Berlin: Geheimdienste, populäre Presse und Behörden starten über die Springer-Zeitung „Die Welt“ die zweite Welle einer Angstkampagne um „falsche echte“ Flüchtlinge und Passdokumente aus Syrien und Iraq. Die erste Welle hatte „die Welt“ bereits am 12. Dezember begonnen, mit praktisch gleichem Inhalt, was bereits damals unangenehm auffiel. Für ihren heutigen Artikel bietet „Die Welt“ zwar u.a. ihre Autoren Stefan Aust und Manuel Bewarder auf; aber entsprechend der Logik des Terrorkrieges beruht wieder einmal absolut alles auf Behauptungen der Geheimdienste bzw Behörden (in diesem Fall wird Frontex vorgeschoben).
Dabei ist folgendes, sich seit Jahren wiederholendes Schema für den geübten aktiven Teilnehmer der Öffentlichen Meinung erkennbar:
- irgendeine Behörde, zumeist aus dem (internationalen) geheimdienstlichen Komplex, erzählt eine Geschichte
- ein einzelnes Organ der eng verstrickten Populärpresse kopiert diese Geschichte und verkauft sie als Nachrichten
- kurz danach hängen sich andere Organe und die Agenturen dran und verweisen wiederum auf die Zeitung, welche die Geheimdienst-„Informationen“ zuerst kopierte (in diesem Falle sind auf Quellenverweise zu achten wie „laut Welt, „laut dem Artikel“, „demzufolge“, etc.).
So fällt der berühmten „breiten Mehrheit“ meist nicht auf, dass dieses Stille-Post-Spiel und Zitatenkarussel der Populärmedien immer bei den Geheimdiensten und „Terrormilizen“ endet.
Auch diesmal dienen entsprechend der Dynamik des Terrorkrieges die aus und von den U.S.A. und ihren Alliierten unter verschiedenen Labeln („Freie Syrische Armee, „Al Nusra“, „Islamischer Staat“, „I.S.I.L.“, „I.S.I.S.“, „Daesh“, etc, etc) aufgerüsteten Milizen (1, 2, 3, 4, 5) in der vor vier Jahren begonnenen Syrien-Invasion den Geheimdiensten und Behörden im Hinterland der Invasionsmächte (wie z.B. Deutschland) dazu
- die Bevölkerung im Spannungszustand zu halten
- die Bedeutung des Apparats für die „Sicherheit“ der selbst eingeschüchterten Bevölkerung zu betonen
- vor genau den klandestinen Gruppen zu warnen die man selbst aufgerüstet hat (s. den Bundesnachrichtendienst und das Projekt „Day After“ von U.S.-Außenministerium und Berliner Außenamt.)
Dabei plagt den Apparat gerade jetzt, wo doch in Syrien der Frieden droht, Verlustangst. Und das zu Weihnachten.