Ein Teil der Polizisten in den U.S.A. benötigt dringend psychische Einzel- und Gruppentherapie – und mit ihnen noch ganz andere.
Surrealer kann eine Szene selbst in einem schlechten Film wohl kaum sein.
Wenn die Polizei in den Vereinigten Staaten von Amerika unbewaffnete farbige Personen erschiesst – oft auch Kinder – die keinerlei „kriminelle“ Handlungen begangen haben oder eine Gefahr für jemanden darstellten, die dieses rechtfertigen, so gibt es mehrere Erklärungen dafür.
Rassistischer Hass, der sich durch Gruppenzwang innerhalb der Polizei steigert, Anerkennung durch Teile des gesellschaftlichen Umfelds, moralische Verrohung, Provozieren um damit zu ungesetzlichen Handlungen zu verführen, Angst und Unruhe schüren, Machtgefühle über Wehrlose zu erleben, Drogenmissbrauch, Konditionierung und Training durch Vorgesetzte, Ermunterung durch Straffreiheit, ein sie deckender Justizapparat, Strategie zur Gewöhnung an den militärisch durchorganisierten Polizeistaat, ein seit vielen Jahrzehnten durchgezogenes Programm gegen die farbige Bevölkerung…
Über den Fall Charles Kinsey wird auf allen Kanälen berichtet. Wieder einmal wurde am Montag in Miami ein afroamerikanischer Bürger Opfer durch Polizisten. Videoaufnahmen sind vorhanden.
Kinsey ist therapeutischer Betreuer eines behinderten Mannes und befand sich mit diesem sitzend im Freien. Ein kleiner Spielzeug-Truck wurde dem Sozialarbeiter zum Verhängnis. Ein Bürger rief bei der Polizei an mit der Behauptung, ein Mann wolle Selbstmord begehen.
Die herbeigerufene Polizei schoss dreimal in Kinseys Beine, obwohl dieser bei ihrem Anblick sofort beide Arme hob und die Situation erklärte.
‚Why did you shoot me?‘ Officer: ‚I don‘t know‘
Vielleicht war die Antwort im Reflex sogar ehrlich gemeint, dann ist der Polizist geistig verwirrt, mit der Situation überfordert, ein Opfer des Systems. Oder aus Feigheit, die Konsequenzen zu tragen. In den meisten Fällen wird zu Ausflüchten gegriffen. Es nicht zu wissen, ist die Krönung.
Kinsey und sein Patient hatten Glück im Unglück. Beide hätten schwer verwundet oder tot sein können wie so viele ihrer Schicksalsgenossen.
Sämtliche von der Regierung abgegebenen Bekundungen des Abscheus und Versprechungen zu umfassenden Untersuchungen, Besuche an den Gräbern und tröstende Worte zu den Angehörigen der Erschossenen bzw. der im Blutrausch zu Tode geprügelten Menschen sind die reinste Show um den Schein zu wahren.
Quelle: http://www.cbc.ca/news/world/man-shot-police-miami-charles-kinsey-1.3688753