Der Bundes-„Qualitäts“-Müller vom BZP und die wie geschmierte „Flüchtlingsinitiative“ oder: Wen vertritt eigentlich der BZP?

Ein Artikel vom Berliner Taxi Bund (BTB)

Am 22. Oktober 2015 verkündet der saturierte Präsident des Bundeszentralverbandes Personenverkehr Taxi und Mietwagen (BZP), Michael Müller, während einer Mitgliederversammlung seine Version einer den Funktionärsinteressen entsprechenden, eher nicht  altruistischen  „Integration“ von Flüchtlingen in die Prekariatsmühle „Taxifahrer“. Flankiert durch angekündigte Übereinkünfte mit der IHK und der „Politik“ soll dieses Bestreben zur weiteren Verwässerung der Prüfungsanforderungen für den FzF führen. Von einem weiteren Affront zur Unterwanderung des gesetzlich festgelegten Mindestlohnes, sowie dem nie dagewesenen Entstehen eines Konkurrenzkampfes um prekäre Arbeitsplätze ist ebenfalls auszugehen.

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Notiz aus Aleppo: die terroristischen Belagerer der Stadt werden jetzt überwältigt

Seit einer Ewigkeit hatte ich versucht, nach Aleppo zu kommen, war dazu aber nicht imstande, weil die Aktivität der Rebellen die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten hatte. Die militärischen Erfolge der syrischen Regierung Anfang Januar bedeuteten, dass es wenigstens eine sichere Straßenverbindung gab. Ich mietete einen Fahrer, bekam einen Aufpasser der Regierung verpasst (sehr praktisch bei Kontrollstellen) und buchte ein Hotelzimmer. Auf der Fahrt von Damaskus in den Norden nahmen wir einen 22 Jahre alten syrischen Armeeleutnant namens Ali mit, der nach einer Woche Familienurlaub zu seiner Armeeeinheit zurückkehrte.

Wir fuhren durch Homs – Meile für Meile von äußerster Zerstörung – und dann Richtung Osten auf der Straße nach Raqqa. Ali sagte mir, dass er dem Militärflughafen Kuweires im Osten Aleppos zugeteilt war, der seit drei Jahren von Kräften der Al Nusra und des Islamischen Staats belagert wird. „Notiz aus Aleppo: die terroristischen Belagerer der Stadt werden jetzt überwältigt“ weiterlesen

Stimmen-ID: smarte Städte, smarte Technik, smarte Menschen, smarte Profile

Online-Banking mit Voice-ID oder Fingerabdruck – Aufbau biometrischer Datenbanken zur Identifikation durch die Finanzindustrie

Mit Volldampf (eine Wortschöpfung aus dem Zeitalter der Industriellen Revolution) werden die Menschen in eine smarte Welt transportiert. Den Passagiere an Bord wird eine regulierte Zukunft ausgemalt, in der es keinen Schmutz, keinen Hunger, keine unheilbaren Krankheiten, keine Umweltkatastrophen mehr gibt und niemand mehr belästigt wird von „ekelhaften, zahlungsunfähigen, schmarotzenden“ Personen, die ausgemerzt aus der Gesellschaft gehören. Wer die eigentlichen wahren Schmarotzer sind, ist ein anderes Thema.

Die meisten lassen sich davon blenden, aus Gedankenlosigkeit, aus Bequemlichkeit in einer für sie durchorganisierten Welt, aus Resignation den Zug nicht mehr aufhalten zu können, Technik-Freaks oder mit unterstützender Überheblichkeit, auf der Seite der „Gewinner“ zu stehen, die sich immer die neuesten Geräte auf dem Markt leisten können. „Stimmen-ID: smarte Städte, smarte Technik, smarte Menschen, smarte Profile“ weiterlesen

Bush verfolgt die Republikanische Partei

“Was Menschen Übles tun, überlebt sie,” schrieb Shakespeare. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika George W. Bush, der letzte Woche in South Carolina im Wahlkampf seines freundlichen jüngeren Bruders Jeb in Erscheinung trat.

George W. verfolgt weiterhin die Republikanische Partei und schädigt ihre Wahlchancen. Im Inland hielt Bush sich außerhalb des öffentlichen Sichtbereichs auf, im Ausland ist er weitum verhasst und schränkt Reisen ins Ausland ein aus Angst vor Verhaftung wegen der Kriegsverbrechen seiner Invasionen Afghanistans und des Irak. „Bush verfolgt die Republikanische Partei“ weiterlesen

Die Puppenspieler von Spanien: Knast für Marionetten-Künstler im Karneval

puppe Furcht vor einer Hexe in einem Kasperle-Theater: staatliche Repression gegen die Kunstfreiheit

Am 5.Februar 2016 führten die beiden Künstler Raúl García und Alfonso Lázaro während des Karnevals in Madrid ein Puppenspiel im Stil des Kasperle-Theaters auf, das sie direkt ins Gefängnis führte (Screenshot ROAR Magazine)

Das Puppenspiel hat eine Jahrtausende alte Tradition, um verbrämt auf satirische Weise auf Missstände, verursacht durch die Obrigkeit, aufmerksam zu machen und mit dem Publikum zu interagieren. Ebenso lang ist die Überwachung derartiger Volksbelustigungen durch Spitzel, die ihre Augen und Ohren offen hielten um die Inhalte, Stimmungen und Reaktionen der Zuschauer zu melden. Wurden die Vorführungen als zu aufrührerisch eingeschätzt, wurden die Künstler oft auf brutale Weise aus dem Verkehr gezogen.

