Die Beck-Affäre ist im Bezug zu den Landtagswahlen zu sehen
„Die Politik“ lässt sich krankschreiben. Ein kleines Attest zur Affäre um Volker Beck.
Am 13. März sind in drei Bundesländern Landtagswahlen, in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. D.h. für den Staat immer Ausnahmezustand. Immer. Der mag das nicht, wenn da irgendwer rumwählt. Der will seine Ruhe haben. Und sich um das Große und Ganze und Heilige zu kümmern. Das Abendland. Das Euroland.
In Baden-Württemberg ist nun die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ in den Umfragen an den Eigentümern des Staates mit der Eigenbezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“ vorbei gezogen. An der C.D.U. Verstehen Sie?
Und obgleich dieses Verbrechen der kleinen Staatspartei wahrlich ohne eigenes Verschulden zustande kam, sah man sich in Muttis Machtarchitektur offensichtlich genötigt mal zu zeigen, wer hier Herr im Staatshause ist.
Winfried (Lieblingswort nicht zu Unrecht: Demut) hörte denn auch gleich, wem die Glocken geläutet hatten. Sicherlich wird das allen aufgefallen sein, wie schnell diese Reaktion aus Baden-Württemberg auf zufällig zum jetzigen Zeitpunkt einen ihnen völlig unbekannten Prominenten aus dem Bundestag bei einem Dealer hochnehmenden „Zivilfahnder“ in Berlin eintraf.
Winfried. Wer ist Winfried?
Winfried ist der Mann aus dem Zentralkomitee (mindestens des Katholischen Klerus), der mit seiner programmierten kleinen Staatspartei („die Grünen“) bei der letzten baden-württembergischen Landtagswahl in 2011 trotz verzweifelter Versuche die Handbremse zu ziehen (u.a. mit mit schwarz-grünem-Geplapper) doch noch die S.P.D. überholte und jetzt Angst vor grün-schwarz hat.
Dass Kretschmann überhaupt negativ und schnell auf das Exempel Volker Beck reagierte und von einem „schweren Fehlverhalten“ sprach (er setzte sich am nächsten Tag schnell ins „Morgenmagazin“), ist aus meiner Sicht schon ein halbes Wunder. Bei Winfried hätte man auch erwarten können, dass er erstmal sagt, „jaja, die paar Drogen“ (derzeitige Linie der Berliner Kader und ihrer LachnummerInnen) und sich dann in Büßerkutte schmeisst und die paar Hundert Kilometer nach Canossa zu Mutti in (Berlin-)Mitte rutscht und um Gnade fleht, für seine Sünden wider die Natur der Macht.
Doch Kretschmann scheint tatsächlich gewinnen zu wollen, gegen die C.D.U. (und anschließend natürlich gegen die Bevölkerung, das gehört für jeden Amtsträger dazu.) In Karlsruhe wähnte oder wahnte sich Winfried – zusammen mit seinem alten Freund Joschka Fischer „auf dem richtigen Weg für die Zukunft Europas“.
Es gibt keine Zukunft „Europas“. Der richtige Weg für die Zukunft der Berliner Republik, die auch diese beiden Funktionäre locker überleben wird, wäre der Weg Kretschmanns und Fischers in das Exil in der Türkei, vielleicht irgendwo im derzeitigen Bürgerkriegsgebiet. Irgendwo da, wo sie das vermissen würden was sie hier versuchen mit allen Mitteln loszuwerden (das ist das Grundgesetz).
Aber soweit ist es dann doch noch nicht gekommen.
Der Fall Volker Beck zeigt nicht nur Risse in der Machtarchitektur. Der Fall zeigt, dass weder in der etablierten Presse, noch in den „Parteien“, es einen einzigen glaubwürdigen und mutigen Menschen gibt. Alle belügen die Öffentlichkeit. Alle belügen die Bevölkerung. Alle ducken sich. Alle drücken sich. Alle sind entweder FeiglingInnen, VerräterInnen oder IdiotInnen.
Und die Bevölkerung begreift nichts.
Nichts.
(…)
Artikel zum Thema:
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