Wie die Geschäftsordnung des Bundestages eine Verfassungsklage über die B.N.D.-N.S.A.-„Selektorenliste“ entschied

Vorbemerkung

Einiges spricht dafür, dass seit dreieinhalb Jahren, in denen die Republik nach unserer Analyse bereits außer Funktion gesetzt ist, ein von Anfang an festgeschriebenes Drehbuch abläuft, in dem sich scheinbar heftig bekämpfende oder im Gegensatz befindliche staatliche Stellen in hegelianischer Dialektik gegenseitig die Bälle zuspielen und versuchen die Bevölkerung auszutricksen und um ihre Demokratie zu betrügen.

Analyse und Einleitung

Unserer Einschätzung nach verfolgt das Bundesverfassungsgericht mit seinen Beschlüssen 2 BvE 5/15 zur G 10-Kommission (hier unser Vorabbericht) und 2 BvE 2/15 zum „Untersuchungsausschuss“ von Bundesnachrichtendienst und National Security Agency eine kohärente Linie: die Erniedrigung und Zerstörung der Republik zu einer elektronischen Kolonie in der Hegemonie der Vereinigten Staaten von Amerika, die zusammen mit Dutzenden anderer europäischen Demokratien im Zuge jahrzehntealter Strategien und der Snowden-Affäre in die Subhegemonie der „Europäischen Union“ überführt, entdemokratisiert und entstaatlicht werden soll (wovor wir bereits zu Beginn der Veröffentlichungen von Edward Snowden im Juni 2013 gewarnt haben). Dies korrelliert mit Zielrichtung und Wirkung der „Euro-Krise“ seit Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages Ende 2009, sowie der diversen Handelsabkommen T.T.i.P., C.E.T.A., etc.

Um die Rolle der „Opposition“ und des „Untersuchungsausschusses“ im Bundestag, sowie die historische Tragweite und Hintergrund der oben genannten Verfassungsgerichtsbeschlüsse (zu denen Radio Utopie im Einzelnen noch schreiben wird) bei diesen Vorgängen zu verstehen, bedarf es neben dem „big picture“ auch der Beleuchtung einzelner Teile des Puzzle.

Eines dieser Puzzleteile ist die Geschäftsordnung des Bundestages und wie sie zustande kam. „Wie die Geschäftsordnung des Bundestages eine Verfassungsklage über die B.N.D.-N.S.A.-„Selektorenliste“ entschied“ weiterlesen

Claus Weselsky nach der dritten Tarifrunde in Bonn

Mitteilung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer vom 11.11.2016

100 Seiten Papier, aber erneut kein Angebot

Am 11. November 2016 fand in Bonn die dritte Runde der Tarifverhandlungen mit der DB statt. Erneut hat die GDL kein Angebot erhalten, wieder ist der Arbeitgeber auf keine einzige Forderung zur Verbesserung der Tarifnormen eingegangen. Im Audiopodcast erläutert der GDL-Bundesvorsitzende den Stand der Verhandlungen und gibt einen Ausblick auf den weiteren Verlauf.

Podcast vom 12.11.2016: „Claus Weselsky nach der dritten Tarifrunde in Bonn“ weiterlesen

Konditionierungshalle in Gorleben weiter in Planung

Mitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) vom 10.11.2016

Wer gedacht hat, dass mit dem Abtransport von Atommüllfässern für eine Nachkonditionierung sich der geplante Bau einer Konditionierungshalle in Gorleben erledigt hat, der wird jetzt eines Besseren belehrt. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte die Frage gestellt: “Folgt aus der Auslagerung der Fässer, dass die GNS in Gorleben keine weitere Konditionierungsanlage errichten wird? ”

Für die Gesellschaft für Nuklearservice kam die Antwort von Michael Köbl aus ihrer Betriebsstätte in Duisburg-Wahnheim, wo die Nuklearfirma mitten in einem Wohngebiet Atommüll verpackt: „Konditionierungshalle in Gorleben weiter in Planung“ weiterlesen

Kein ausreichender Schutz der öffentlichen Gesundheit

Pressemitteilung der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung vom 15.11.2016

Entwurf des Strahlenschutzgesetzes

Gemäß der Richtlinie 2013/59/Euratom soll das Strahlenschutzrecht dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand angepasst werden und über ein entsprechendes Strahlenschutzgesetz in deutsches Recht umgesetzt werden. In einer Stellungnahme an das Bundesumweltministerium kritisieren mehr als 50 atomkritische Umweltverbände, unter anderem der BUND und die IPPNW, den aktuellen Gesetzesentwurf der Bundesregierung als zu wirtschaftsfreundlich. „Kein ausreichender Schutz der öffentlichen Gesundheit“ weiterlesen

Trump ist das Ergebnis der Perversion, die sich „Westen“ nennt

Zum neuen U.S.-Präsidenten Donald Trump eine Klarstellung.

