Die Sage von Sisyphus

SIMON PERES ist ein Genie. Ein Genie im Auftreten.

Sein ganzes Leben lang hat er an der Darstellung seiner Person in der Öffentlichkeit gearbeitet. Das Image ersetzte den Menschen. Fast alle Artikel, die über ihn geschrieben wurden, seit er krank geworden ist, handeln von der imaginierten Person, nicht von der realen.

Wie die Amerikaner gerne sagen: Er ist so unecht, dass er schon wieder echt ist.

OBERFLÄCHLICH gesehen, gibt es einige Ähnlichkeiten zwischen ihm und mir.

Er ist nur 39 Tage älter als ich. Er kam ein paar Monate nach mir ins Land, als wir beide 10 Jahre alt waren. Ich wurde in das Genossenschaftsdorf Nahalal geschickt. Er wurde in das Landwirtschafts-Jugenddorf Ben Schemen geschickt.

Von uns beiden kann man sagen, wir seien Optimisten und wir seien unser ganzes Leben lang aktiv gewesen.

Hier enden die Ähnlichkeiten. „Die Sage von Sisyphus“ weiterlesen

Preisgekrönter Musikfilm NO LAND´S SONG auf DVD erschienen

DVD Cover zu NO LAND´S SONGEin Artikel vom Basis-Film Verleih

NO LAND´S SONG, das „sensible Plädoyer für Engagement, Kunst, kämpferische Lebensfreude und natürlich Musik“ (Deutsche Film- und Medienbewertung) von Regisseur Ayat Najafi, ist nach hervorragender Resonanz bei Kinopublikum, Konzertpublikum und Presse nun auch im Handel auf DVD erschienen.

Wie berichtet, konnten Filmfans NO LAND´S SONG bereits auf Amazon vorbestellen.

Der vielfach preisgekrönte und ausgezeichnete Musik-Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Ayat Najafis Schwester, der Komponistin Sara Najafi, die in Teheran gegen den Widerstand des Kulturministeriums ein öffentliches Konzert mit Solo-Sängerinnen organisieren will. Seit der Revolution 1979 ist es Frauen im Iran eigentlich verboten solo vor gemischtem Publikum zu singen. Doch Sara Najafi gibt nicht auf. Zusammen mit Künstlerinnen aus Iran, Frankreich und Tunesien versucht sie das scheinbar Unmögliche… „Preisgekrönter Musikfilm NO LAND´S SONG auf DVD erschienen“ weiterlesen

Ziviler Aufstand: Wissenschaft ergreift grenzüberschreitend politische Initiative gegen DAPL-Pipeline

1281 bedeutende u.s.-amerikanische und kanadische Archäologen, Anthropologen, Historiker, Museumsdirektoren, Bibliothekare und weitere mehr unterzeichneten einen Brief an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, an das Justiz- und an das Innenministerium sowie an das Army Corps of Engineers des U.S.-Militärs gegen den Bau der „Dakota Access Pipeline (DAPL)“, auch als „Bakken-Pipeline“ bezeichnet, und unterstützen die Bewegung der Lakota und Dakota, die im Reservat Standing Rock Sioux um ihre Heimat kämpfen.

Der Standhaftigkeit der indigenen Bewohner und der Solidarität mit ihnen ist es zu verdanken, dass der Kampf gegen das Projekt von Energy Transfer Partners längst weit über Amerikas Grenzen hinaus weltweit bekannt wurde. Zuvor hatten die auf lokaler Ebene Betroffenen und die sie unterstützenden Umweltaktivisten in ihrem seit einigen Jahren währenden Kampf um ihre Rechte (wir berichten im Januar 2013 in „Große Ratsversammlung indigener Stämme Nordamerikas: Kampf um die Black Hills“) kaum eine Chance, ihre Anliegen durchzusetzen und wurden oft wie Schwerverbrecher behandelt. „Ziviler Aufstand: Wissenschaft ergreift grenzüberschreitend politische Initiative gegen DAPL-Pipeline“ weiterlesen

S21: Grundsteinlegung oder Grabsteinlegung?

Professor Heiner Monheim
Prof. Heiner Monheim (Bild: bei-abriss-aufstand.de)

Die Rede Prof. Heiner Monheim, Professor für Raumentwicklung und Landesplanung an der Universität Trier und Mitbegründer vom ökologischen Verkehrsclub VCD, am 19. September bei der 339. Stuttgarter Montagsdemo der Demokratiebewegung gegen das urbane und verkehrsindustrielle Umbauprogramm „Stuttgart 21“. Die Rede trug den Titel „Grundsteinlegung oder Grabsteinlegung? Warum es noch lange nicht zu spät ist für einen Umstieg 21!“

Die letzte Woche hat uns drei bahnpolitisch bedeutsame Ereignisse beschert, an die man sich noch lange erinnern wird. „S21: Grundsteinlegung oder Grabsteinlegung?“ weiterlesen

Syrien: Wer beschießt einen Konvoi des Roten Kreuzes?

Die übliche Propaganda nach einem Massaker an Roten Kreuz-Helfern in Syrien trifft auf die gleiche debile Hilflosigkeit der üblichen Beschuldigten: Russland und Syrien.

Dutzende Kilometer entfernt von der Stadt Aleppo wird gestern in der Provinz Aleppo bei Urem al-Kubra ein Hilfskonvoi der Schwesterorganisation des Roten Kreuzes in Syrien, dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC), beschossen. Ob von Kampfflugzeugen, Drohnen oder Bodentruppen ist ebenso unklar wie von welchen (para)militärischen Einheiten.

