Weltweit operierender Lebensmittelkonzern Nestlé scheitert am Zusammenhalt und Widerstand ortansässiger Einwohner und gibt Kapitulation bekannt.
Bürger in ihren Städten und Gemeinschaften sollten niemals aufgeben, einen Kampf gegen grosse Unternehmen zu beginnen der von vornherein aussichtslos escheint, weil ihre lokalen Politiker oft mit diesen in einem Boot sitzen um der Privatisierung von Ressourcen Vorschub zu leisten.
Auf der monatlichen Sitzung des Gemeinderates in Kunkletown im U.S.-Bundesstaat Pennsylvania erklärte am 8. Juni 2016 der Sprecher von Nestlé Waters North America die Stornierung der Wasserentnahme aus lokalen Quellen der Umgebung. Das seit vier Jahren vorbereitete Projekt mit Probebohrungen ist endgültig gescheitert, aber nur, weil sich die ansässigen Bewohner zur Wehr gesetzt hatten.
Begonnen hatte die Bürgerinitiative vor einem Jahr durch eine Schulbusfahrerin und einem kleinen Kreis von Mitstreitern, der sich immer mehr Bewohner auch aus den umliegenden Gemeinden durch Aufklärung anschlossen. Sobald sie von Nestlés Plan erfuhren, mobilisierten sie schnell und effizient. Die Menschen begannen, die lokale Regierung zur Teilnahme an ihren Sitzungen aufzufordern und die Dokumente zum Genehmigungsverfahren zwecks Einsicht offenzulegen.
Nestlé hatte vor, 200000 Gallonen Wasser pro Tag aus den lokalen Quellen zu pumpen, die mit Lastwagen zu einer bestehenden Abfüllanlage in der Nähe von Allentown, etwa 20 Meilen entfernt, transportiert worden wären. Es waren Verträge geplant, für zehn Jahre mit einer Option für weitere 15 Jahre Laufzeit das Wasser aus den unterirdischen Wasservorräten zu entnehmen.
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