Derartige Vorgänge ordnen wir heutzutage historisch als mittelalterliche Gepflogenheiten längst vergangener Zeiten ein. Spaniens Behörden belehrten uns vor zwei Wochen eines „Besseren“ und gingen sofort rabiat gegen die beiden oben erwähnten Puppenspieler vor. Eine Einheit der Anti-Terror-Polizei erschien auf der „Bühne“ und verhaftete die beiden Puppenspieler wegen „Förderung des Terrorismus“. „Die Puppenspieler von Spanien: Knast für Marionetten-Künstler im Karneval“ weiterlesen

Wenn Gott verzweifelt

GLEICH NACH der Gründung Israels erschien Gott David Ben-Gurion und sagte zu ihm: „Du hast meinem Volk Gutes getan. Nenne mir einen Wunsch und ich will ihn erfüllen!“

„Ich wünsche mir, dass Israel jüdisch und demokratisch ist und dass es das ganze Land zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan umfasst“, erwiderte Ben-Gurion.

„Das ist sogar für mich zu viel!“, rief Gott aus. „Aber ich werde dir zwei der drei Bedingungen erfüllen. Du hast die Wahl zwischen einem jüdischen und demokratischen Israel in einem Teil des Landes, einem demokratischen Staat im ganzen Land, der nicht jüdisch sein wird, und einem jüdischen Israel im ganzen Land, das nicht demokratisch sein wird.“

Gott hat seine Meinung nicht geändert. „Wenn Gott verzweifelt“ weiterlesen

„Die Opfer sagen, dass dieser Film sie ernst nimmt“

Florian Gallenberger und Daniel Brühl über „Colonia Dignidad“, die Vereinbarkeit von Politik und Unterhaltung sowie notwendige Debatten über Geschichte

Florian Gallenberger ist Regisseur, Autor und Produzent. Er wurde 1972 in München geboren und studierte 1992 bis 1998 an der renommierten Hochschule für Fernsehen und Film seiner Heimatstadt. Für seinen in Mexiko gedrehten Abschlussfilm „Quiero ser“ (1999) gewann Gallenberger zahlreiche Preise, 2001 auch den „Oscar“.

Daniel Brühl, geboren 1978 in Barcelona, ist in Köln aufgewachsen. Der Durchbruch gelang ihm 2003 mit der Hauptrolle in Wolfgang Beckers Wendefilm „Good Bye, Lenin!“. In „Salvador“ 2006 widmete er sich schon einmal einem politischen Thema: der Hinrichtung des jungen Anarchisten Salvador Puig Antich durch die Franco-Diktatur in Spanien im Jahr 1974. Er spricht Deutsch, Englisch, Spanisch, Katalanisch, Portugiesisch und Französisch. „„Die Opfer sagen, dass dieser Film sie ernst nimmt““ weiterlesen

Bemühungen zur Erstellung einer Liste der Terroristen in Syrien kommen nicht weiter, weil Länder sich zanken

Jenseits von ISIS und Nusra wimmelt es von unterschiedlichen Auffassungen, wer auf die Listen gehört

Vor einigen Monaten begannen die Bemühungen, Friedensgespräche für Syrien in Gang zu bringen, mit einem Aufruf der UNO, dass die Länder mit unterschiedlichen Interessen zusammenkommen und sich auf eine formelle Liste von syrischen Rebellen einigen sollten, indem sie entscheiden, welche echte Rebellen und welche Terroristen sind. Bis zum heutigen Tag gibt es diese Liste nicht.

Hinweise aus letzter Zeit zeigen, dass es mehr als nur unbedeutende Anstrengungen gab, diese Listen zusammen zu bekommen, dass aber jedes Land eine andere Auffassung hat, wer die „Terroristen“ sind, und dass hinter fast jeder Fraktion in Syrien jemand steht, der die ganze Zeit über auf ihre Einbeziehung drängt. „Bemühungen zur Erstellung einer Liste der Terroristen in Syrien kommen nicht weiter, weil Länder sich zanken“ weiterlesen

Türkei, Saudis suchen Unterstützung für Einmarsch in Syrien

Erdogan: Einmarsch ist notwendig, um die „brutalen” Russen zu stoppen

Nachdem sie scheinbar Saudiarabien für die Idee gewinnen konnte, sucht die Türkei jetzt breitere internationale Unterstützung für die Idee einer Bodeninvasion in den Norden Syriens, indem sie argumentiert, dass es notwendig ist, die „brutalen Russen” aufzuhalten und die Kurden von der Grenze zurückzudrängen. „Türkei, Saudis suchen Unterstützung für Einmarsch in Syrien“ weiterlesen