Tränengas gegen protestierende Rentner in Athen
Wenn Bürger zu dem demokratischen Mittel Demonstration zurückgreifen, um gegen Massnahmen der Regierung zu protestieren, heisst die Antwort: Gewalt gegen ihre Wähler mit militärisch aufgerüsteten Spezialkräften.
In der griechischen Hauptstadt Athen gingen heute wieder Sondereinsatzkräfte der Polizei mit dem Einsatz von Tränengas und Pfefferspray gegen eine Demonstration vor, die von Rentnern organisiert wurde und zum Amtssitz von Alexis Tsipras führen sollte. Über eintausendfünfhundert Menschen der älteren Generation versammelten sich, um gegen weitere Einsparungen an der Rente zu ihren Lasten zu protestieren.
Das griechische Regierung wird heute ihren Jahreshaushaltsplan für 2017 unterbreiten.
Nach Angaben begannen die Spannungen, als die Menschen versuchten, einen Bus der Polizei von der Strasse an den Rand zu schieben, der als Blockade ein paar hundert Meter vom Sitz des Premierministers entfernt den Weg versperrte (siehe Video hier). Schliesslich erreichte der Demonstrationszug den Palast des Ministerpräsidenten unter Einsatz von Händen und Körpern und schoben die Sonereinsatzkräfte zur Seite.
Was für eine zusätzliche Demütigung für Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sich von ihren eigenen Landsleuten in ihren zwanziger, dreissiger Jahren ohne Gewissen und Mitgefühl so behandelt zu wissen.
Ein solches Vorgehen ist das Gegenteil demokratischer Mittel, auch wenn es international zur Norm wurde. Jeder sollte sich davor hüten, das zu akzeptieren und als selbstverständlich zu betrachten.