Das Verheerendste an der Wahl von Donald Trump zu neuen „Führer der freien Welt“ – das ist die gängige Selbstbezeichnung von Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, oder gar den U.S.A.  selbst –  ist die grenzenlose Naivität, die Unfähigkeit selbst denkender Individuen, das komplette Versagen so vieler Menschen angesichts des einen Übels, das verloren hat, jetzt irgendetwas Gutes im anderen Übel sehen zu wollen. Jeder und jede, die diesem Indidividium namens Donald Trump irgendetwas Positives abgewinnen will oder Hoffnung entwickeln will, was menschlich ist aber in der Politik extrem gefährlich, wird sich noch in Jahren umgucken und wieder dastehen mit großen dicken roten Augen und vor sich murmeln, „ja, aber ich dachte..“.

Nichts wird besser werden durch oder wegen Trump. Nichts. Wenn es nach diesem größenwahnsinnigen, skrupellosen, menschenfeindlichen Lügner, Soziopathen und Faschisten geht, wird alles nur noch schlimmer für alle anderen werden, während er selbst versuchen wird sich maximale Denkmäler schon zu Lebzeiten errichten zu lassen. „Trump ist das Ergebnis der Perversion, die sich „Westen“ nennt“ weiterlesen

Trump will mit Syrien und Russland „Terroristen“ bekämpfen und dortige C.I.A.-Einsätze beenden

Unterstützung der anti-syrischen bewaffneten Kräfte keine Option für die künftige U.S.-Regierung – der derzeitige Verteidigungsminister läuft von Panik getrieben noch am gleichen Tag Amok. Und mit Sicherheit nicht nur dieser…

Unter dem neu gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wird der Syrienkrieg vermutlich bald enden. Allen Erklärungen des bisherigen Apparates in Washington zum Trotz, der noch einen sich über mehrere Jahre hinziehenden Konflikt voraussagte. Der Ausgang der Wahl kam so überraschend, dass der für Januar 2017 geplante N.A.T.O.-Gipfel auf unbestimmte Zeit bis frühestens im Sommer 2017 verschoben wurde. Unter der Kriegsbefürworterin Hillary Clinton hätte diese Veranstaltung in altbewährter Einigkeit stattgefunden. „Trump will mit Syrien und Russland „Terroristen“ bekämpfen und dortige C.I.A.-Einsätze beenden“ weiterlesen

Offener Brief an Verantwortliche der Berichterstattung nach der Thügida Demonstration in Jena am 09.11.2016

Nachdem in Jena wieder einmal eine angemeldete Thügida Demonstration und zahlreiche Gegenproteste stattfanden, muss ich mit Bestürzung feststellen, wie der Abend in der deutschen vorrangig nicht lokalen Presse beschrieben wird und welches Bild damit von Jena in Deutschland entsteht. Im Spiegel online gibt es z.B. nur einen kurzen Artikel indem von „Zusammenstößen zwischen rechten und linken Demonstranten“ berichtet wird und mehrfach wird die hohe aggressive Gewaltbereitschaft der Gegendemonstranten betont. Die angeblichen Zusammenstöße wurden zwar später von dpa revidiert, aber nicht mehr von allen Redaktionen wahr genommen. Während die lokalen Nachrichtenmedien noch mit eigenen Vertretern vor Ort waren, um sich ein objektives Bild der Lage zu machen, beziehen sich die überregionalen Medien vorrangig auf die Informationen der dpa und diese wiederum auf die Informationen der Pressestelle der Polizei. „Offener Brief an Verantwortliche der Berichterstattung nach der Thügida Demonstration in Jena am 09.11.2016“ weiterlesen

„Wir können, also lasst es uns tun“: Über die Mentalität im elektronischen Polizeistaat

