Geheimdienstchef im Pentagon: Russlands Luftangriffe ‚ändern völlig das Kalkül in Syrien’

Assad wird jetzt wahrscheinlich ein „Langzeit-Spieler“ in Syrien sein

In einer Aussage heute vor dem Senat erklärte DIA-Chef Generalleutnant Vincent Stewart, dass sich das „Kalkül“ der Vereinigten Staaten von Amerika in Hinblick auf den Krieg gegen Syrien im Lauf der letzten sechs Monate infolge der Beteiligung Russlands völlig geändert hat, und sagte, dass sich Präsident Bashar al-Assad nicht mehr auf dem Abgang befindet, sondern wahrscheinlich ein „Langzeit-Spieler“ sein wird.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben lange Assads sofortigen Sturz gefordert, aber während, wie Stewart sagt, Geheimdienstbeamte vor Monaten noch offen über ein „Endspiel“ für Assad redeten, scheint er sich jetzt in einer viel sichereren Position zu befinden. „Geheimdienstchef im Pentagon: Russlands Luftangriffe ‚ändern völlig das Kalkül in Syrien’“ weiterlesen

Film über Sektensiedlung Colonia Dignidad startet in deutschen Kinos

Regisseur Gallenberger legt detailliert recherchiertes Historiendrama vor. Auch Komplizenschaft der westdeutschen Regierung wird nachgezeichnet.

Seit Jahren streiten Opfer der deutschen Sektensiedlung Colonia Dignidad im Süden Chiles für Wiedergutmachung und Anerkennung ihres Leides. Von 1961 bis zu seiner Festnahme 2005 hatte der Nazi und Laienprediger Paul Schäfer mit zunächst rund 250 Anhängern ein abgeschottetes Terrorregime hinter Stacheldraht und Selbstschussanlagen errichtet. Nun wird die Geschichte in Deutschland einem größeren Publikum bekannt: Am kommenden Donnerstag (18. Februar) hat der Spielfilm „Colonia Dignidad“ Premiere in Deutschland.

Mit dem 110-Minuten-Streifen legt Regisseur Florian Gallenberger ein detailliert recherchiertes Historiendrama vor. Vier Jahre lang hatte der deutsche Oskar-Preisträger in Chile die Geschichte der dortigen Sektensiedlung und ihres Gründers Paul Schäfer – gespielt von Michael Nyqvist – recherchiert. Der vielschichtige Horror und die zahlreichen damit verbundenen Politskandale werden in dem Spielfilm in eine fiktive Handlung eingebettet, eine Liebesgeschichte zwischen der Lufthansa-Flugbegleiterin Lena (Emma Watson) und dem deutschen Aktivisten Daniel (Daniel Brühl), die nach dem Putsch am 11. September 1973 in die Fänge der Sekte geraten. Gallenberger spinnt in diese Geschichte die historische Realität ein: die Komplizenschaft westdeutscher und chilenischer Geheimdienste, der Bonner Diplomatie, der bayerischen CSU unter Franz Josef Strauß, von Gewalt, Unterdrückung, Sklavenarbeit, Kindesmissbrauch, Menschenversuchen, Folter und Mord. „Film über Sektensiedlung Colonia Dignidad startet in deutschen Kinos“ weiterlesen

„DiEM 25“: Nutze die „Linke“

„Verzicht auf Souveränitätsrechte“,  „verfassungsgebende Versammlung“: die paneuropäischen Contras unter „linker“ Flagge rufen heute in die Berliner Volksbühne. Sie tun dies als koordinierte Sherpas der imperialistischen  „Europäischen Union“ und ihrer Regierungsräte, die durch Vertrags- und Verfassungsänderungen noch mehr Macht über die bereits geschwächten oder außer Funktion gesetzten Demokratien auf dem Kontinent haben wollen.

Heute wird in der Berliner Volksbühne unter dem Schlagwort „Demokratie in Europa – Bewegung 2025“ („Democracy in Europe – Movement 2025“, Kürzel: „DiEM 25“) u.a. von ex-S.P.D.-Finanzminister Oskar Lafontaine und ex-Syriza-Finanzminister Yanis Varoufakis eine effektiv vorbereitete und bereits ausverkaufte Show gestartet. Vorgegaukelt wird eine, wie auch immer, zum Besseren veränderte paneuropäische Linke.

