Russland: Kreml wartet auf amerikanische und europäische Reaktion auf belgische Luftangriffe in Aleppo
Der Sprecher des Kreml Dmitry Peskow sagte, dass der Kreml erwartet, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und Europa auf die Luftangriffe reagieren, die von belgischen Flugzeugen der von Washington angeführten „internationalen Koalition“ gegen das Dorf Hassadjek im Bezirk Aleppo geführt worden sind und sechs Menschen getötet und weitere verletzt haben.
Peskov sagte zu Journalisten am Mittwoch, dass der Kreml an den Reaktionen Washingtons und Europas auf diese Frage interessiert ist und auf eine angemessene Antwort von Seiten der Koalition und aller internationalen Organisationen wartet, die so besorgt und beunruhigt über die russischen Luftangriffe in Aleppo und die Zivilisten dort waren.
In diesem Zusammenhang sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Zakharova, dass im Fall, dass keine Verurteilung dieses Verbrechens erfolgt, das von belgischen Flugzeugen begangen worden ist, diese Tat als Versuch betrachtet werden wird, den Terroristen in Syrien zu helfen und sie dort zu behalten, und sie sagte noch einmal, dass Russland auf eine entsprechende Antwort der Koalition, Belgiens und der internationalen Organisationen wartet.
Zakharova betonte auch, dass es nicht akzeptiert werden kann, dass die von Russland ausgerufene humanitäre Pause in Aleppo für andere Zwecke benützt wird, und hob hervor, dass es in all der bisherigen Propaganda rund um Aleppo nie um die Zivilbevölkerung ging, sondern um den Schutz von Jabhat al-Nusra und um zu verhindern, dass die russische Luftwaffe Terroristen in Aleppo ausschaltete.
Was das Thema der Trennung der sogenannten „gemäßigten Opposition” von Terroristen in Aleppo betrifft, so sagte sie, dass diese sofort beginnen kann, und dass es keinen Grund dafür gibt, das nicht zu tun, und fügte hinzu, dass die Einstellung der Operationen der russischen und syrischen Luftstreitkräfte mit Versprechen zusammenhängt, die die Vereinigten Staaten von Amerika gemacht haben, nämlich die Terroristen von der „gemäßigten Opposition“ zu trennen, wobei die Amerikaner immer behauptet hatten, dass diese Trennung nicht ohne eine Einstellung der Kampfhandlungen durchgeführt werden kann, wobei jetzt diese von den Amerikanern gestellte Bedingung erfüllt worden ist.
Als Antwort auf Behauptungen der UNO über Hindernisse, die die Lieferung humanitärer Hilfe nach Aleppo beeinträchtigten, sagte Zakharova, dass Moskau nicht versteht, warum die UNO-Vertreter keine Hilfe bringen können, nachdem die russische und syrische Luftwaffe die Angriffe in der Stadt gestoppt haben.
In einer wichtigen Mitteilung schloss der russische stellvertretende Außenminister Sergey Ryabkov die Möglichkeit aus, dass Russland und die syrische Regierung die humanitäre Pause in Aleppo einseitig ausweiten, indem er festhielt, dass Russland oft davor gewarnt hat, dass bewaffnete Gruppen solche Pausen ausnutzen, um ihre Kräfte neu aufzustellen und mehr Munition und Waffen zu bekommen.
Ryabkov sagte, dass Russland sich der Versuche derjenigen bewusst ist, die humanitäre Themen in Aleppo manipulieren, um Moskau und Damaskus unter Rechtfertigungszwang zu setzen, und fragte, warum das der Fall sein sein soll, nachdem doch Washington es nicht geschafft hat, al-Nusra von der „gemäßigten Opposition“ zu trennen.
Er betonte weiters, dass eine einseitige Verlängerung der Pause einem Nachgeben gleichkommt, was Russland nicht tun wird, und fügte hinzu, dass es derzeit keine Pläne gibt, ein neues Treffen zwischen dem russischen Außenminister und dem Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika John Kerry abzuhalten.
Orginalartikel Russia: Kremlin waiting for US and European response to Belgian airstrikes in Aleppo vom 22.10.2016
Quelle: http://antikrieg.com/aktuell/2016_10_22_russland.htm