Kanadische Streitkräfte in Petawawa fühlen sich durch eine mögliche Ölpest bedroht. Sender veröffentlicht internen Email-Verkehr mit Energiekonzern
Die international verflochtene kanadische TransCanada Corporation plant den Transport von 1,1 Millionen Barrel Rohöl pro Tag durch die Energy East-Pipeline über 4500 Kilometer von den Ölsandfeldern an der Westküste Nordamerikas in der Provinz Alberta quer durch den Norden Kanadas durch drei Provinzen bis zur Ostküste zu den Terminals der Seehäfen an der westlichen Atlantikküste. Bedingt durch die Lage im Norden mit kalten klimatischen Bedingungen sind weite Landstriche noch durch eine intakte Natur gekennzeichnet. Ein Bruch in der Energy East-Pipeline würde auf Jahrzehnte hinaus diese Umwelt verseuchen. Alle Beteuerungen des Energiekonzerns, innerhalb in Minuten den betreffenden Streckenabschnitt schliessen zu können, sind ein Witz wie viele Beispiele Gegenteiliges bisher zeigten.
Der Nationale Aufsichtsrat für Energie (National Energy Board), der nur als drei Mitgliedern besteht, wird in neun Städten dazu öffentliche Anhörungen bis zum Dezember diesen Jahres durchführen. Gegner und Befürworter des 15,7 Milliarden teueren Investitionsprojekts haben die Gelegenheit, dort ihre Ansichten vorzutragen. Anschliessend wird das Gremium eine Empfehlung oder eine Ablehnung der Bundesregierung bis zum 16. März 2018 zur weiteren Entscheidung vorlegen.
Am 9.August 2016 fand eine Anhörung in Saint John an der Bay of Fundy in der östlichen Provinz New Brunswick statt, zu der über 330 Sprecher aus der ganzen Umgebung erwartet wurden.
Am heutigen Tag der Anhörung veröffentlicht der kanadische TV-Sender CBC auf seiner Internetpräsenz knappe Ausschnitte des internen Email-Verkehrs zwischen den Armeebeamten der Luftwaffen-Garnison in Petawawa am Petawawa River im Bundesstaat Ontario und der Transcanada Corp. in englischer Sprache, die der Sender vom französischsprachigen Dienst Radio Canada erhalten hatte. Radio Canada hatte auf Nachfrage im Rahmen des Zugangs des Rechtes auf Informationen die Inhalte der Korrespondez erhalten, die bis zum Jahr 2014 auch mit Umweltbehörden wie dem Gefahrstoffbeauftragten für Petawawa zurückgeht.
Ursprünglich wurde der Abschnitt der Pipeline in diesem Bereich für den Transport von Erdgas konzipiert. Die Armee zeigte sich äusserst besorgt über das Projekt und verlangte ganz konkrete Angaben über die Aufstellung von Notfallplänen und die Ausführung von Kontrollen im Falle eines Öllecks und der Kontaminierung der Umgebung.
Umweltgruppen und Gemeinden werden in der Regel nur mit Phrasen von Behörden und Sprechern der Konzerne bei genau den gleichen Fragestellungen abgespeist, als Schwarzmaler hingestellt und als Querulanten verfolgt, was bis zur Einstufung als „Terroristen“ durch das F.B.I. mündete.
Aus diesem Grund ist der Hinweis auf eine bestehende Korrespondenz zu den Problemen auch von andere Seite eine moralische und rechtliche Hilfe bei der Verteidigung der Umwelt. Und ein positives Beispiel, wie Journalismus eigentlich funktionieren sollte.
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Quellen:
http://aptn.ca/news/2016/08/08/neb-hearings-on-energy-east-pipeline-set-to-begin-in-new-brunswick/