Kurzfristiges Ergebnis und Ziel dieses Honigtopfs „DiEM 25“ ist zunächst die moralisch-politische Hinrichtung aller, die dumm genug sind sich anlocken zu lassen, vorneweg die bislang unabhängige Podemos (Spanien). Vorbild dafür ist der strategische Selbstmord Syrizas Ende 2012.

Längerfristiges Ziel von „DiEM 25“ ist, in erkennbarer Kontinuität imperialistischer Taktiken und der Strategie der Transformation, linke, sozialistische und sozialdemokratische Kräfte weiter für die Erniedrigung und Zerstörung der europäischen Demokratien und die Implementierung neuer Verträge bzw Vollmachten für die „Europäische Union“ zu nutzen. „„DiEM 25“: Nutze die „Linke““ weiterlesen

Planet der Stahlzäune

Betonmauern in den Köpfen und Stacheldraht in der Landschaft: Tendenz steigend

Israel - Jordanien
Screenshot: Grenze zwischen Israel und Jordanien in der Aravasenke

Unsere Welt im 21.Jahrhundert ist von tiefen Kontrasten geprägt.

Auf der einen Seite nimmt der Handel mit Gütern zwischen den Erdteilen zu, mehr Menschen haben die Möglichkeit in andere Staaten zu reisen – und die private und fachliche Kommunikation zwischen Personen in Echtzeit zu moderaten Preisen war noch vor wenigen Jahrzehnten eine Traumvorstellung. Im Internet steht ein grosses Potential an frei zugänglichen Wissen und Informationen bereit.

Theoretisch müssten diese Voraussetzungen dazu führen, untereinander durch Dialog einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden, der Gewalt und Kriege verhindert.

Das Gegenteil ist der Fall. Es wurden noch nie so viele Grenzbarrikaden errichtet wie in den vergangenen Jahren, unüberwindliche Wälle, ausgerüstet mit modernster Überwachungstechnologie. „Planet der Stahlzäune“ weiterlesen

Angriffskrieg gegen Syrien: Merkel bei Erdogan, Konferenz in München

Ist aus Washington der Befehl an die „Willigen“ der internationalen Kriegskoalition zur offenen Invasion Syriens ergangen?

Vor sechs Tagen, am 2. Februar, trafen sich in Rom Regierungsvertreter der im September 2014 auf dem Gipfel des Nordatlantikpakts (N.A.T.O.) formierten internationalen Kriegskoalition „der Willigen“ (wir berichteten).

In Rom mit dabei, als Vertreter der Bundesregierung, die Deutschland als Teil dieser Kriegskoalition erklärt hat: Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Später flog Steinmeier weiter nach Saudi-Arabien und den Iran. Deren König bzw Regierung sagten später zu, Vertreter zu einer Konferenz des „Wiener Formats“ (de facto ein Bündnis der Invasionsmächte im Syrien-Krieg) in München am Donnerstag (11.2.) zu entsenden.

Das Münchner Treffen der Invasionsmächte mit dem Iran wird einen Tag vor der „Münchner Sicherheitskonferenz“ (ehemals „Wehrkundetagung“) stattfinden, an der sowieso praktisch alle Kriegslobbyisten weltweit vertreten sein werden. „Angriffskrieg gegen Syrien: Merkel bei Erdogan, Konferenz in München“ weiterlesen

DER TERRORKRIEG: Strategie der Transformation

Filmszene aus "METROPOLIS"
Filmszene „Metropolis“, 1927.

„George Orwell hat einst geschrieben, dass es keine Rolle spielt ob der Krieg nicht real ist oder ob er es ist: ein Sieg ist nicht möglich. Der Krieg ist nicht dazu da gewonnen zu werden, er ist dazu da kontinuierlich zu sein. Eine hierarchische Gesellschaft ist nur möglich auf der Basis von Armut und Ignoranz. Diese neue Version ist die Vergangenheit und keine andere Vergangenheit kann jemals existiert haben. Grundsätzlich wird der Kriegseinsatz geplant, um die Gesellschaft am Rande des Verhungerns zu halten. Der Krieg wird durch die herrschende Gruppe gegen ihre eigenen Untertanen geführt. Und sein Ziel ist nicht der Sieg über Eurasien oder Ostasien, sondern die Gesellschaftsstruktur intakt zu halten.“

Michael Moore in „Fahrenheit 9/11“, 2004

Am 14. September 2001 gab der Kongress dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika mit der „Authorization For Use of Military Force“ eine zeitlich unbegrenzte Vollmacht überall auf dem Planeten militärische Gewalt einzusetzen. Bis heute ist dieser “Blankoscheck für einen Krieg ohne Ende”, „die gefährlichste Rechtsverfügung in der U.S.-Geschichte„, in Kraft.