Und was passiert dann? Das Gleiche wie immer: „Syrien: Wer beschießt einen Konvoi des Roten Kreuzes?“ weiterlesen

Syrien: Australisches Verteidigungsministerium zeigt sich „entsetzt“ über Angriff in Deir Ezzor

Radio Utopie veröffentlicht die Erklärung und Entschuldigung des australischen Verteidigungsministeriums zur Beteiligung der australischen Luftwaffe an den Bombenangriffen in Deir Ezzor, die sie bei besserem Kenntnisstand „niemals absichtlich“ so ausgeführt hätten.

Im fünfjährigem Krieg gegen Syrien ist an diesem Wochenende ein Wendepunkt eingetreten. Bisher wurden Informationen über den Stand der Kämpfe skeptisch betrachtet, je nachdem, von wessen Seite diese zur Verfügung standen. Zuviel irreführende Meldungen vernebelten zu propagandistischen Zwecken die Lage. Am 17.September 2016 bombardierten Flugzeuge der U.S.-Koalition, der auch Deutschland angehört, die Syrische Armee ohne ihre üblichen „Stellvertreter“ vorzuschieben und gaben es offiziell zu. Mit dieser neuen Phase wird deutlich, wie hochmütig oder besser verzweifelt die treibenden Kräfte sind, nachdem die syrische Regierung unter Assad nach wie vor in Damaskus sitzt und zunehmend immer mehr internationale diplomatische und wirtschaftliche Delegationen zur Zusammenarbeit empfangen werden.

Das Verteidigungsministerium von Australien hat am heutigen Sonntag in folgender Presseerklärung im Bemühen um Schadensbegrenzung Stellung bezogen „Syrien: Australisches Verteidigungsministerium zeigt sich „entsetzt“ über Angriff in Deir Ezzor“ weiterlesen

Russland hat keine Partner im Westen

Die russische Regierung tut immer wieder das Gleiche und erwartet unterschiedliche Ergebnisse. Die russische Regierung schließt weiterhin Abkommen mit Washington, und Washington bricht sie weiterhin.

Die letzte Darbietung dessen, was Einstein als Wahnsinn definierte, ist das jüngste syrische Waffenstillstandsabkommen. Washington brach das Abkommen, indem es die Luftwaffe der Vereinigten Staaten von Amerika schickte, um Stellungen des syrischen Militärs zu bombardieren, tötete 62 syrische Soldaten und verwundete 100, und machte auf diese Weise den Weg für ISIS frei, den Angriff noch einmal zu unternehmen. „Russland hat keine Partner im Westen“ weiterlesen

Barbarisches Abschlachten: U.S.-Luftangriff auf syrische Soldaten mit Phosphor-Bomben

Mit der Ankunft von über eintausend Elitesoldaten der syrischen Armee in Deir Ezzor schlägt die U.S.-Luftwaffe „blindlings“ und vor allem feige mit Jagdbombern auf Stellungen der Regierungstruppen zu als würde das Example einer Machtprobe oder eine Strafoperation durchgeführt.

Bei vier Angriffen östlich der Stadt Deir Ezzor (Deir ez-Zor) im Osten Syriens mit zwei Jagdbombern des Typs F-16, die von zwei A-10-Flugzeugen unterstützt wurden, kamen nach derzeitigen Angaben heute über achtzig syrische Soldaten ums Leben, mehr als einhundert wurden verwundet. Die meisten starben sofort an den Verbrennungen, verursacht durch den grausamen Einsatz von Phosphor-Bomben durch die U.S.-Luftwaffe. Die Zahl der Toten kann sich noch in den kommenden Stunden erhöhen, wenn in den Bergen Jabal Thardeh (al-Tharda) die Körper weiterer Soldaten gefunden werden.

Unmittelbar darauf starteten rein zufällig sogenannte „I.S.I.S“-Militante wie synchronisiert Angriffe im Gebiet des Flughafens der Stadt mit einer Bodenoffensive. „Barbarisches Abschlachten: U.S.-Luftangriff auf syrische Soldaten mit Phosphor-Bomben“ weiterlesen

Lothar König: „1998 ließ man noch die Neonazis an den Jenaer Stadtrand bringen“

Rede von Lothar König, Träger des Zivilcouragepreises der Stadt Jena, zur aktuellen Stunde zur „Thügida Demo am 17.08.2016“ in Jena (anzuhören auf SoundCloud hier)

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen.

Eine “Aktuelle Stunde” hat den Sinn, daß (ich zitiere) „im Stadtrat eine Aussprache über ein bestimmtes bezeichnetes Thema von allgemeinem kommunalem aktuellem Interesse stattfindet.“ Anlaß in der heutigen “Aktuellen Stunde” ist der Nazi-Aufmarsch vom letzten Mittwoch, das Thema ist das Verhalten der Versammlungsbehörde incl. das der Polizei.

Ich denke, wir entsprechen dem Anliegen einer Aktuellen Stunde in höchstem Maß.

Daß es nach dem Geschehen am vorigen Mittwoch solch eine aktuelle Stunde geben würde stand allerdings schon fest, während der Nazi-Aufzug noch lief und die Gegenproteste stattfanden:

Zu martialisch das Agieren einzelner Polizei-Beamter (es stellt offensichtlich mittlerweile den Normalfall dar, wenn Polizisten Pfefferspray gegen Bürger von Jena einsetzen und Beamte mit ihren Schlagstöcken auf diese einprügeln). Von den Wasserwerfern, die jeweils gut sichtbar drohend im Hintergrund aufgefahren werden, ganz zu schweigen.

Zu unverständlich (um es gelinde zu sagen) das Auftreten der Versammlungsbehörde – das hat mit Bürgernähe und mündigem Bürger nicht mehr viel zu tun, das passt vielmehr in eine Zeit, die wir längst glaubten, hinter uns gelassen zu haben. „Lothar König: „1998 ließ man noch die Neonazis an den Jenaer Stadtrand bringen““ weiterlesen