Eröffnung des 6. Lausitzer Klima- und Energiecamps

Pressemitteilung vom 06.05.2016 von Łužyski camp – Lausitzer Klima- und Energiecamp

Am Montagabend, den 9. Mai 2016, wird um 19.30 Uhr das 6. Lausitzer Klima- und Energiecamp im Proschim (Welzow) eröffnet. Das Dorf Proschim ist derzeit vom neuen Tagebau Welzow Süd II bedroht und steht damit sinnbildhaft für die zerstörerischen Folgen des Braunkohleabbaus in der Lausitz. KlimaaktivistInnen aus ganz Deutschland und Europa werden dort vom 9. bis 16. Mai ihre Zelte für das Lausitzcamp aufschlagen.

Auch in diesem Jahr hat das Organisationsteam des Camps ein vielseitiges Programm gestaltet. Neben politischen Workshops und Vorträgen zum Kohleabbau, zu erneuerbaren Energien und verschiedenen anderen gesellschaftskritischen Themen wie dem Handelsabkommen TTIP, finden auch ein Volleyballturnier, ein Theaterstück sowie vielfältige Aktionsworkshops statt.

Einer der diesjährigen Höhepunkte des Camps ist eine gemeinsame Demonstration aus einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen und Initiativen am 14. Mai gegen neue Tagebaue. „Wir freuen uns auf ein abwechslungsreiches Camp. Wir werden durch Aktionen, aber auch durch Information und Austausch ein starkes Zeichen gegen den Braunkohleabbau setzen“, sagt Josephine Lauterbach aus dem Organisationteam des Lausitzcamps.

Klimaschutz braucht Kohleausstieg

Das Lausitzcamp richtet sich gegen die Verbrennung von Kohle als eine der größten Ursachen der globalen Erderwärmung. Um den Klimawandel zu bremsen, müssen mindestens 80 Prozent der weltweit bekannten fossilen Ressourcen im Boden bleiben. Trotz des neuen Klimaabkommens von Paris wird in Deutschland, vor allem in Brandenburg und Sachsen, weiterhin eine kohlefreundliche Politik betrieben. Der nun bevorstehende Verkauf von Vattenfalls Braunkohlesparte an den tschechischen Energieriesen EPH wird die Förderung der Lausitzer Braunkohle auf Jahrzehnte hin fortsetzen. „Diese Investition in die Lausitzer Braunkohle ist eine klimapolitische Katastrophe“, so Josephine Lauterbach. Vor dem Hintergrund der massiven Gefahren durch eine weltweite Klimaveränderung fordert das Lausitzcamp einen sozial- und umweltverträglicher Kohleausstieg.

Neue Investoren kaufen also nicht nur einen Industriezweig ohne Zukunft, sie kaufen auch den Widerstand vor Ort mit, den das Lausitzcamp seit 2011 unterstützt.

„ Angesichts der Dringlichkeit der voranschreitenden Erderwärmung mit ihren katastrophalen Folgen für Menschen und Ökosysteme halten wir den friedlichen Protest, also auch Zivilen Ungehorsam, gegen die Kohleverstromung sowie Blockaden gegen die Kohleinfrastruktur für notwendig und legitim. Protestaktionen richten sich jedoch nicht gegen die die Arbeiter*innen der Kohleindustrie oder gegen die Polizei“,

stellt Marvin Kracheel, ebenfalls Mit-Organisator des diesjährigen Camps, klar.
Das Lausitzer Klima und Energiecamp ist Teil des breiten Widerstands gegen die zerstörerische Politik von Vattenfall und weiterer Braunkohleinvestoren und setzt sich für eine ökologische, demokratische und soziale Energieversorgung ein. Damit versteht es sich als Teil der internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung.

Das Programm des 6. Lausitzer Klima- und Energiecamps finden Sie hier.