Antworten des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, auf Medienfragen am Rande des Welt-Energiekongresses am 10. Oktober 2016 in Istanbul
Pressemitteilung vom Außenministerium der Russischen Föderation am 10.10.2016
Frage: Jetzt wird sehr viel darüber gesprochen, dass sich Russland und die USA einer neuen Krise annähern. Ihr werden unterschiedliche Namen gegeben – beispielsweise eine neue Kubakrise. Was können Sie dazu sagen?
Sergej Lawrow: Ich habe alles im Interview mit dem „Perwy Kanal“ gesagt. Sehen Sie einfach das Interview.
Frage: Vielleicht hat sich etwas geändert?
Sergej Lawrow: Dass Sie nicht verfolgen, was der „Perwy Kanal“ ausstrahlt, soll mich nicht dazu verpflichten, zu wiederholen. Ich sagte dort alles zu diesem Thema.
Frage: Selbst der Generaldirektor der russischen internationalen Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya, Dmitri Kisseljow, sagte, dass wir uns am Rande eines Kriegs befinden.
Sergej Lawrow: Ich antworte zu meinen Worten, diese Worte sagte gestern ich.
Frage: Die Franzosen sagen, dass sie uns irgendwie zur Verantwortung für angebliche Verbrechen in Syrien ziehen können. Wie kann dies Ihres Erachtens gemacht werden? Sind wir dazu bereit?
Sergej Lawrow: Wir haben darauf auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrats geantwortet, wo die französische Resolution nicht gebilligt wurde. Dann ließen sie unsere Resolution nicht durchsetzen, die auf die Unterstützung der Initiative des UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, gezielt war. Dort wurde bereits alles gesagt – wer hinter dieser Krise steht, wer ISIL schuf, wer einst al-Qaida in Syrien schuf und wer jetzt ihren Ableger in Syrien wiederbelebt. Dort wurde alles gesagt.
Frage: Kann man sagen, dass wir denken, dass bei ihnen nichts klappt und ihre Anklagen, wenn es dazu kommt, im Ergebnis zum Scheitern verurteilt sind?
Sergej Lawrow: Ich habe keine Anklagen gesehen und will nicht herumraten.
Frage: Verstehe ich richtig, dass das einzige mit den USA gemeinsame Kommunikationsinstrument in Syrien der Kanal zur Verhinderung von Zwischenfällen zwischen den zwei Stützpunkten ist?
Sergej Lawrow: Falls Sie dasselbe gehört haben wie ich, als sie dies verkündeten, es wurde gesagt, dass die Kooperation zur Verhinderung der Zwischenfälle, dieser Kanal aufrechterhalten werden. Dies wurde erklärt. Ich wundere mich, warum Sie danach fragen.
Frage: Verstehe ich richtig, dass außer diesem Kanal nichts mehr geblieben ist?
Sergej Lawrow: Wir haben eine offene Position für die Kooperation in allen Formaten – in alten und neuen. Es liegt an den Amerikanern. Auf die Frage „Was ist geblieben?“ sollten die Amerikaner und nicht wir antworten, weil wir nichts geschlossen haben.