Massenpanik in Äthiopien mit 100 Toten nicht durch Protestierende sondern von Regierung provoziert
Massenpanik in Äthiopien: Medien berichten nicht exakt über die Ursache der tödlichen Tragödie.
Durch die Aussparung einiger Sätze in der Erklärung eines Augenzeugen verbreiten die Zeitungen und Sender keine Lügen, aber es wird dadurch ein genau entgegengesetztes Bild von den tragischen Ereignissen in Äthiopien während eines heiligen Festes am Sonntag, den 2.Oktober 2016 gezeichnet, das zu über einhundert Todesopfern führte.
In Bishoftu nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, in der sich ein heiliger See befindet, feiert alljährlich das Volk der Oromo ihr Erntedankfest Irreecha. Auf einer Bühne zelebrieren ihre spirituellen Anführer das Ritual des Dankes und Segen – so wie es seit altersher bei allen Völkern durchgeführt wird. Zwei Millionen Menschen waren aus allen Regionen angereist, um das Fest zu feiern.
Die Regierung der parlamentarische Bundesrepublik, die die in der Verfassung stehenden Rechte aller Menschen im Land diktatorisch ignoriert, hatte ein grosses Sicherheitskontigent in der Stadt aufgestellt um erwartete politische Proteste der Oromo im Keim zu ersticken. Diese Bevölkerungsgruppe wird seit Jahrzehnten um ihre Landrechte beraubt und an der Teilnahme und der Ausübung ihrer parlamentarischen Rechte mit Gewalt und einer regierungshörigen Justiz gehindert.
Am Sonntag eskalierte zum ersten Mal dieses friedliche Fest. Mehrere Teilnehmer sollen zwei überkreuzte Handgelenke in Kopfhöhe als Symbol des Protestes gezeigt haben und Flaschen und Steine in die Richtung der Sicherheitskräfte geworfen haben. Laut Regierungserklärung hätte sich die Menge nach vorn in Richtung Bühne gedrängt und mehrere Personen versucht, das Mikrofon zu ergreifen. Es sei eine „geplante Gewalt“ gewesen.
Daraufhin setzte die Bundespolizei Tränengas ein und schoss in die Luft, was die Massenpanik auslöste. Sieht man sich das Foto von Reuters von der Versammlung an, ist diese Reaktion ein einkalkulierter Wahnsinn angesichts dieser Menschenmenge. Es ist nicht auszuschliessen, das eingeschleuste Agenten nachhalfen um der Polizei einen Grund zum Eingreifen zu liefern zumal junge Leute am Rande sich zu politischen Statements zusammenschlossen.
Die internationalen Medien berichten über das Unglück in diesem Sinne, so dass die Verantwortung für die Tragödie bei den Oromos zu liegen scheint und selbstverschuldet ist. Dabei wird ein kleiner aber wichtiger Fakt weggelassen, der bisher nur in The Washington Post erschienen ist und die Vorfälle im entgegengesetzten Licht zeigt. Die Provokationen gingen zuerst von der Regierung aus, die eine Reaktion erzeugten.
Der Artikel zitiert (hier als Screenshot) Merera Gudina, den Oppositionsführer des Oromo Federalist Congress:
„…dass mindestens einhundert Menschen starben und die Probleme begannen, als die Regierung das Podium mit ihren eigenen Sprechern belagerte, um die Menge zu verärgern. Die Regierung versuchte, es zu kontrollieren, versuchte, die Show zu übernehmen. Das geht ein als einer der dunkelsten Tage in der modernen Geschichte der Oromo, an dem die Regierung mit scharfer Munition und Tränengas schiesst, welches in so ein Chaos mündet.“
Es ist allgemein eine bewährte Strategie, mit Gewalt und Provokationen den Gegner zur Begehung ungesetzlicher Handlungen zu verleiten, um noch schärferes Vorgehen im Namen des Gesetzes einzuleiten.
Artikel zum Thema
23.09.2011 US-Botschaft: Anschlag in Addis Abeba unter Regierungsflagge