Murray veröffentlicht Email-Verkehr der U.S.-Botschaft in London auf Twitter
Am 7.September informierten wir in „U.S.A. verweigern Whistleblower-Preisträger Craig Murray Einreise“ über die Ablehnung einer Einreisebewilligung in die Vereinigten Staaten von Amerika. Der Grund der Reise von Murray besteht darin, dort als Vorsitzender der Sam Adams Associates for Integrity in Intelligence in diesem Jahr den Whistleblower-Preis an den ausgewählten Kandidaten zu verleihen. Die Angaben zum Zielort, die Teilnahme an der Veranstaltung, gebuchtes Hotelzimmer und Rückflugticket – alles konnte ordnungsgemäss laut Vorschriften vorgewiesen werden, nichts wurde „verschleiert“.
Murray wird gezielt daran gehindert, u.s-amerikanischen Boden zu betreten und ist kein „Zufallsopfer“ der Schwarzen Liste der Einwanderungsbehörde, in der Millionen von Daten über in- und ausländische Bürger nach bestimmten Gesichtspunkten gespeichert sind.
Die Betroffenen werden nicht darüber informiert, dass sie und aus welchen Gründen ihre Personalien in der Datenbank angelegt wurden. Wenn überhaupt, so dauert es oft Monate nach Anfrage, dass die Menschen eine Antwort erhalten um Massnahmen ergreifen zu können, die zu einer Klärung beitragen können.
Die U.S.-Botschaft in London wurde ganz offensichtlich schon im Vorfeld angewiesen, mit der Verhinderung einer zügigen Ausstellung eines Visums den ehemaligen britischen Diplomaten nicht nach Washington fliegen zu lassen. Das zeugt von einem Machtverständnis, wie es nur Despoten oder Psychopathen gegenüber von ihnen Abhängigen besitzen wie in diesem Fall die „Bestrafung eines in ihren Augen Ungehorsamen“, der ihnen gefährlich erscheint, die sich im Recht fühlen und sich nicht um die Meinungen anderer scheren. In diesem Fall die der Weltöffentlichkeit.
Diese Kategorie zieht alle Register wie Lügen, Manipulationen, Umdrehungen der Tatsachen, Ausreden und Gewalt. Deutlich wird dieses Verhalten im elektronischen Schriftverkehr in zwei Emails, die die Botschaft „sehr höflich“ an Murray sandte und die dieser in zwei Tweeds am 8. September auf Twitter veröffentlichte:
Received unsoliicited very polite email from US Embassy in London saying entry clearance refusal was due to visiting Iraq offering to help.(1)
und
Second email arrives from US Embassy – in the evening – saying they cannot assist with entry clearance after all. Still denied entry.(2).
Das ist an den Haaren herbeigezogen und eine plumpe und zugleich dumme Ausrede. Erst hiess es, ohne Visa keine Einreise, obwohl ein Abkommen zum visafreien Verkehr besteht. Jetzt wird weiter auf Verzögerungstaktik gesetzt. Ein völlig sinnloses Example wird statuiert, denn durch die Möglichkeit der Zuschaltung per Video-Konferenz wird Murray dennoch präsent sein – so wie es bei der Preisverleihung an Julian Assange aus der Botschaft von Ecuador in London oder an Edward Snowden arrangiert wurde, für die eine Auslieferung an die U.S.A. von der Justiz gefordert wird. Wichtig ist der Inhalt. Videokonferenzen gehören mittlerweile zum Alltag der Kommuniktion.
Ausser oben genanntem Aspekt der Abstrafung kommt noch die Angst hinzu, mit internalionalen Whistleblowern eine Plattform im eigenem Haus zuzulassen.
Abschreckung ist wie stets ein Eigentor. Die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung kennt nicht die Sam Adams Associates for Integrity in Intelligence (SAAII). Es ist ein kleiner Kreis, der sich intensiv mit den Verbrechen staatlicher Strukturen auseinandersetzt und diese veröffentlicht. Nur wenige Prozent der sechs Milliarden Menschen hätten von der Preisverleihung Kenntnis erhalten.
Breitenwirkung entwickelt sich erst mit dem Publizieren durch mehrere Zeitungen, Blogs und in den sozialen Medien. Kein einziges Medium der Konzernindustrie hätte sich diesem Thema gewidmet.
Nun aber beginnt man darüber zu reden und zu verbreiten – und das kann nie genug sein angesichts der begangenen Verbrechen und der Straflosigkeit, mit welcher die Grausamkeiten gegen Menschen durch Regierungen sanktioniert wird.