Fluchtursache „Militärische Intervention“
Pressemitteilung der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 09.06.2016 zum Tag der Bundeswehr
Anlässlich des morgigen „Tages der Bundeswehr“ warnt die ärztliche Friedensorganisation IPPNW vor der steigenden Zahl von Auslandseinsätzen und einer Steigerung der Militärausgaben. Deutschland verschärft als weltweit viertgrößter Exporteur von Rüstungsgütern auch in Krisengebiete die Gewalt gegen Menschen in diesen Regionen. Diese Exporte tragen zusammen mit einer unzureichenden Ausstattung des zivilen Friedensdienstes sowie einer mangelnden Nutzung von Instrumenten ziviler Konfliktbearbeitung dazu bei, dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen.
Die IPPNW fordert die Bundesregierung auf, die Milliarden für Aufrüstung und Aufstockung der Bundeswehr in den Ausbau der zivilen Konfliktbearbeitung zu verlagern. Der deutsche OSZE-Vorsitz biete die Chance, die OSZE als Organisation mit friedenspolitischem Potenzial in diesem Sinne zu stärken.
Die IPPNW weist zudem darauf hin, dass die ungerechte, armutschaffende Weltwirtschaftsordnung, von der Deutschland stark profitiert, maßgeblich zum Anstieg der Flüchtlingszahlen beiträgt. Solange die Fluchtursachen Krieg, Militärintervention und Armut nicht konstruktiv und effektiv angegangen werden, müsse die Abschottungspolitik sofort beendet werden. Es brauche stattdessen Möglichkeiten zur legalen Einreise für Geflüchtete. Die Konzentration von Hilfesuchenden in Lagern am Rande der EU führe zu immer stärkerer psychischer und körperlicher Gewalt gegen Menschen, die gerade vor Gewalt auf der Flucht sind.
„Wir ÄrztInnen der IPPNW treten für das uneingeschränkte Grundrecht auf Asyl und für den individuellen Schutz jedes geflüchteten Menschen ein“, heißt es in einem Beschluss der IPPNW, den die Ärztinnen und Ärzte auf ihrem Jahrestreffens in Mönchengladbach verabschiedet haben.
Den Beschluss des IPPNW-Jahrestreffens im Wortlaut finden Sie unter https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/jahrestreffen/artikel/de/fuer-das-grundrecht-auf-asyl-und-fue.html
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