Pressemitteilung von Bündnis Ende Gelände vom 20. April 2016
Das Aktionsbündnis Ende Gelände kündigt auf der RWE Jahreshauptversammlung weitere Aktionen zivilen Ungehorsams für 2017 an und rät Investor*innen, ihre Aktien zu verkaufen.
In einer Rede bei der heutigen Jahreshauptversammlung von RWE kündigt John Sinnfeld vom Aktionsbündnis Ende Gelände an, dass im Jahr 2017 eine weitere Massenaktion zivilen Ungehorsams im rheinischen Braunkohlerevier geplant sei. Bereits im August 2015 hatten 1500 Aktivist*innen den Tagebau Garzweiler besetzt und den Betrieb für einen Tag unterbrochen. Darauf brach der Aktienkurs der RWE ein.
„Wenn wir 2017 wieder kommen, geht’s mit der Aktie weiter bergab“, so John Sinnfeld. „Aktionär*innen, insbesondere Kommunen, sollten ihre Anteile vorher verkaufen. Wir sind ein Investitionsrisko!“
Die Aktivist*innen machen deutlich, dass sie fest entschlossen seien, weiter zu machen. „Immer noch ist das rheinische Braunkohlerevier Europas größte CO2-Quelle. Wir werden weiter Widerstand leisten, bis das letzte Kohlekraftwerk im Land stillgelegt ist“, sagt John. Dieses Jahr an Pfingsten (13. – 16. Mai 2016) wird das Bündnis Ende Gelände in der Lausitz Kohleinfrastruktur besetzen.
Weltweit ziehen sich Investor*innen aus dem Geschäft mit fossilen Energien zurück. Die Übernahme von Vattenfalls Braunkohlesparte an den tschechischen Konzern EPH wurde vor wenigen Tagen mit einem negativen Kaufpreis besiegelt. „Das Zeitalter der Kohle ist vorbei“, sagt John Sinnfeld, „trotzdem planen die Landesregierungen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg die Fortführung des Braunkohletagebaus bis Mitte des Jahrhunderts.“
Im August 2015 befeuerten die Aktivist*innen mit ihrer Großaktion die Diskussionen über den Ausstieg aus der Braunkohle. Mit ihrer Aktion wiesen sie darauf hin, dass die Einhaltung des 1,5 Grad Ziel nur erreicht werden kann, wenn der Kohleausstieg jetzt konsequent durchgesetzt wird.
Die „Ende Gelände“ Aktion 2017 soll gemeinsam mit anderen Akteuren geplant werden und an Protestformen der Anti-Atom-Bewegung im Wendland anknüpfen. Auch in der Lausitz wird der Widerstand weitergehen.