Pentagon-Chef Carter ist ohne Wenn und Aber bereit für Atomkrieg
U.S.-Verteidigungsminister Ashton Carter schwörte vor einem Jahr seine Truppen mit grossem Auftritt auf weitere Kriegsherde quer durch ganz Asien ein: „Nordkorea wahrscheinlich einziger Ort auf der Welt, wo mit einem Schnippen unserer Finger Krieg ausbrechen könnte“.
Ashton Carter wird vermutlich nicht mehr zur Regierung unter Donald Trump gehören, jedenfalls nicht als Verteidigungsminister. Die Presse lässt für diese Position andere Namen durchsickern.
Im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes wurde immer wieder betont, dass mit Trump der nächste Weltkrieg so gut wie sicher ist. In der Tat wäre er das möglicherweise – mit Ashton Carter als Verteidigungsminister und U.S.-Präsident in einer Person.
Unter der Amtszeit von Barack Obama konnte Carter seine Ambitionen in diese Richtung nicht voll ausleben. In den nächsten, ihm noch verbleibenden Wochen wird der Pentagon-Chef seinen ganzen Einfluss auf die neue Administration geltend machen wie das Interview am 11. November 2016 mit Norah O’Donnell in der „CBS This Morning“-Show zeigte.
Zu Nordkoreas Atomprogramm und im Allgemeinen zu einem Atomschlag durch die Streitkräfte der U.S.A. befragt, gab Carter die Antwort, dass er „nicht alles verraten könnte, aber sicher nicht auf den Tag wartet, bis sie (Nordkorea) eine Rakete mit einem nuklearen Sprengkopf bestücken“.
Zudem wird eine Feindseligkeit gegenüber der Regierung Russlands wegen des Krieges gegen Syrien vom scheidenden Minister wiederholt, die bisher die Pläne Washintons durchkreuzten. „Ich rate dem Präsidenten nicht, dass wir uns mit den Russen verbinden oder mit ihnen arbeiten, bis sie das Richtige tun. Sie machen nicht das, was wir erledigen müssen und die Dinge, die getan werden müssen“, so Carter.
Zum Einsatz von Atomwaffen erklärte der Verteidigungsminister: „Der Präsident ist der Oberbefehlshaber unserer Streitkräfte. Und der Präsident und nur der Präsident hat die Befugnis, den Befehl zum Einsatz von Atomwaffen zu erteilen. Wenn wir jemals in diese Lage kommen, sind wir bereit und werden alle seine Berater sein. Wir stellen sicher, dass wir die Dinge arrangieren, so dass es der Präsident ist und den Rat des Aussenministers und des Ministers der Verteidigung hat.“
Das in der zweiten Überschrift genannte Zitat entstammt nicht der Feder einer x-beliebigen Person oder einem an einer Pressekonferenz teilnehmenden übergeschnappten Reporters, der gern ein wenig übertreibt um die Quote zu erhöhen. Diese Worte äusserte der U.S.-Verteidigungsminister im Zusammenhang mit Korea vor einem Jahr in einer weltweit geschalteten internen Livesendung und wurden auf der Website des U.S-Verteidigungsministeriums online gestellt als könne er es kaum erwarten, dort richtig zuschlagen zu können.
Ashton Carter veranstaltete am 1.September 2015 auf dem U.S.-Militärstützpunkt Fort Meade in Maryland zum ersten Mal eine „beispiellose“ Videokonferenz mit Hilfe von Fernsehübertragung und über Social Media-Plattformen quer über alle Kontinente. Der Leiter des Pentagons stellte sich den Fragen der zugeschalteten Militärangehörigen und verbreitete dabei die gesamte Palette der Propaganda des Krieges der Vereinigten Staaten von Amerika.
Carter nannte im „Kampf für die Zukunft“ alle Bereiche der Rüstung, die tagtäglich überall zu lesen sind: Hyperschallwellen, Modernisierung von Radaren und ballistischen Abwehrsystemen sowie die Vernetzung militärischer Technik. Dabei wäre sicherzustellen, dass die „richtigen Personen“ die Forschungsergebnisse dieser Technologien zum Wohle des Friedens der Menschheit einsetzen und nicht von „Kranken“ missbraucht werden.
„Wir sind auf das volle Spektrum der Konflikte und den gesamtem Bereich des Notfalls ausgerichtet“, so Carter und wiederholte damit die ausgegebene Doktrin, der auch alle Militärmanöver mit U.S.-Beteiligung wie die der N.A.T.O. folgen, mit der miltärische Rüstungsaufträge vergeben, Waffensysteme an andere Staaten geliefert und demokratische Gesetze ausgehebelt werden, selbst wenn diese gegen die Verfassungen verstossen.
Zu den Herausforderungen der Asien-Pazifik-Region nannte Carter nicht etwa Friedensverhandlungen zwischen dem in zwei Staaten geteilten Korea in Verteidigung der im Süden permanent aufgestellten U.S.-Truppen sondern nannte den Norden mit seiner Aggression als den „wahrscheinlich einzigen Ort auf der Welt, an dem Krieg mit einem Schnippen unserer Finger ausbrechen könnte.“
Es wäre für den U.S.-Verteidigungsminister eine der geringsten Übungen gewesen, die provozierenden Dauerbeschallungen durch Lautsprecheranlagen der Republik Korea an der gemeinsamen Grenze zu unterbinden. Mit dem „Ulchi Freedom“-Militärmanöver in 2015 unter Beteiligung von 50000 südkoreanischen und 30000 u.s.-Truppen war alles in kriegerischer Bereitschaft, wenn an dem „wahrscheinlich einzigen Ort auf der Welt mit dem Schnippen unserer Finger Krieg ausbricht“. So wie auch in diesem Jahr erneut Spannungen weltweit provoziert werden.
Als erklärter Gegner diplomatischer Gespräche ist dieser Mann gefährlich. In den nächsten Tagen klärt sich, wer seine Nachfolge antreten wird. Das Morden in Militäreinsätzen, Attentate und Bombenanschläge werden zunehmen. Die Kriegskrake fordert ihren Tribut ein um ihren Bestandsschutz zu sichern.
Quellen:
http://www.cbsnews.com/news/ash-carter-secretary-of-defense-trump-administration-advice-isis-fight/
http://hotair.com/archives/2016/11/11/rumor-kelly-ayotte-for-defense-secretary/
http://www.defense.gov/News-Article-View/Article/615591/carter-fields-questions-during-televised-global-troop-talk
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