ergebnis ist das Gleiche. Der Schaden für die japanische Antiatom-Bewegung, die gerade in diesem Jahr an Stärke gewonnen hatte, ist gross und führt zur weiteren Diskriminierungen von Bürgerrechts- und Friedensbewegungen und noch mehr Überwachungsmassnahmen im Internet und im öffentlichen Raum durch die Sicherheitsbehörden.

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Quellen:
http://www.presstv.com/Detail/2015/09/21/430092/Japan-Israel-arson-Tokyo-train-routes
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4702680,00.html