4,5 Millionen Dollar an First Nation in Saskatchewan wegen Vertragsbruchs in 1885

Beharrlicher Widerstand trotz Aussichtslosigkeit lohnt sich – Gerechtigkeit für eine relativ kleine Gruppe nach einhundertdreissig Jahren in Kanada

North-West Rebellion Die Regierung von Kanada, stellvertretend für die britische Krone, wird immer wieder von der eigenen Vergangenheit der Unterdrückung der Ureinwohner und den vielfältigen Vertragsbrüchen eingeholt. In den Auseinandersetzungen vor mehr als einhundert Jahren mit den neuen Siedlern kam es zu erzwungenen Verträgen. Bei den meisten ging es um „unerschlossenes Land“, auf das das englische Königshaus Besitzanspruch erhob.

Im Jahr 2008 wurde das Specific Claims Tribunal Canada als Teil des Bundesjustizministeriums eingerichtet, um über Klagen der First Nation zu entscheiden. Die Beschlüsse sind rechtsverbindlich. Es besteht aus Bundesrichtern, die von den Höchsten Gerichten der Provinzen nur für diese Tätigkeit in Vollzeitarbeit nominiert werden. Nicht nur die Einhaltung der damaligen Verträge werden verhandelt, auch heutige Verletzungen der Rechte der indigenen Bevölkerung werden vor dieses Tribunal gebracht.

Am Dienstag, dem 27. Dezember 2016, entschied das Tribunal zugunsten der Beardy‘s and Okemasis-Stämme der First Nations in Saskatchewan und verpflichtete die Regierung zur Zahlung von 4,5 Millionen Dollar. Seit 1999 versuchten die Rechtsanwälte der First Nation, eine für sie positive Entscheidung herbeizuführen.

Hintergrund ist der erfolglos verlaufene Nordwest-Aufstand der Métis bei Batoche im Jahr 1885 (näheres dazu unter dem angebenen Link), weil die Krone ihr Land, ihre Rechte und ihr Überleben nicht sicherte. Die Büffelherden als Lebensgrundlage waren ausgerottet und mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Canadian Pacific Railway kamen immer mehr Truppen und Siedler nach Saskatchewan.

Die gestrige Entscheidung des Gerichts ist eine Entschädigung, deren Ansprüche aus den Jahren von 1885 bis 1888 stammen. Fünf Dollar pro Jahr für jeden Stammesangehörigen hatte die Regierung trotz eines abgeschlossenen Vertrages in diesem Zeitraum nicht ausgezahlt.

Dreissig Tage haben Kläger und die Angeklagte (die Regierung) Zeit, sich dazu zu äussern.

Das Urteil wird entscheidend dazu beitragen, das Selbstbewusstsein indigener Völker zu stärken und weit über Kanadas Grenzen hinaus als Sieg gefeiert werden.

Abbildung unter Lizenz Public domain (hier eine grössere Grafik)

Quelle: http://globalnews.ca/news/3149394/saskatchewan-first-nation-awarded-4-5-million-in-compensation/