Kontext B.N.D.-Gesetz: Die Allermeisten haben weder eine Ahnung was Totalüberwachung aka Massenüberwachung tatsächlich bedeutet, noch welcher Gefahr auch sie dabei ausgesetzt sind, selbst wenn sie sich noch so sehr anpassen und die technischen Möglichkeiten im 21. Jahrhundert über den privaten Konsum hinaus ignorieren. Welche Skrupellosigkeit und geistig-moralischen Verfall die Apparatschiks des elektronischen Polizeistaats bei ihrem Tun an den Tag legen, während gleichzeitig seit Jahren reguläre Polizei, Justiz und Rechtsstaat systemisch verschwinden, zeigen Berichte von Aussteigern, allerdings nicht aus Deutschland.

Wie den Radio Utopie Leserinnen und Lesern bekannt, ist das B.N.D.-Gesetz das Produkt eines regierungsinternen Machtkampfes. Kanzleramtsleiter Peter Altmaier, der schon im Sommer 2015 plötzlich Ärger vom Apparat und seiner Presse bekommen hatte, nachdem er von einem „Eigenleben“ des Bundesnachrichtendienstes gesprochen hatte, stellte im Januar 2016 eine „weltweit einmalige Regelung“, ein „Kontrollrecht des Bundestages“ (!) über den geheimdienstlichen Komplex in Aussicht. „„Wir können, also lasst es uns tun“: Über die Mentalität im elektronischen Polizeistaat“ weiterlesen

Pentagon-Chef Carter ist ohne Wenn und Aber bereit für Atomkrieg

U.S.-Verteidigungsminister Ashton Carter schwörte vor einem Jahr seine Truppen mit grossem Auftritt auf weitere Kriegsherde quer durch ganz Asien ein: „Nordkorea wahrscheinlich einziger Ort auf der Welt, wo mit einem Schnippen unserer Finger Krieg ausbrechen könnte“.

Ashton Carter wird vermutlich nicht mehr zur Regierung unter Donald Trump gehören, jedenfalls nicht als Verteidigungsminister. Die Presse lässt für diese Position andere Namen durchsickern.

Im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes wurde immer wieder betont, dass mit Trump der nächste Weltkrieg so gut wie sicher ist. In der Tat wäre er das möglicherweise – mit Ashton Carter als Verteidigungsminister und U.S.-Präsident in einer Person. „Pentagon-Chef Carter ist ohne Wenn und Aber bereit für Atomkrieg“ weiterlesen

Demonstrant soll für das Missgeschick eines Polizisten zahlen, das er gar nicht verursacht hat

Mitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg vom 7. November 2016

Weil sich ein Beamter beim hektischen Versuch der Personalien-Feststellung nach einer Aktion verletzte, soll ein Demonstrant jetzt über 15.121,72 € Heilkosten zahlen. Dabei lag dieser am Boden und hat sich völlig passiv verhalten. AKW-Gegner sehen darin einen indirekten Angriff auf die Versammlungsfreiheit und fordern vom Land, die Klage zurück zu nehmen. Die Berufungsverhandlung findet am 9. November vor dem OLG Celle statt.

Unter landesweiten Protesten wurden im November 2012 Plutonium-MOX- Brennelemente aus dem britischen Sellafield via Nordenham ins Niedersächsische AKW Grohnde transportiert. Kurz bevor der Transport das AKW erreichte, versammelten sich spontan mehrere Demonstranten, um ihn zu blockieren, einer von ihnen kettete sich mit einem Rohr unter dem LKW fest. Er wurde von der Polizei vom LKW gelöst, schmerzhaft von der Straße entfernt und unsanft über eine Leitplanke geworfen. Der Betroffene rollte eine Böschung hinunter und blieb dort – die Hände noch immer in dem Rohr gefesselt – benommen liegen. Ohne ihm die Chance zu geben, sich selber aufzurichten, versuchte ein Beamter ihn hoch zu zerren, um die Personalien festzustellen. Weil der Beamte sich hierbei eine „Ruptur des Discus des linken Handgelenkes“ zugezogen habe, verlangt das Land Niedersachsen von dem Betroffenen 15.121,72 € für Heilkosten u.a. „Demonstrant soll für das Missgeschick eines Polizisten zahlen, das er gar nicht verursacht hat“ weiterlesen