Mitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg vom 9. Juli 2016
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) – die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg ist Mitgliedorganisation -solidarisiert sich mit der französischen Anti-Atomkraft-Bewegung, die sich gegen ein geplantes Atommüll-Endlager in Bûre zur Wehr setzt. Der BBU kritisiert, dass in Frankreich ebenso wie in der Bundesrepublik Deutschland in Atomkraftwerken und in sonstigen Atomanlagen in großen Mengen Atommüll produziert wird, obwohl es weltweit kein schlüssiges und sicheres Konzept zum Umgang und Verbleib von Atommüll gibt. Notlösungen in sogenannten Zwischenlagern und unausgegorene Endlagerprojekte sind für den BBU nicht akzeptabel.
Grenzüberschreitend fordert der BBU in der Bundesrepublik, in Frankreich und anderswo den sofortigen Atomausstieg, damit die Atommüllberge nicht ständig weiter wachsen.
Mitte Juni wurde in einem Waldstück in Frankreich, das für das geplante Atommüll-Lager gerodet werden soll, nach einer Demonstration der Anti-Atomkraft-Bewegung mit einer Besetzungsaktion begonnen.
In einer Pressemitteilung vom 23. Juni 2016 der BBU-Mitgliedsorganisation Robin Wood heißt es dazu:
„In dem Ort, etwa 120 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, sollen nach Plänen der französischen Regierung unterirdische Stollen zu einem „Entsorgungszentrum“ für hochradioaktiven Müll umgebaut werden. Dagegen gibt es wachsenden Widerstand. Ein Waldspaziergang am 19. Juni dieses Jahres mündete in eine Dauerbesetzung des Waldes, der für das Atommülllager gerodet werden soll. Die DemonstrantInnen errichteten eine Hütte und schlugen ihre Zelte im Wald auf.“
Diese Besetzungsaktion wurde am 7. Juli 2016, von der Polizei aufgelöst. Eine Atomkraftgegnerin, die an den Aktionen vor Ort teilnimmt, schreibt zur Räumung in ihrem Internetblog:
„Eine riesige Polizeiarmada tauchte am frühen Morgen im besetzten Wald von Mandres-en-Barrois auf. Der polizeiliche Angriff erfolgte brutal ohne richtige Vorwarnung. Die Polizei setzte diverse Granaten und Flash-Ball – oder Flashball ähnliche – Gewehre gegen die Aktivist*innen ein. Die gesamte Camp-Infrastruktur wurde beschlagnahmt. Es wurden am frühen Nachmittag eine verletzte Person und eine Ingewahrsamnahme gemeldet.“
Die französische Anti-Atomkraft-Bewegung lässt sich von dem Vorgehen der Polizei nicht einschüchtern und plant schon für das Wochenende weitere Protestaktionen.
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