In einer Artikelserie beleuchtet Radio Utopie nun Logik, Lehre, Dynamik, Dialektik, Taktiken, Strategie, Paradoxon, Mythen und Dogma dieses über vierzehn Jahre andauernden weltweiten Terrorkrieges. „DER TERRORKRIEG: Strategie der Transformation“ weiterlesen

Privatisierung ist die atlantische Strategie, um Russland anzugreifen

Vor zwei Jahren diskutierten russische Regierungsvertreter Pläne, eine Gruppe von verstaatlichten Unternehmungen zu privatisieren, angeführt vom Erdölproduzenten Rosneft, der VTB-Bank, Aeroflot und der russischen Staatsbahn. Erklärtes Ziel war die Rationalisierung des Managements dieser Unternehmen, sowie Oligarchen dazu zu bringen, die Profite von zwei Jahrzehnten Kapitalflucht in die russische Wirtschaft zu investieren. Ausländische Beteiligung wurde in Fällen gesucht, in denen westlicher Technologietransfer und Managementtechniken wahrscheinlich der Wirtschaft helfen würden.

Wie auch immer, die wirtschaftlichen Aussichten Russlands verschlechterten sich, als die Vereinigten Staaten von Amerika westliche Regierungen drängten, Wirtschaftssanktionen gegen Russland zu verhängen und die Preise für Erdöl sanken. Dadurch verlor die russische Wirtschaft an Attraktivität für ausländische Investoren. Der Verkauf dieser Unternehmen würde heute weit niedrigere Preise erbringen, als 2014 der Fall gewesen wäre. „Privatisierung ist die atlantische Strategie, um Russland anzugreifen“ weiterlesen

Optimismus des Willens

WIR HABEN also noch einen Antisemiten. Mazal Tov („Gutes Glück“) wie wir auf Hebräisch sagen.

Sein Name ist Ban Ki-moon, und er ist der Generalsekretär der UN. Tatsächlich der höchste internationale Offizielle, eine Art Welt-Ministerpräsident.

Er hat gewagt, die israelische Regierung zu kritisieren und auch die Palästinensische Behörde, sie würden den Friedensprozess sabotieren und dadurch einen israelisch-palästinensischen Frieden fast unmöglich machen. Er betonte, dass es einen weltweiten Konsens über die „Zwei-Staaten-Lösung“ gäbe, was die einzige Möglichkeit wäre. „Optimismus des Willens“ weiterlesen

Nr.1 Künstlerin unserer CC Charts im Januar: Madelyniris

MadelynirisMusikcharts Radio Utopie für Februar erschienen / Madelyniris Nr. 1 im Januar

Im Januar habt Ihr die hochtalentierte und zurecht gelobte Sängerin Madelyniris aus St. Louis, Vereinigte Staaten, an die Spitze unserer kleinen aber feinen Musikcharts unter Creative Commons Lizenz gewählt. Hier das Video zu „Leave and Never Look Back“: „Nr.1 Künstlerin unserer CC Charts im Januar: Madelyniris“ weiterlesen

Celac und OAS ringen in Haiti um Führungsrolle

Beide Regionalorganisationen entsenden Delegationen nach Port-au-Prince. Streit um Einfluss der USA in Lateinamerika und Karibik. Proteste gegen OAS

Die Wahlkrise in Haiti hat offenbar Auswirkungen auf das gesamte interamerikanische System: Nach jüngsten Meldungen ringen die US-dominierte Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und die Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) um die Führungsrolle zur Beilegung des Konfliktes.

In Haiti war es zuletzt zu massiven Protesten gekommen, nachdem die Stichwahl um das Präsidentenamt mehrfach verschoben wurde. „Celac und OAS ringen in Haiti um Führungsrolle“ weiterlesen